
© REUTERS/Dawoud Abu Alkas
Wegen massiver Zerstörungen in Gaza: Israel fürchtet, dass die Hamas nicht alle 28 Geisel-Leichen übergibt
Hamas schließt laut Friedensplan geforderte Entwaffnung aus + Hamas bei Unterzeichnung von Gaza-Deal nicht anwesend + Trump trifft Geisel-Familien am Montag + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Am vergangenen Freitag ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sollen die verbliebenen Geiseln nun freigelassen werden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Sorge in Israel: Hamas übergibt wohl nicht alle Geisel-Leichen
Hamas will laut Bericht 20 Geiseln noch am Sonntag freilassen
Die islamistische Hamas ist offenbar bereit, noch am Sonntag mit der Freilassung von 20 israelischen Geiseln zu beginnen. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Die israelische Nachrichtenseite „Haaretz“ berichtet ebenfalls darüber.
Israelische Sicherheitsquellen gaben demnach an, dass die Geiseln bereits zu Sammelstellen im Gazastreifen gebracht wurden. Dort seien verstärkte Sicherheitsmaßnahmen zu ihrem Schutz getroffen worden. Ob die Freilassung von einem oder mehreren Orten aus erfolgen soll, ist noch unklar.
Israelische Beamte äußerten Bedenken bezüglich des Zustands der Geiseln. Sie befürchten, dass diese vor ihrer Freilassung übermäßig ernährt oder mit Steroiden behandelt werden könnten. Solche Praktiken hatten ehemalige Gefangene in der Vergangenheit geschildert. (Tsp)
Netanjahu: Israel ist vorbereitet auf „sofortige“ Rückkehr der Geiseln
Israel ist nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu vorbereitet auf eine „sofortige“ Rückkehr der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.
„Israel ist vorbereitet und bereit, alle unsere Geiseln sofort zu empfangen“, erklärte Netanjahu am Sonntag. Der am Freitag in Kraft getretene Friedensplan von US-Präsident Donald Trump sieht in einer ersten Phase die Freilassung aller noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln vor, im Gegenzug sollen fast 2000 inhaftierte Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen. (AFP)
Papst bezeichnet Gaza-Friedensabkommen als Hoffnungsfunken
Papst Leo XIV. hat das Friedensabkommen zur Beendigung des Gazakriegs als Hoffnungsfunken bezeichnet. Zugleich rief er die Verhandlungsparteien auf, den Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden fortzusetzen. Dabei müssten die „berechtigten Ziele des israelischen und des palästinensischen Volkes“ respektiert werden, sagte der Papst am Sonntagmittag auf dem überfüllten Petersplatz in Rom.
Weiter sagte der Papst: „Zwei Jahre Krieg haben überall Tote und Ruinen hinterlassen, vor allen in den Herzen derer, die auf brutale Weise Familienangehörige und Freunde verloren haben.“ Mit der ganzen Kirche sei er den betroffenen Menschen in ihrem „unermesslichen Schmerz nahe“. (KNA)
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Jubel für Trump, Pfiffe für Netanjahu in Tel Aviv
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat kurz vor der erhofften Freilassung der letzten Gaza-Geiseln die entscheidende Rolle von US-Präsident Donald Trump hervorgehoben. „Wir alle sind Präsident Trump zu tiefstem Dank verpflichtet“, sagte Witkoff vor Angehörigen und Freunden der Verschleppten sowie zahlreichen Teilnehmern einer Großkundgebung in Tel Aviv.Sobald der Name Trump fiel, wurde Witkoff von langanhaltendem Applaus und „Danke Trump“-Rufen unterbrochen. Ein Sprecher der Familienangehörigen sagte, auf dem Platz seien rund 400.000 Menschen.
Zugleich würdigte Witkoff, der von Trumps Tochter Ivanka und deren Mann Jared Kushner begleitet wurde, die Kraft und Geduld der Angehörigen und des israelischen Volkes. „Danke, dass Sie gezeigt haben, dass die Zukunft dieser Region nicht auf den Trümmern alten Hasses, sondern auf der Verheißung gemeinsamer Hoffnung aufgebaut werden kann“, sagte Wittkoff. „Ich habe lange von diesem Abend geträumt“, sagte der Sondergesandte.
Als Witkoff auch die Rolle von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hervorhob, schlug der Jubel jedoch in Buh-Rufe und Pfiffe um, die Witkoff fast aus dem Tritt brachten. „Leute, lasst mich meine Gedanken zu Ende bringen“, bat er. Netanjahu habe alles für dieses Land gegeben, betonte er. Viele Angehörige und Freunde der Geiseln werfen Netanjahu jedoch vor, nicht genug für die Freilassung der Verschleppten getan zu haben. (dpa)
Hamas-Vertreter schließt Entwaffnung aus
Ein Vertreter der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat ein Niederlegen der Waffen ausgeschlossen. Die im Nahost-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump vorgesehene Entwaffnung „kommt nicht in Frage und ist nicht verhandelbar“, sagte der Hamas-Vertreter am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.
Trump hatte zuvor erklärt, eine Entwaffnung der Hamas sei Teil der zweiten Phase seines Friedensplans für den Gazastreifen. (AFP)
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Pfarrer über Lage in Gaza: Erleichterung, aber auch Angst
Kurz nach Inkrafttreten des Waffenstillstands zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel schwankt die Stimmung der Menschen in der Stadt Gaza zwischen Erleichterung und Angst.
Letzteres sei vor allem darauf zurückzuführen, dass bisher lediglich ein erster Schritt im Friedensprozess erfolgt sei, so der Pfarrer der katholischen Gemeinde der Stadt, Gabriel Romanelli, in einer in der Nacht von Freitag auf Samstag veröffentlichten Videobotschaft. „Wir hoffen, dass alle Etappen kommen, die vorgesehen sind.“
Romanelli berichtete, dass viele der zuvor in den Süden des Gazastreifens geflüchteten Menschen nun in ihre Heimatorte im Norden zurückkehrten. „Die Bilder in den Medien bewegen sehr.“
Auch innerhalb der Pfarrei sei die Not groß, sagte Romanelli. Zahlreiche Familien hätten erst in den letzten Kriegstagen ihre Wohnungen verloren, darunter allein zehn Familien aus der katholischen Gemeinde. Neben den materiellen Schäden gebe es weiter viele unbehandelte Verletzungen. Zwar habe sich ein Gefühl der Dankbarkeit breitgemacht, dass viele Familien wieder vereint seien, doch die Sorgen um die Zukunft blieben groß.
„Man fragt sich jetzt: Was kommt danach? Was tun wir jetzt?“, so der Pfarrer. Viele Menschen hätten nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihren gesamten Besitz verloren. Die Hoffnung ruhe nun auf einer raschen Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten und humanitärer Hilfe. Die Vereinten Nationen kündigten an, am Sonntag mit umfangreichen Hilfslieferungen zu beginnen. (KNA)
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