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Bundesaußenminister Johann Wadephul im Auswärtigen Amt bei einer Pressekonferenz.

© AFP/Tobias Schwarz

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Reaktion auf Israels Vorgehen im Gazastreifen: Wadephul will an Palästina-Konferenz in New York teilnehmen

Israel greift Huthi-Ziele im Jemen an + Hamas weist Netanjahu „volle Verantwortung“ für Schicksal der Geiseln zu + Ägypten bezeichnet Israel erstmals wieder als „Feind“ + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern führt Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden bislang mehr als 61.000 Menschen getötet. Über eine Feuerpause und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen wird weiterhin verhandelt. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.

Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich oftnicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.

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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Wadephul will an Palästina-Konferenz am Montag teilnehmen

Bundesaußenminister Johann Wadephul will am 22. September an der Konferenz zur Anerkennung von Palästina als eigenständigem Staat am Rande der UN-Vollversammlung in New York teilnehmen. Das kündigte der CDU-Politiker als Reaktion auf das Vorgehen der israelischen Regierung im Gazastreifen und im Westjordanland an.

Die Teilnahme an der Konferenz soll Wadephul zufolge der israelischen Regierung klarmachen, „dass der Weg, wie sie versucht, das Problem mit der Hamas zu lösen, aus deutscher Sicht derzeit nicht der Richtige ist“.

Zugleich betonte Wadephul: „Wir bleiben bei der Position, dass ein Palästinenserstaat jetzt nicht anzuerkennen ist, aber dass eine Zweistaaten-Lösung möglich sein muss.“ Mit dieser Haltung stehe die Bundesregierung klar an der Seite Israels. (dpa)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Viele Palästinenser können sich Flucht aus Stadt Gaza nicht leisten

Die von Israel angeordnete Flucht aus Gaza-Stadt in die sogenannte humanitäre Zone im Süden ist für viele Palästinenser offenbar zu teuer. Ein Reporter des israelischen TV-Senders N12 berichtete unter Berufung auf Palästinenser in der Küstenstadt, die Kosten für einen Leihwagen zum Transport ihrer Habseligkeiten seien sprunghaft auf 5000 Schekel gestiegen – das sind umgerechnet fast 1300 Euro.
Palästinensische Massenflucht aus Gaza-Stadt.
Palästinensische Massenflucht aus Gaza-Stadt.   Bild: AFP/Eyad Baba
Nach anderen Berichten aus Gaza betragen die Kosten für ein gemietetes Transportfahrzeug auf der rund 30 Kilometer langen Strecke in die humanitäre Zone Al-Mawasi zwischen 3000 und 6000 Schekel – umgerechnet 760 bis gut 1500 Euro. Ein Großteil der rund zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens lebt jedoch in großer Armut und ohne feste Einnahmequelle. (dpa)
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Sandra Lumetsberger

Menschenrechtler in Israel fordern Ende der Gaza-Evakuierung

Israelische Menschenrechtsorganisationen haben die Regierung aufgefordert, den Befehl zur Massenevakuierung Gazas aufzuheben. Ein solcher Befehl komme einer Zwangsumsiedlung und ethnischen Säuberung gleich, heißt es in einer Erklärung vom Dienstag. Dies verstoße gegen das Völkerrecht. Zu den Unterzeichnern des Schreibens zählen unter anderen die Vereinigung für Bürgerrechte in Israel und die Gruppe Ärzte für Menschenrechte.

Sie kritisieren, dass die Evakuierung für ein Gebiet vorgesehen sei, in dem eine Massenhungersnot herrsche. Damit versuche man, „eine erschöpfte und hungernde Bevölkerung zu vertreiben, die nirgendwohin fliehen kann“, so der Wortlaut der Erklärung. Sie ist an den israelischen Verteidigungsminister, den Generalstabschef und den Generalstaatsanwalt gerichtet. (KNA)

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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Update zum Eintrag von 15:05 Uhr: Israel greift Huthi-Ziele im Jemen an

Der Hafen Hodeidah im Westen des Jemen steht Angaben der Huthi-Rebellen zufolge unter israelischem Beschuss. Anwohner berichteten von mehr als zehn Angriffen. Über dem Hafen seien Rauchwolken aufgestiegen, Feuersäulen seien zu sehen gewesen. Es ist nicht klar, ob es Tote oder Verletzte gibt.

