
© dpa/Abdel Kareem Hana
Hamas übergibt weitere Leiche: Sieben weitere tote Geiseln noch vermisst
Von Hamas übergebene Leiche war letzte deutsche Geisel Itay Chen + Neue Gewalt im Gazastreifen trotz Waffenruhe + Eine Million Menschen in Gaza mit Lebensmitteln versorgt + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Israelische Armee: Tote Geisel an Rotes Kreuz im Gazastreifen übergeben
Steinmeier spricht Familie von Itay Chen sein Beileid aus
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach der Übergabe des Leichnams der letzten Geisel mit deutscher Staatsbürgerschaft an Israel den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen. „Nach quälenden Monaten, Jahren des Wartens hat die Familie nun traurige Gewissheit“, sagte Steinmeier in Luanda am Rande seines Besuches in Angola.„Ich möchte der Familie von tiefem Herzen mein Beileid aussprechen und hoffe, dass sie Trost findet, dass sie Beistand findet in dieser Zeit des Schmerzes und der Trauer.“ (dpa)
Wieder Zwischenfälle im Gazastreifen
Israels Armee hat trotz der geltenden Waffenruhe eigenen Angaben zufolge zwei Palästinenser innerhalb eines vom Militär kontrollierten Gebiets im Norden des Gazastreifens angegriffen. In beiden Fällen hätten die Betroffenen sich Soldaten „in einer Weise, die eine Bedrohung für sie darstellte“ genähert, hieß es. „Soldaten schalteten die Terroristen aus, um die Bedrohung zu beseitigen.“
Laut Armee übertraten beide jeweils die sogenannte „gelbe Linie“, hinter die sich das israelische Militär im Zuge der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hatte. Aus dem Gazastreifen gab es zunächst keine Angaben zu beiden Zwischenfällen. (dpa)
Krankenhaus: Israel gibt Leichen 15 weiterer Palästinenser zurück
Israel hat nach Angaben eines Krankenhauses im Gazastreifen die sterblichen Überreste von 15 weiteren Palästinensern übergeben. Zum zehnten Mal seien Leichen von palästinensischen Gefangenen in der Klinik angekommen, erklärte das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens am Mittwoch. Im Rahmen der von US-Präsident Donald Trump angestoßenen Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen wurden demnach bislang die Leichen von insgesamt 285 Palästinensern übergeben.
Das Abkommen vom 10. Oktober sieht vor, dass für jede Leiche einer israelischen Geisel, welche die islamistische Palästinenserorganisation Hamas zurückgibt, Israel im Gegenzug 15 tote Palästinenser überführt.
Die Hamas hat zudem, wie in dem Abkommen vereinbart, 20 lebende israelische Geiseln freigelassen, die bei dem Großangriff palästinensischer Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden waren. Zudem sollte die Hamas laut Abkommen 28 tote Geiseln an Israel übergeben, bisher übergab sie jedoch nur 21 Leichname. (AFP)
Organisation: Israel blockiert weiterhin Notgüter für Gaza
Eine führende Hilfsorganisation wirft Israel vor, die Einfuhr lebensrettender Materialien in den Gazastreifen auch mehr als drei Wochen nach Beginn der dortigen Waffenruhe zu behindern. Hunderttausenden vertriebenen palästinensischen Familien drohten dadurch Wintermonate ohne ausreichenden Schutz, teilte der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) mit. Israel weist den Vorwurf zurück.
NRC-Regionaldirektorin Angelita Caredda erklärte, die Zeit werde knapp, um die Familien im Gazastreifen mit Notunterkünften vor Regen und Kälte im Winter zu schützen. Noch immer erreiche lediglich ein Bruchteil der benötigten Menge an Hilfsgütern für Notunterbringungen den Gazastreifen, und jeder Tag der Verzögerung gefährde Menschenleben. „Der Winter naht, und die Menschen in Gaza haben keine Zeit zu verlieren“, betonte Caredda.
Die zuständige israelische Behörde Cogat sagte auf Anfrage, Israel beschränke den Umfang von Hilfen der Vereinten Nationen nicht und bekenne sich zu seiner Verpflichtung, im Rahmen des Gaza-Abkommens die Einfuhr humanitärer Hilfe zu ermöglichen. „Dementsprechend erreichen täglich Hunderte Lkw mit Lebensmitteln, Wasser, Treibstoff, Gas, Medikamenten, medizinischer Ausrüstung, Zelten und Material für Unterkünfte den Gazastreifen“, hieß es weiter. UN-Organisationen würden dazu ermutigt, die Anzahl der täglich einfahrenden Lkw zu erhöhen.
