
© dpa/Ulf Mauder
Wegen Ukraine-Unterstützung: Russland sieht Nato „de facto“ als Kriegspartei
Ukraine meldet Probleme mit Elon Musks Internetdienst + Russische Drohne flog 50 Minuten durch rumänischen Luftraum + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
- Unter diesem Link finden Sie aktuelle Karten und Grafiken zur Ukraine-Invasion.
- Einmal am Tag die wichtigsten Nachrichten zum Ukraine-Krieg in Ihr Postfach – mit unserem Newsletter. Hier kostenlos abonnieren.
Bereits 2023 wertete der Kreml die Lieferung schwerer Kampfpanzer nach Darstellung der Deutschen Welle als „direkte Beteiligung“ der USA und Nato am Konflikt. (Reuters/Tsp)
Mehr als 1200 Ukrainer von russischen Streubomben getroffen
Auch Großbritannien schickt Kampfjets nach Polen
Schweden will Verteidigungsausgaben um fast ein Fünftel erhöhen
EU: Zusammenarbeit mit USA „unerlässlich“ für Effektivität der Russland-Sanktionen
Russische Soldaten versuchen sich mit schwarzen Säcken zu tarnen
Bericht der "New York Times": Russland will Drohnenproduktion massiv ausbauen
Russland treibt den Ausbau seiner Drohnenproduktion mit Hochdruck voran. Wie die New York Times berichtet, will das Land die Herstellung von Angriffs- und Aufklärungsdrohnen bis 2026 verdoppeln. Aktuell produziert Russland etwa 30.000 "Shahed"-Drohnen pro Jahr.
Um ein "Drohnen-Imperium" aufzubauen, mobilisiert Moskau sowohl staatliche als auch private Ressourcen. Regionale Verwaltungen, Fabriken und sogar Schulen werden in die Produktion taktischer Drohnen für den Fronteinsatz eingebunden. Zudem arbeitet Russland eng mit dem Iran und China zusammen. Beide Länder liefern Technologien und Bauteile.
Die verstärkte Drohnenproduktion spiegelt sich auch in den Angriffen auf die Ukraine wider. Seit Jahresbeginn 2025 hat Russland laut New York Times mehr als 34.000 Drohnen und Attrappen gegen die Ukraine eingesetzt – fast neunmal so viele wie im Vorjahreszeitraum.
Die ukrainischen Luftstreitkräfte geben an, in diesem Jahr 88 Prozent der angreifenden Drohnen abgeschossen zu haben. 2024 lag die Abschussquote noch bei fast 93 Prozent. (Valeriia Semeniuk)

Abgehörtes Telefonat offenbart angeblich hohe Verluste der russischen Armee in der Ukraine
Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) hat ein abgehörtes Telefonat veröffentlicht, das neue Erkenntnisse über die Verluste der russischen Armee im Ukraine-Krieg liefert. In dem Gespräch berichtet eine russische Frau über das Schicksal eines Verwandten, der in der Ukraine kämpft.
Laut der Frau liegt der verletzte Soldat mit mehreren Beinverletzungen und einem Splitter im Hals im Lazarett. Der Splitter wurde nicht entfernt – offenbar, um den Soldaten möglichst schnell wieder an die Front schicken zu können.
Die meisten Kameraden des Verwandten seien bei Sturmangriffen gefallen. Diese Informationen lassen auf erhebliche Verluste und mangelhafte Vorbereitung der russischen Truppen schließen. (Valeriia Semeniuk)
Medwedew droht EU mit Verfolgung wegen eingefrorener Vermögen
Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, droht europäischen Staaten mit Konsequenzen, sollten sie versuchen, eingefrorene russische Vermögenswerte zu beschlagnahmen. Russland werde die EU-Staaten „bis zum Ende des Jahrhunderts“ verfolgen, schreibt der frühere Präsident auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.
Hintergrund sind Medienberichte, wonach die EU-Kommission erwägt, die Erträge aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten zur Finanzierung der Ukraine zu verwenden. Russland bezeichnet jede Beschlagnahmung seiner Vermögenswerte als Diebstahl. (Reuters)
Ukrainische Angriffe zerstören offenbar wichtige russische Militärbasis auf der Krim
Die ukrainischen Streitkräfte haben offenbar eine bedeutende russische Militärbasis in Sewastopol auf der besetzten Krim weitgehend zerstört. Das berichtet die Widerstands- und Aufklärungsgruppe ATESCH, die auf der Halbinsel aktiv ist, in einer Mitteilung auf dem Nachrichtendienst Telegram.
Nach Aufklärungserkenntnissen der Gruppe befindet sich auf dem Gelände des Zentrums für materielle und technische Versorgung der russischen Schwarzmeerflotte kaum noch Militärtechnik. Die wenigen verbliebenen Fahrzeuge scheinen nicht einsatzbereit zu sein.
Das Versorgungszentrum in Sewastopol hat eine hohe strategische Bedeutung. Es dient als zentraler Knotenpunkt für die Versorgung der Schwarzmeerflotte mit Treibstoff, Munition und Lebensmitteln. (Valeriia Semeniuk)
Streumunition: 314 Tote und Verletzte im vergangenen Jahr