Die israelische Armee teilte mit, es habe militärische Infrastruktur der Huthi-Miliz angegriffen. Wenige Stunden zuvor hatte das Militär einen Evakuierungsbefehl für den Hafen erlassen. (Reuters, dpa)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Spanischer Rundfunk kündigt ESC-Boykott bei Teilnahme Israels an

In Spanien hat der öffentlich-rechtliche Rundfunksender RTVE angekündigt, den Eurovision Song Contest (ESC) im Falle einer Teilnahme Israels zu boykottieren. Wenn der israelische Sender KAN von den Mitgliedstaaten der Europäischen Rundfunkunion (EBU) nicht vom ESC im kommenden Mai ausgeschlossen werde, „müsste RTVE zum ersten Mal in der Geschichte seine Drohung wahr machen, sich aus dem Wettbewerb zurückzuziehen“, erklärte RTVE.

Am Montag hatte sich der spanische Kulturminister Ernest Urtasun für einen Boykott ausgesprochen. Wegen der Kritik am militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen hatte Regierungschef Pedro Sánchez bereits im Mai einen Ausschluss Israels vom ESC gefordert. (AFP)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Hamas weist Netanjahu „volle Verantwortung“ für Schicksal der Geiseln zu

Nach Beginn der Bodenoffensive in der Stadt Gaza hat die islamistische Terrororganisation Hamas den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verantwortlich für das Schicksal der Geiseln gemacht. „Kriegsverbrecher Netanjahu“ trage die volle Verantwortung für das Leben „seiner Gefangenen im Gazastreifen“, teilte die Palästinenserorganisation bei Telegram mit. (dpa)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Ägypten bezeichnet Israel erstmals wieder als „Feind“

Mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat erstmals seit Jahrzehnten ein Staatsoberhaupt des Landes Israel wieder öffentlich als „Feind“ bezeichnet. Das bestätigte der Vorsitzende des Staatsinformationsdiensts SIS, Diaa Raschwan, im lokalen Fernsehen.

Demnach hatte al-Sisi diese Wortwahl am Montag in einer Rede beim arabisch-islamischen Gipfeltreffen in Katar getroffen. Es sei das erste Mal seit 1977, dass ein ägyptisches Staatsoberhaupt Israel in dieser Weise bezeichnet, erklärte Raschwan. (dpa)
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Christoph Zempel

UN-Menschenrechtskommissar verurteilt Israels Hamas-Angriff in Katar

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Israel vorgeworfen, mit dem Angriff auf Hamas-Anführer in Katar die Bemühungen um Frieden und Stabilität in der Region zu untergraben. „Israels Angriff auf die Unterhändler in Doha am 9. September war ein gravierender Bruch des Völkerrechts, ein Angriff auf den regionalen Frieden und die Stabilität und ein Schlag gegen die Glaubwürdigkeit von Vermittlungs- und Verhandlungsprozessen auf der ganzen Welt“, sagte Türk bei einer Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf.

Die Hamas-Anführer hatten sich zum Zeitpunkt des israelischen Angriffs in der vergangenen Woche in Katar aufgehalten, um über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu verhandeln. Katar vermittelt in dem Konflikt. (Reuters)
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Christoph Zempel

UN-Kommission wirft Israel Genozid im Gazastreifen vor

Israel begeht nach Auffassung der unabhängigen Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats im Gazastreifen Genozid. Vier der fünf in der UN-Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes von 1948 erwähnten Tatbestände seien erfüllt, befindet die dreiköpfige Kommission. 

Israel erkennt wie die USA unter Präsident Donald Trump den UN-Menschenrechtsrat als Autorität nicht an und wirft ihm und seinen Kommissionen grundsätzlich vor, gegen Israel voreingenommen zu sein. Der Menschenrechtsrat besteht aus 47 Ländern, die jeweils für drei Jahre von der UN-Generalversammlung gewählt werden. 

