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Wenige Stunden nach Vance’ Abflug: US-Außenminister Marco Rubio in Israel eingetroffen
US-Regierung gegen israelische Annexion des Westjordanlands + Israel erlaubt Journalisten weiterhin keinen Zugang zum Gazastreifen + WHO evakuiert 41 Kinder aus dem Gazastreifen + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Rubio in Israel angekommen

Israel erlaubt Journalisten weiterhin keinen Zugang zum Gazastreifen
Internationale Journalisten bekommen auch nach der Waffenruhe-Vereinbarung im Gaza-Krieg vorerst keinen freien Zugang zum zerstörten Gazastreifen. Vor dem höchsten Gericht in Jerusalem gab es zwar eine Anhörung zu einem Antrag des Auslandspresseverbands (FPA), Journalisten Reisen in den abgeriegelten Küstenstreifen zu erlauben. Das Gericht gewährte der israelischen Regierung jedoch weitere 30 Tage Aufschub, um eine klare Position vorzulegen. Der Auslandspresseverband reagierte enttäuscht und warf Israel Verzögerungstaktik vor.
Der Zugang zum Gazastreifen wird vollständig von Israel kontrolliert. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zwei Jahren konnten ausländische Journalisten den Gazastreifen nur vereinzelt mit der israelischen Armee besuchen. Dabei bekamen sie immer nur ganz bestimmte Ausschnitte zu sehen.
US-Präsident Donald Trump hatte sich im August dafür ausgesprochen, dass Israel Reportern Zugang zum Gazastreifen gewähren sollte. (dpa)
WHO evakuiert 41 Kinder aus dem Gazastreifen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals seit der neuen Waffenruhe im Gazastreifen schwer kranke und verletzte Kinder in Sicherheit gebracht. 41 seien zusammen mit 145 Begleiterinnen und Begleitern aus dem Gazastreifen gebracht worden, berichtete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X.
Bei allen Patienten handele es sich um Kinder, sagte ein WHO-Sprecher auf Nachfrage. Aufgrund „operativer Erwägungen“ könne noch nicht gesagt werden, in welchen Ländern die jungen Patienten behandelt werden sollen.
Rund 15.000 weitere Personen müssten zur medizinischen Versorgung ebenfalls aus dem Kriegsgebiet gebracht werden, teilte Tedros mit. „Wir rufen die Länder weiterhin auf, ihre Solidarität zu zeigen und alle Wege zu öffnen, um die medizinische Evakuierung zu beschleunigen.“ Für solche Krankentransporte sind Genehmigungen der israelischen Behörden nötig, die die Zugänge zum Gazastreifen kontrollieren. (epd)
Iran und Frankreich stehen offenbar kurz vor Austausch von Häftlingen
Frankreich und der Iran stehen offenbar kurz vor dem Austausch von Häftlingen. Die Regierung in Teheran begrüßte am Mittwoch die Freilassung unter Auflagen einer iranischen Studentin aus französischer Haft. Das Außenministerium erklärte, man werde sich um ihre vollständige Freilassung bemühen. Der Iran wirft Frankreich vor, die in Lyon lebende Studentin willkürlich inhaftiert zu haben. Sie war in diesem Jahr wegen israelfeindlicher Beiträge in den sozialen Medien verhaftet worden.
Am Dienstag hatte die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf einen Vertreter des Außenministeriums berichtet, die Studentin werde für einen Gefangenenaustausch vorbereitet. Nicht berichtet wurde, wer im Gegenzug auf französischen Wunsch freikommen soll. Es könnten aber zwei französische Staatsbürger betroffen sein, die seit 2022 im Iran festgehalten werden. Sie wurden vergangene Woche wegen Spionagevorwürfen zu langen Haftstrafen verurteilt. Paris hatte die Vorwürfe als „unbegründet“ bezeichnet. (Reuters)
Israels Parlament billigt ersten Schritt für Gesetz zur Annexion des Westjordanlandes
In Israel hat ein Gesetzentwurf, der zur Annexion des Westjordanlands führen kann, die erste parlamentarische Hürde genommen. Die Vorlage zur Anwendung israelischen Rechts in dem besetzten Gebiet passierte am Mittwoch die Abstimmung mit 25 zu 24 Stimmen. Es handelt sich um den ersten von vier notwendigen Schritten zur Verabschiedung des Gesetzes. Die Abstimmung fiel mit dem Besuch von US-Vizepräsident JD Vance in Israel zusammen. US-Präsident Donald Trump hatte erst einen Monat zuvor erklärt, er werde eine Annexion des Westjordanlandes durch Israel nicht zulassen.
Die Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterstützte die Vorlage nicht, die von Abgeordneten außerhalb seiner Regierungskoalition eingebracht wurde. Einige Mitglieder aus Netanjahus Koalition stimmten jedoch für den Entwurf, darunter Vertreter der Partei Jüdische Kraft des Ministers für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, und der Fraktion Religiöser Zionismus von Finanzminister Bezalel Smotrich.
Das palästinensische Außenministerium kritisierte die Parlamentsentscheidung und bekräftigte, Israel werde keine Souveränität über palästinensisches Land erlangen. (Reuters)
Update (17 Uhr): UN-Gericht: Israel muss UN-Hilfe im Gazastreifen zulassen
Die Urteile des IGH sind für die beteiligten Staaten zwar völkerrechtlich bindend, der Gerichtshof verfügt jedoch über keine eigenen Mittel, um die Einhaltung zu erzwingen. (dpa/Reuters)
Netanjahu deutet Ablehnung von türkischen Truppen in Gaza an
Tote Palästinenser zurückgegeben – Hamas wirft Israel Folter vor

Vance: Entwaffnung der Hamas und Wiederaufbau des Gazastreifens „schwierige Aufgabe“
Die international geforderte Entwaffnung der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist nach den Worten von US-Vizepräsident JD Vance schwierig. „Wir haben eine sehr, sehr schwierige Aufgabe vor uns“, sagte Vance am Mittwoch in Jerusalem. Dazu gehöre es, „die Hamas zu entwaffnen und den Gazastreifen wieder aufzubauen“. Die Aufgabe umfasse zudem, das Leben für die Menschen im Gazastreifen „besser zu machen, aber auch sicherzustellen, dass die Hamas keine Bedrohung mehr für unsere Freunde in Israel darstellt“.
Der US-Vizepräsident äußerte sich nach Gesprächen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Dabei betonte er, dass das von US-Präsident Donald Trump vorangetriebene Waffenruhe-Abkommen für den Gazastreifen auch den Weg für breitere Allianzen Israels im Nahen Osten ebnen könnte.
Er halte das Abkommen für „ein wesentliches Element“, um die Abraham-Abkommen auszuweiten, sagte Vance. Mit den Abkommen, die US-Präsident Donald Trump während seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht hatte, normalisierten unter anderem die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Marokko ihre Beziehungen zu Israel.
Netanjahu äußerte sich hinsichtlich der von Vance beschriebenen Herausforderungen zuversichtlich. „Wir schaffen gerade einen unglaublichen ,Tag danach' mit einer völlig neuen Vision davon, wie man eine zivile Regierung aufbaue, wie man dort für Sicherheit sorgt und wer diese Sicherheit dort gewährleisten könnte", sagte er. Es werde “nicht einfach sein", sagte Netanjahu und fügte hinzu: "Aber ich denke, es ist möglich."
Vance war am Dienstag zu einem dreitägigen Besuch in Israel eingetroffen. Seine Reise steht im Zeichen verstärkter US-Bemühungen um die Absicherung der Waffenruhe im Gazastreifen. (AFP)

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