Drohne in rumänischem Luftraum: Moskau beschuldigt Kiew der „absichtlichen Provokation“
In der Nacht vom 9. auf den 10. September drangen russische Drohnen in den polnischen Luftraum ein. Erstmals wurden russische Drohnen dabei von Nato-Streitkräften abgeschossen. (AFP/TSP)
Ukraine meldet Ausfall von Elon Musks Starlink-Internet

Angesichts der russischen Luftraumverletzungen in Polen und Vorfällen in Rumänien will Bundesaußenminister Johann Wadephul den Druck auf Russland erhöhen. „Russland muss wissen: Wir werden immer antworten. Wir lassen uns nicht militärisch weiter unter Druck setzen, sondern wir werden unsere Kräfte entfalten, und die wirtschaftlichen Kräfte und die politischen Kräfte der freien Welt sind stark“, sagte der CDU-Politiker in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“.
„Und jetzt testet er uns“, sagte Wadephul über Kremlchef Wladimir Putin. „Er nimmt kein Angebot zu Gesprächen an. Er will diesen Krieg in der Ukraine offensichtlich mindestens jetzt nicht beenden, sondern er geht darüber hinaus und darauf muss man klar reagieren und zusammenstehen.“
Es sei richtig, weitere Sanktionen gegen Russland auszubringen. Es gelte aber vor allem, die Verteidigungsfähigkeit an der Nato-Grenze zu verbessern. „Und das setzt insbesondere Luftverteidigung voraus, die in der Lage ist, sofort besser und schneller zu reagieren. Wir haben dazu Verteidigungssysteme in Griechenland, in Spanien. Wir müssen darüber nachdenken, diese vielleicht auch direkt an die Nato-Ostflanke zu entsenden.“ (dpa)
Selenskyj bietet Nato Hilfe bei Drohnen-Abwehr an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bedeutung von Drohnen bei der Verteidigung seines Landes gegen die russische Invasion unterstrichen und zugleich der Nato Unterstützung bei der Abwehr russischer Drohnen angeboten.
Die Ukraine sei bereit, ihre Erfahrungen in der Abwehr russischer Drohnenangriffe mit der Nato zu teilen, sagte Selenskyj mit Blick auf den Einflug russischer Drohnen nach Polen vor wenigen Tagen und den jüngsten Zwischenfall mit einer russischen Drohne über Rumänien.
„Wir sind bereit, alle Partner in dieser Verteidigung zu schulen“, sagte Selenskyj. „Alle sehen, dass die Russen nach Möglichkeiten suchen, den Krieg auf das Gebiet Polens und der baltischen Staaten auszuweiten, die russische Armee testet auch Rumänien.“ Zwar habe die Nato effektive Abwehrwaffen, doch habe die Ukraine „wesentlich kostengünstigere, massivere und systematischere Lösungen“ entwickelt. (dpa)
Bukarest und Brüssel verurteilen russische Drohne im rumänischen Luftraum
Rumänien hat das Eindringen einer russischen Drohne in seinen Luftraum verurteilt und vor den Auswirkungen auf die Stabilität in der gesamten Schwarzmeerregion gewarnt. „Solche Vorfälle zeigen den mangelnden Respekt der Russischen Föderation gegenüber dem Völkerrecht“, erklärte am Sonntag das Verteidigungsministerium in Bukarest.
Das NATO- und EU-Mitgliedsland verurteilte „das unverantwortliche Vorgehen der Russischen Föderation aufs Schärfste“. Dieses stelle „eine neue Herausforderung für die regionale Sicherheit und Stabilität in der Schwarzmeerregion“ dar, erklärte das Verteidigungsministerium. Seinen Angaben zufolge waren am Samstagabend zwei F-16-Kampfflugzeuge aufgestiegen und hatten die russische Drohne so lange verfolgt, bis diese nahe dem Dorf Chilia Veche von den Radarschirmen verschwand. (AFP)
Rumänien bestätigt russische Herkunft der Drohne
Die in Rumänien am Samstag gesichtete Drohne stammt nach Angaben des dortigen Verteidigungsministeriums aus Russland. Der Flugkörper vom Typ Geran werde bei Angriffen auf die Ukraine benutzt, teilte das Ministerium mit. „Solche Vorfälle zeigen den mangelnden Respekt der Russischen Föderation gegenüber den Normen des Völkerrechts und gefährden nicht nur die Sicherheit der rumänischen Bürger, sondern auch die kollektive Sicherheit der NATO“, hieß es.
Das Objekt sei etwa 50 Minuten lang von Nordosten Richtung Südwesten geflogen, entlang des Donauarms Chilia, der die Grenze Rumäniens zur Ukraine bildet. In Höhe der rumänischen Ortschaft Pardina sei die Drohne Richtung Ukraine geflogen und habe den rumänischen Luftraum verlassen. Zwei rumänische F-16-Kampfjets seien aufgestiegen und hätten die Drohne beobachtet. Zwei deutsche Eurofighter Typhoon hätten die Überwachungsaktion unterstützt.
Den Angaben nach hatten die rumänischen Kampfpiloten die Genehmigung, diese Drohne abzuschießen. Sie hätten sich jedoch dagegen entschieden, „um kollaterale Risiken“ zu vermeiden, teilte das Ministerium mit. (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- false