Die Kommission nennt als Tatbestände: Tötung, schwere körperliche oder seelische Schädigung, vorsätzliche Schaffung von Lebensbedingungen, die auf die vollständige oder teilweise Zerstörung der palästinensischen Bevölkerung abzielen, und Maßnahmen zur Verhinderung von Geburten. Zivilisten würden getötet, humanitäre Hilfe blockiert, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen systematisch zerstört und religiöse Einrichtungen angegriffen. 

Der Bericht bezieht sich auf die Geschehnisse seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023. 

Israel betont stets, es bekämpfe im Gazastreifen die Hamas und nicht die Zivilbevölkerung. Die Hamas missbrauche die Zivilisten immer wieder als „menschliche Schutzschilde“. Der Krieg könne sofort enden, wenn die Hamas die 48 verbliebenen Geiseln freilasse und die Waffen niederlege.

Kommission spricht von Vorsatz 

In dem Bericht heißt es weiter: „Es gibt auch indirekte oder Indizienbeweise für einen besonderen Vorsatz (dolus specialis) im Verhaltensmuster der politischen und militärischen Behörden Israels sowie in den Militäroperationen, die unter Berücksichtigung der Gesamtheit der Beweise die erforderliche spezifische Absicht zur Begehung von Völkermord belegen.“ 

Vorsitzende der 2021 eingerichteten Kommission zur Prüfung möglicher Verletzungen des internationalen Völkerrechts in den besetzten palästinensischen Gebieten und Israel ist Navi Pillay (83). Sie war früher Richterin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag und UN-Hochkommissarin für Menschenrechte. Pillay hat aus Gesundheitsgründen ihren Rücktritt eingereicht, der im November wirksam wird. (dpa)

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Benjamin Reuter

Trump: Israel wird nicht erneut in Katar angreifen

Israel wird nach den Worten von US-Präsident Donald Trump keinen weiteren Angriff in Katar ausführen. „Er wird in Katar nicht angreifen“, sagte Trump am Montag in Washington mit Blick auf den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu. Zuvor hatte Netanjahu bei einem Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio in Jerusalem weitere Angriffe nicht ausgeschlossen.

Die israelische Armee hatte vergangene Woche Dienstag Luftangriffe auf Ziele in Katars Hauptstadt Doha geflogen, die sich nach Armeeangaben gegen die Führungsebene der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas richteten. Israels Vorgehen sorgte international für Kritik, auch Trump äußerte sich kritisch. (AFP)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Berichte über schwere israelische Angriffe im Gazastreifen

Einwohner des nördlichen Gazastreifens berichten über besonders schwere Luft- und Artillerieangriffe Israels. Die israelische Nachrichtenseite „Walla“ berichtete unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Militärgeneralstabs, es habe „eine intensive Operation begonnen, die vielfältiges Feuer gegen zahlreiche Terrorziele umfasst“. Der Mitarbeiter sagte demnach: „Das ist erst der Anfang, es gibt eine ganze Liste von Zielen.“ Nach israelischen Medienberichten waren die schweren Explosionen auch in Israel zu hören. (dpa)

Bild: Leo Correa/AP/dpa
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Israel greift Hisbollah-Zentrale im Süd-Libanon an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein Gebäude im Süden des Libanons angegriffen. Die Luftwaffe habe eine Zentrale der libanesischen Hisbollah-Miliz in der Gegend der Stadt Nabatijeh beschossen, teilte die israelische Armee mit. Die Präsenz der Einrichtung stelle einen Verstoß gegen Waffenruhevereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon dar. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden mindestens acht Menschen verletzt, darunter Frauen und Kinder.

