
© REUTERS/Dawoud Abu Alkas
Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas: US-Militär setzt offenbar Überwachungsdrohnen über dem Gazastreifen ein
Rubio stellt Bedingung für Gaza-Friedenstruppe + Hamas stimmt Abgabe der Verwaltung im Gazastreifen zu + WHO moniert schwierige medizinische Versorgungsmöglichkeiten + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
US-Militär setzt offenbar Überwachungsdrohnen über Gazastreifen ein
Angesichts ihrer angeblich ausbleibenden Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen hat Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva den Vereinten Nationen und anderen Staatenbündnissen Versagen attestiert. „Diese multilateralen Organisationen, die erschaffen wurden, um diese Dinge zu verhindern, haben aufgehört zu funktionieren“, sagte Lula am Samstag vor Journalisten in Malaysia nach einem Treffen mit dem malaysischen Regierungschef Anwar Ibrahim. „Heute funktionieren der UN-Sicherheitsrat und die UNO nicht mehr.“
Lula warf der UNO mangelnde Tatkraft in Bezug auf den Krieg im Gazastreifen vor, wo zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas seit Anfang Oktober offiziell eine Waffenruhe herrscht. „Wer kann den Genozid akzeptieren, der seit so langer Zeit im Gazastreifen stattfindet?“, sagte Lula in Putrajaya nahe der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. (AFP)
Trump trifft bei Zwischenstopp in Katar Führung des Golfemirats
US-Präsident Donald Trump trifft am Samstag bei einem Zwischenstopp in Katar die Führung des Golfemirats. Wie ein Vertreter des Weißen Hauses an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One sagte, sollten der Emir, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, und Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman al-Thani bei einem Tankstopp auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid zu Gesprächen an Bord kommen. Trump ist auf dem Weg nach Malaysia, wo er eine mehrtägige Asien-Reise beginnt.
An dem Gespräch in der Air Force One nimmt den Angaben zufolge auch US-Außenminister Marco Rubio teil, der gerade im Rahmen einer umfassenden diplomatischen Offensive Washingtons in Israel war. (AFP)
Offenbar Verletzte durch israelische Militäraktionen im Gazastreifen
Palästinensische Gruppen stimmen Übergabe des Gazastreifens an Expertenkomitee zu
Offenbar mehr als 1000 Menschen aus Gazastreifen in Europa behandelt
Update (17.45 Uhr): Rubio schließt Mitwirkung von UNRWA bei Gaza-Friedenstruppe aus
Aktuelle Eindrücke aus Gaza-Stadt:
WHO moniert schwierige medizinische Versorgungsmöglichkeiten im Gazastreifen
Offenbar vier Tote nach israelischen Angriffen im Libanon
USA erwägen Auflösung umstrittener GHF-Hilfsorganisation im Gazastreifen
Bundesregierung nennt Vorgehen der Knesset zu Westjordanland „grundfalsch“
Rubio in Israel angekommen
Israel erlaubt Journalisten weiterhin keinen Zugang zum Gazastreifen
Internationale Journalisten bekommen auch nach der Waffenruhe-Vereinbarung im Gaza-Krieg vorerst keinen freien Zugang zum zerstörten Gazastreifen. Vor dem höchsten Gericht in Jerusalem gab es zwar eine Anhörung zu einem Antrag des Auslandspresseverbands (FPA), Journalisten Reisen in den abgeriegelten Küstenstreifen zu erlauben. Das Gericht gewährte der israelischen Regierung jedoch weitere 30 Tage Aufschub, um eine klare Position vorzulegen. Der Auslandspresseverband reagierte enttäuscht und warf Israel Verzögerungstaktik vor.
Der Zugang zum Gazastreifen wird vollständig von Israel kontrolliert. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zwei Jahren konnten ausländische Journalisten den Gazastreifen nur vereinzelt mit der israelischen Armee besuchen. Dabei bekamen sie immer nur ganz bestimmte Ausschnitte zu sehen.
US-Präsident Donald Trump hatte sich im August dafür ausgesprochen, dass Israel Reportern Zugang zum Gazastreifen gewähren sollte. (dpa)
WHO evakuiert 41 Kinder aus dem Gazastreifen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals seit der neuen Waffenruhe im Gazastreifen schwer kranke und verletzte Kinder in Sicherheit gebracht. 41 seien zusammen mit 145 Begleiterinnen und Begleitern aus dem Gazastreifen gebracht worden, berichtete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X.
Bei allen Patienten handele es sich um Kinder, sagte ein WHO-Sprecher auf Nachfrage. Aufgrund „operativer Erwägungen“ könne noch nicht gesagt werden, in welchen Ländern die jungen Patienten behandelt werden sollen.
Rund 15.000 weitere Personen müssten zur medizinischen Versorgung ebenfalls aus dem Kriegsgebiet gebracht werden, teilte Tedros mit. „Wir rufen die Länder weiterhin auf, ihre Solidarität zu zeigen und alle Wege zu öffnen, um die medizinische Evakuierung zu beschleunigen.“ Für solche Krankentransporte sind Genehmigungen der israelischen Behörden nötig, die die Zugänge zum Gazastreifen kontrollieren. (epd)
Iran und Frankreich stehen offenbar kurz vor Austausch von Häftlingen
Frankreich und der Iran stehen offenbar kurz vor dem Austausch von Häftlingen. Die Regierung in Teheran begrüßte am Mittwoch die Freilassung unter Auflagen einer iranischen Studentin aus französischer Haft. Das Außenministerium erklärte, man werde sich um ihre vollständige Freilassung bemühen. Der Iran wirft Frankreich vor, die in Lyon lebende Studentin willkürlich inhaftiert zu haben. Sie war in diesem Jahr wegen israelfeindlicher Beiträge in den sozialen Medien verhaftet worden.
Am Dienstag hatte die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf einen Vertreter des Außenministeriums berichtet, die Studentin werde für einen Gefangenenaustausch vorbereitet. Nicht berichtet wurde, wer im Gegenzug auf französischen Wunsch freikommen soll. Es könnten aber zwei französische Staatsbürger betroffen sein, die seit 2022 im Iran festgehalten werden. Sie wurden vergangene Woche wegen Spionagevorwürfen zu langen Haftstrafen verurteilt. Paris hatte die Vorwürfe als „unbegründet“ bezeichnet. (Reuters)
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