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Freunde, Familienangehörige und die israelische Öffentlichkeit nehmen an der Beerdigungsprozession von Rishon LeZion nach Petah Tikva für die getötete Geisel Inbar Hayman teil.

© REUTERS/Hannah Mckay

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„Am Ende bist du zurückgekommen“: Letzte weibliche Hamas-Geisel unter großer Anteilnahme beigesetzt

UN-Behörde will Gaza-Lebensmittelhilfe rasch ausweiten + Wadephul setzt auf Wiederannäherung von Türkei und Israel + Hamas fordert mehr Zeit für Rückführung weiterer Leichen + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Am vergangenen Freitag ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln am Montag freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.

Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.

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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Letzte weibliche Geisel unter großer Anteilnahme beigesetzt

Unter großer öffentlicher Anteilnahme ist im israelischen Petah Tikva die letzte von der Hamas übergebene weibliche Geisel, Inbar Hayman, beigesetzt worden. Die damals 27-Jährige hatte am 7. Oktober 2023 als Freiwillige auf dem Nova-Musikfestival gearbeitet und war von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppt und in Gefangenschaft ermordet worden. Wie schon bei vorangegangenen Beisetzungen toter Geiseln hielt Israels Präsident Izchak Herzog die Trauerrede.

„In was für einer Welt müssen sich Eltern zwei schreckliche Jahre lang danach sehnen, ihre geliebte Tochter beerdigen zu können?“, fragte Herzog. Inbar habe am 7. Oktober die Angreifer „wie eine Löwin“ bekämpft, sagte der israelische Präsident, der die toten Geiseln und ihre Familien um Vergebung bat, „dass wir nicht für Sie da waren. Vergebung, dass wir Sie nicht retten konnten. Vergebung, dass wir so lange gebraucht haben, um Sie zu uns zurückzuholen.“

„Wir haben Monat für Monat, Abkommen für Abkommen gewartet, und am Ende bist du zurückgekommen“, sagte Jifat Hayman am Sarg ihrer toten Tochter mit tränenerstickter Stimme. Die Beisetzung wurde unter anderem vom Pressebüro der israelischen Regierung live gestreamt. Hayman war eine Graffiti-Künstlerin mit dem Künstlernamen „Pink“ gewesen. Ihre Familie und Freunde hatten die Teilnehmer der Trauerfeier daher gebeten, rosa oder pink zu tragen.

Die Hamas hatte die sterblichen Überreste Haymans und einer weiteren Geisel am Mittwochabend übergeben. Beide waren vom israelischen gerichtsmedizinischen Institut identifiziert worden. (dpa)
Eine Drohnenaufnahme zeigt Trauernde in rosa Kleidung zu Ehren von Inbar Hayman.
Eine Drohnenaufnahme zeigt Trauernde in rosa Kleidung zu Ehren von Inbar Hayman.   Bild: REUTERS/Ilan Rosenberg
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Daniel Krause
Author Daniel Krause
Die Hamas fordert die Vermittler auf, die Umsetzung der verbleibenden Vereinbarungen des Abkommens zur Waffenruhe zu überwachen. Es sei notwendig, die Bildung eines Komitees zur Unterstützung der Gemeinschaft abzuschließen, teilt die radikale Palästinenserorganisation mit. Dieses solle mit der Verwaltung des Gazastreifens seine Arbeit aufnehmen. Reuters)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Türkische Spezialisten warten auf grünes Licht von Israel für Einsatz im Gazastreifen

Dutzende türkische Rettungskräfte warten in Ägypten auf grünes Licht aus Israel, um im Gazastreifen bei der Suche nach und der Bergung von Leichen zu helfen. „Ein Team von 81 Mitgliedern der (Katastrophenschutzbehörde) Afad wartet derzeit an der ägyptischen Grenze. Sie sind bereit, Such- und Rettungsarbeiten in den Trümmern auszuführen“, erklärte ein Verantwortlicher der türkischen Behörde Afad. Dabei gehe es um die Suche nach „israelischen und palästinensischen“ Leichen, darunter die der noch nicht zurückgegebenen israelischen Geiseln, fügte er hinzu.

Aus Hamas-Kreisen erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass am Sonntag eine türkische Delegation im Gazastreifen erwartet wird.

Der Afad-Vertreter erklärte, Israel habe wegen der Nähe Ankaras zur Palästinenserorganisation Hamas zunächst nicht gewollt, dass türkische Teams für die Bergungsarbeiten im Gazastreifen eingesetzt werden. Israel habe stattdessen ein Team aus Katar angefordert. Es sei unklar, wann Israel dem türkischen Team erlauben werde, in das Palästinensergebiet einzureisen, fügte der Afad-Vertreter hinzu, der anonym bleiben wollte.   