„Die Terrororganisation Hisbollah setzt ihre Versuche fort, ihre terroristische Infrastruktur im Libanon wiederaufzubauen, während sie die Zivilbevölkerung des Libanon gefährdet und diese als menschliche Schutzschilde einsetzt“, hieß es in der Mitteilung des israelischen Militärs. Die Armee werde weiter gegen jede Bedrohung Israels vorgehen. (dpa)

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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Sondergipfel in Katar fordert Waffenembargo gegen Israel

Vertreter aus rund 60 arabischen und weiteren islamischen Staaten haben bei einem Sondergipfel in Katar zu einem Waffenembargo gegen Israel aufgerufen. „Wir rufen alle Staaten auf, rechtliche und effektive Maßnahmen zu ergreifen, um Israel an der Fortsetzung seiner Aggressionen zu hindern, einschließlich Waffenembargo und Sanktionen“, hieß es in der Abschlusserklärung des Gipfels der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC).

Die Länder der OIC sollten außerdem ihre Stimmen innerhalb der Vereinten Nationen bündeln, um eine Aussetzung der UN-Mitgliedschaft Israels zu erreichen. Die „aggressive israelische Aggression gegen Katar und die Fortsetzung israelischer Aggressionen, einschließlich Völkermord, ethnischer Säuberung, Hungerblockade, Siedlungsaktivitäten und Expansion“ untergrabe jede Chance auf Frieden in der Region, hieß es weiter. (dpa)

Bild: SPA/dpa
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

UN fordern Aufklärung in Fall um israelische Scharfschützen

Die Vereinten Nationen fordern angesichts schwerer Vorwürfe gegen Scharfschützen der israelischen Armee Aufklärung. Die angebliche Tötung unbewaffneter Palästinenser durch die Soldaten müsse untersucht werden, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, in New York auf eine entsprechende Anfrage. „Das ist ein weiterer Grund, warum es eine Rechenschaftspflicht für alle Verstöße geben muss, die wir in Gaza gesehen haben“. 

Laut gemeinsamen Recherchen mehrerer internationaler Medien – darunter der „Spiegel“ und das ZDF – soll ein israelischer Scharfschütze aus München gemeinsam mit einem Kameraden in Gaza mehrfach gezielt Unbewaffnete erschossen haben. Das gehe unter anderem aus einem Videointerview mit dem Kameraden hervor. Sie hätten nicht gewusst, auf wen sie gefeuert hätten, sagte der Kamerad laut einem Bericht des „Spiegels“. Einige der getöteten Männer seien nicht bewaffnet, aber im wehrfähigen Alter gewesen. (dpa)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Medien: Netanjahu informierte Trump doch vor Doha-Angriff

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Donald Trump einem Medienbericht zufolge doch vor dem Angriff auf Hamas-Vertrter in Katar in der vergangenen Woche informiert. Das Nachrichtenportal Axios berichtet dies unter Berufung auf israelische Regierungsmitarbeiter. Die US-Regierung hatte dagegen mitgeteilt, sie sei erst benachrichtigt worden, als die Raketen bereits in der Luft waren. Axios zufolge wusste sie jedoch früher Bescheid, auch wenn die Zeitspanne für einen Stopp des Angriffs knapp gewesen wäre. (Reuters)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Netanjahu stimmt Israelis auf wachsende internationale Isolation ein

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stimmt sein Volk auf eine drohende wachsende internationale Isolation seines Landes ein. Israel müsse sich an eine „Wirtschaft mit autarken Eigenschaften“ gewöhnen, obwohl er selbst klarer Verfechter eines freien Marktes sei, sagte der Regierungschef bei einer Wirtschaftskonferenz. 

Besonders im Rüstungsbereich sei zu befürchten, dass Israel in Zukunft „blockiert“ werden könnte, sagte Netanjahu. Daher müsse es seine eigenen Waffen herstellen. „Wir sind Athen und Sparta“, sagte der Premier in einem Vergleich mit den Stadtstaaten im antiken Griechenland. Besonders Sparta war für seine militärisch geprägte Gesellschaft und Kriegerkaste bekannt. „Wir werden Athen und Super-Sparta sein“, sagte Netanjahu. 

Oppositionspolitiker kritisierten diese Äußerungen scharf. Nach israelischen Medienberichten reagierte die Börse in Tel Aviv mit Kursverlusten auf Netanjahus Worte. 