Der NRC erklärte dagegen, seit Inkrafttreten der Waffenruhe am 10. Oktober hätten die israelischen Behörden 23 Anträge von neun Hilfsorganisationen abgelehnt, die dringend benötigte Unterbringungsgüter wie Zelte, Bettwäsche, Küchenutensilien und Decken nach Gaza bringen wollten. Dabei handle es sich um fast 4.000 Paletten an Hilfsgütern mit einem Gesamtgewicht von rund 1.700 Tonnen. In den meisten Fällen seien die Anträge mit der Begründung abgelehnt worden, dass die jeweiligen Organisationen nicht befugt gewesen seien, humanitäre Hilfe in den Küstenstreifen zu liefern. (dpa)
Israel gibt Leichen 15 weiterer Palästinenser zurück
Von Hamas übergebene Leiche war letzte deutsche Geisel
Die islamistische Terrororganisation Hamas hat die sterblichen Überreste der letzten Geisel mit deutscher Staatsbürgerschaft an Israel übergeben. „Mit Trauer, aber auch großer Erleichterung denke ich heute Morgen an die Familie Chen: Ihr Sohn und Bruder Itay, die letzte verbliebene deutsche Geisel, am 7. Oktober in Nahal Oz getötet, ist aus Gaza zurückgekehrt“, schrieb der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, auf der Plattform X. Seine Familie könne sich nun endlich von ihm verabschieden.
Itay Chen war israelischer Soldat, der auch die deutsche sowie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft hatte. Er wurde israelischen Armeeangaben während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 im Alter von 19 Jahren getötet, seien Leiche wurde demnach in den Gazastreifen verschleppt.
Damals wurden mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen entführt. Berichten zufolge hatten oder erhielten während der Gefangenschaft knapp 30 davon auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Diejenigen, die sie erhielten, hatten wegen ihrer deutschen Wurzeln Anspruch darauf.
Chens Eltern trafen Bundeskanzler Friedrich MerzRuby Chen, Itays Vater, hatte bei einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz im Kanzleramt Ende September seine Hoffnung ausgedrückt, dass Deutschland eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des von den USA vorangetriebenen Friedensplans spielen könne. „Deutschland hat eine sehr spezielle Beziehung zur Türkei, und die Türkei hat Einfluss auf die Hamas, finanziell, ideologisch“, sagte er damals. „Vielleicht ist dies die Zeit, die Türkei etwas mehr zu drängen, damit sie die Hamas drängt, ja zu dieser Rahmenvereinbarung zu sagen.“ (dpa)
Hamas übergibt weitere Leiche im Gazastreifen
Die Terrororganisation Hamas hat erneut sterbliche Überreste, die von einer Geisel stammen sollen, an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ausgehändigt. Die israelische Armee teilte unter Berufung auf das IKRK mit, im Gazastreifen sei ein Sarg mit einer Leiche übergeben worden.
Die sterblichen Überreste sollen nun zur Armee gebracht und anschließend in Israel in einem forensischen Institut identifiziert werden. Es war zunächst unklar, um welchen Entführten es sich handeln soll. Die Islamisten hatten bereits mehrmals sterbliche Überreste übergeben, bei denen es sich nicht um noch vermisste Geiseln handelte.
Vor der Übergabe am Abend befanden sich noch acht tote Geiseln im Gazastreifen, darunter ein Deutsch-Israeli sowie zwei aus Israel entführte Ausländer. Die Hamas hatte im Rahmen des von den USA vorangetriebenen Friedensplans am 13. Oktober auch alle noch lebenden Geiseln im Austausch für Hunderte palästinensische Häftlinge freigelassen. (dpa)
Hamas kündigt Übergabe weiterer toter Geisel an Israel an
Die radikalislamische Hamas hat für Dienstagabend die Übergabe der sterblichen Überreste einer weiteren Geisel an Israel angekündigt. Der Leichnam eines „Gefangenen“ sei im Viertel Schudschaja im Osten der Stadt Gaza geborgen worden, erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Sie würden die Leiche um 20.00 Uhr (Ortszeit, 19.00 Uhr MESZ) übergeben.
Die islamistische Hamas hatte bislang die Leichen von 20 Geiseln überstellt. Im Zuge eines von US-Präsident Donald Trump vermittelten Waffenruheabkommens hätte die Palästinenserorganisation neben den letzten 20 noch lebenden Geiseln eigentlich auch längst alle toten Geiseln an Israel übergeben sollen.
Nach Darstellung der Hamas verläuft die Rückgabe der Leichen schleppend, weil diese unter den Kriegsruinen im Gazastreifen nur schwer zu lokalisieren seien. Die islamistische Organisation rief Vermittler und das Rote Kreuz bereits mehrfach auf, Ausrüstung und Personal zum Aufspüren der Leichen zur Verfügung zu stellen. (AFP)
Eine Million Menschen in Gaza mit Lebensmitteln versorgt
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