Das Afad-Team habe spezielle Ausrüstung zum Auffinden von Menschen dabei, darunter Suchhunde, die normalerweise bei Rettungsaktionen nach Erdbeben zum Einsatz kommen, erklärte er. (AFP)
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Christoph Zempel

UN-Behörde will Gaza-Lebensmittelhilfe rasch ausweiten

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat seit Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas täglich rund 560 Tonnen Lebensmittel in den Gazastreifen gebracht. Die Menge liege jedoch noch unter dem, was benötigt werde, teilt die UN-Organisation in Genf weiter mit. „Aber wir nähern uns dem Ziel“, sagt WFP-Sprecherin Abeer Etefa. Die Waffenruhe habe ein kleines Zeitfenster geöffnet, und das WFP arbeite daran, die Lebensmittelhilfe schnell auszuweiten. (Reuters)
LKW mit Hilfsgütern des Welternährungsprogramms (WFP) fahren am 17. Oktober 2025 auf einer Straße in Deir el-Balah, nachdem sie den Grenzübergang Kerem Shalom im südlichen Gazastreifen passiert haben.
LKW mit Hilfsgütern des Welternährungsprogramms (WFP) fahren am 17. Oktober 2025 auf einer Straße in Deir el-Balah, nachdem sie den Grenzübergang Kerem Shalom im südlichen Gazastreifen passiert haben.   Bild: AFP/BASHAR TALEB 
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Christoph Zempel

Wadephul setzt auf Wiederannäherung von Türkei und Israel

Außenminister Johann Wadephul will zu einer Wiederannäherung in den Beziehungen zwischen der Türkei und Israel beitragen. „Ich sehe durchaus die deutsche Rolle darin, wieder Verständnis und eine gemeinsame Ebene zwischen Israel und der Türkei herzustellen“, sagte der CDU-Politiker auf dem Flug zu seinem Antrittsbesuch in der Türkei. Zugleich betonte Wadephul seine Forderung, Ankara solle ihre guten Beziehungen zur Hamas nutzen, um Druck auf die Islamisten zur Umsetzung des Gaza-Friedensplans zu machen. 

Das lange Jahre sehr positive Verhältnis zwischen der Türkei und Israel habe sich nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vor zwei Jahren außerordentlich verschlechtert, sagte Wadephul. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel beispielsweise immer wieder des Völkermordes beschuldigt und die Einstellung des Handels mit dem Land verfügt.

Wadephul wollte direkt nach der Ankunft zunächst den türkischen Geheimdienstchef Ibrahim Kalin treffen. Am frühen Nachmittag sind Gespräche mit seinem Amtskollegen Hakan Fidan geplant. (dpa)

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Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

Wadephul fordert von Ankara anhaltenden Druck auf Hamas

Außenminister Johann Wadephul fordert von der Türkei angesichts des wackeligen Waffenstillstands im Gazastreifen Druck auf die islamistische Hamas. „Als eine der Unterstützerinnen des Friedensplans – und als ein Staat, von dem wir erwarten, weiterhin Druck auf Hamas auszuüben – kommt der Türkei eine verantwortungsvolle Rolle zu“, erklärte der CDU-Politiker vor Abflug zum Antrittsbesuch in der Türkei. Wadephul will in der Hauptstadt Ankara unter anderem mit seinem Kollegen Hakan Fidan sprechen.

Außenpolitisch gebe es großes Potenzial zur Zusammenarbeit, erklärte der Minister, der die Vermittlerrolle der Türkei beim „historischen Waffenstillstand für Gaza“ würdigte. Gemeinsam dränge man auf vollständigen Zugang der humanitären Akteure, um die schlimmste Not zu lindern. Gemeinsam arbeite man dafür, dass der 20-Punkte-Plan für einen langfristigen Frieden vollständig umgesetzt werde. 

Beide Länder eine das Ziel eines sicheren und stabilen Syriens, um eine freiwillige und sichere Rückkehr von Migranten zu ermöglichen. Die Türkei gilt als eine Hüterin der europäischen Außengrenze. Als direkter Nachbar Syriens kann das Land eine der zentralen Migrationsrouten unterbrechen  unter anderem dazu verpflichtete es sich im EU-Türkei-Abkommen von 2016. Im Gegenzug zahlt die EU Milliardenhilfen für die Versorgung von Flüchtlingen, aber auch für den Ausbau der Grenzen. (dpa)
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Viktoria Bräuner
Author Viktoria Bräuner
Beirut meldet einen Toten bei israelischen Angriffen im Libanon
Bei einem israelischen Angriff in Schmistar im Zentrum des Libanon ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums ein Mensch getötet worden. Bei israelischen Angriffen im Südlibanon seien zudem ein Mensch in Bnaaful und sechs Menschen in Ansar verletzt worden, erklärte das Ministerium am Donnerstag. Die israelische Armee erklärte ihrerseits, sie habe „Terrorinfrastruktur der Hisbollah-Miliz im Südlibanon getroffen“.