Netanjahu warf China und Katar vor, Riesensummen zu investieren, um in westlichen Medien eine antiisraelische Agenda voranzutreiben. Er beschrieb Katar außerdem als eines der Israel feindlich gesinnten Länder. Europäische Regierungen stünden auch unter Druck muslimischer Minderheiten, gegen Israel vorzugehen, sagte Netanjahu nach Angaben des israelischen TV-Senders N12. Angesichts des harten Vorgehens im Gaza-Krieg ist Israel international immer stärker isoliert. (dpa)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

UN-Kritik: Israel hat gezielt Journalisten getötet

Die Sonderberichterstatterin des Menschenrechtsrats für freie Meinungsäußerung, Irene Khan, wirft Israel vor, im Gazastreifen gezielt Journalisten zu töten, um Gräueltaten zu vertuschen. Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 seien im Gaza-Krieg insgesamt 252 Reporterinnen und Reporter getötet worden. „Viele wurden gezielt ausgewählt und getötet, weil sie sich dafür einsetzen, die Gräueltaten aufzudecken“, sagte Khan am Rande der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. 

Sie betonte, Journalisten müssten nach internationalem Völkerrecht auch nahe von Kampfeinsetzen geschützt werden. „Wie Journalisten getötet, zum Schweigen gebracht und ermordet werden, ist die Vertuschung eines Völkermords“, sagte Khan. 

Schon vor dem Krieg war laut Reporter ohne Grenzen die Arbeit unabhängiger und kritischer Medien unter der Hamas-Herrschaft stark eingeschränkt, dabei gingen die Islamisten auch gewaltsam vor.

Israel wirft dem UN-Menschenrechtsrat und seinen Berichterstattern Voreingenommenheit gegen Israel vor und weist ihre Vorwürfe stets vollständig zurück. Sonderberichterstatter sind unabhängige Experten, die der UN-Menschenrechtsrat beruft und um Berichte zu bestimmte Themen bittet. (dpa)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Update (21 Uhr): Katar verurteilt Israels Angriff zu Gipfelbeginn

Zur Eröffnung eines Sondergipfels arabischer und islamischer Staaten hat der katarische Emir Tamim bin Hamad Al Thani den Angriff Israels auf die Hamas-Führung in der Hauptstadt des Golfstaats verurteilt. „Doha war einer verräterischen Aggression ausgesetzt“, sagte Al Thani in der Eröffnungsrede des Gipfels der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), an dem Vertreter von fast 60 Staaten teilnahmen. 

Israel gehe systematisch gegen diejenigen vor, die an Verhandlungen beteiligt seien. Der Staat ermorde die Anführer, mit denen er verhandle, und attackiere das vermittelnde Land, sagte der Emir. Katar hat mit den USA und Ägypten im Krieg zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Die Gespräche um eine Waffenruhe kommen aber seit Monaten nicht voran. 

In Doha soll nun über eine gemeinsame Linie gegenüber Israel beraten werden. Der Gipfel diene nicht nur der Solidarität mit Katar, sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit zum Auftakt. „Schluss mit dem Schweigen über das Verhalten dieses Schurkenstaates“, sagte er. 
Journalisten verfolgen auf einem Bildschirm im Medienzentrum die Rede von Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, dem Emir von Katar, während der Eröffnung des arabisch-islamischen Sondergipfels.
Journalisten verfolgen auf einem Bildschirm im Medienzentrum die Rede von Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, dem Emir von Katar, während der Eröffnung des arabisch-islamischen Sondergipfels.   Bild: REUTERS/Ibraheem Abu Mustafa
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi wirft Israel vor, die Chancen auf neue Friedensverträge im Nahen Osten zu torpedieren. „Was gerade geschieht, behindert die Zukunft des Friedens“, sagt Sisi auf dem Gipfel in Doha. Das Vorgehen bedrohe die Sicherheit der Völker in der Region und könne sogar bestehende Friedensabkommen zunichtemachen.

Vertreter aus rund 60 arabischen und weiteren islamischen Staaten fordern ein Waffenembargo gegen Israel. In der Abschlusserklärung des Sondergipfels in Katar zeigten die Staaten der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) „absolute Solidarität“ mit Katar. Konkrete Maßnahmen werden aber nicht eingeleitet. (Reuters/dpa)
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