Die israelische Armee erklärte zudem, Einrichtungen der NGO Green Without Borders angegriffen zu haben. Die Organisation steht auf Sanktionslisten der USA. Laut der israelischen Regierung habe die Organisation „unter ziviler Tarnung operiert, um die Präsenz der Hisbollah im Grenzgebiet zu Israel zu verschleiern.“

Der libanesische Präsident Joseph Aoun verurteilte die israelischen Angriffe gegen „zivile Anlagen“. Die Angriffe stellten eine Verletzung des Waffenstillstands dar, der seit November 2024 gilt.

Die Hisbollah, deren erklärtes Ziel die Vernichtung Israels ist, hatte unmittelbar nach dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Die israelische Armee reagierte mit massiven Luftangriffen und später mit einer Bodenoffensive. (AFP)
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Viktoria Bräuner
Author Viktoria Bräuner
Hamas: Rückführung weiterer Geisel-Leichen braucht Zeit
Die Rückführung weiterer Leichen von Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen wird nach Aussagen der Terrororganisation Zeit brauchen. Einige dieser Leichen befänden sich in von Israels Armee zerstörten Tunneln, andere unter den Trümmern zerbombter Gebäude, erklärte die Hamas in der Nacht in einer Mitteilung. Um die Leichen weiterer Geiseln zu bergen, seien schwere Maschinen und Geräte zum Abtragen der Trümmer erforderlich, die derzeit nicht herbeigeschafft werden könnten, weil Israel ihre Einfuhr verweigere, heißt es in der Mitteilung der Hamas weiter.

Laut der Vereinbarung über die seit einer Woche geltende Waffenruhe muss die Hamas insgesamt 28 Geisel-Leichen an Israel übergeben. Bisher übergab sie die Überreste von neun Geiseln. Die Terrororganisation fügte in der Mitteilung hinzu, dass sie sich weiter an die Vereinbarung halten werde. (dpa)
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Jean Mikhail

Palästinensische Autonomiebehörde stellt Wiederaufbauplan für Gazastreifen vor

Der Ministerpräsident der palästinensischen Autonomiebehörde, Mohammed Mustafa, hat UN-Vertretern einen Plan zum Wiederaufbau des Gazastreifens vorgestellt. Der palästinensische Küstenstreifen solle „als offener, vernetzter und florierender Teil des Staates Palästina wiederaufgebaut werden“, sagte Mustafa am Donnerstag vor UN-Vertretern und Diplomaten in Ramallah. Die Autonomiebehörde habe einen Fünfjahresplan für den Gazastreifen ausgearbeitet, der sich über drei Phasen erstrecken und 65 Milliarden Dollar (56 Milliarden Euro) erfordern solle. (AFP)
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Jean Mikhail

Trump droht Hamas mit dem Tode

Nach den Berichten über brutale Exekutionen von Zivilisten durch die Hamas in Gaza hat US-Präsident Donald Trump eine scharfe Warnung ausgesprochen. „Wenn die Hamas damit weitermacht, Menschen in Gaza umzubringen, was nicht der Deal war, werden wir keine andere Wahl haben, als reinzugehen und sie zu töten“, schrieb Trump bei TruthSocial. (jmi)
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Jean Mikhail

Israels Außenminister stellt Rafah-Öffnung für Sonntag in Aussicht

Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wird nach Angaben des israelischen Außenministers Gideon Saar voraussichtlich am Sonntag wieder geöffnet. „Wir treffen alle notwendigen Vorbereitungen“, zitiert die italienische Nachrichtenagentur Ansa Saar. Er führte demnach aber nicht aus, ob der wichtigste Grenzübergang des Gazastreifens für Menschen oder für Hilfslieferungen geöffnet werden soll. Saar äußerte sich dem Bericht zufolge auf einer Mittelmeer-Konferenz in Neapel. (Reuters)
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Christoph Zempel

Türkische Spezialisten helfen bei Suche nach Leichen von Hamas-Geiseln

Die Türkei hat nach eigenen Angaben ein Team von Spezialisten in den Gazastreifen entsandt, um bei der Suche nach den Leichen von Hamas-Geiseln zu helfen. 81 Experten der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad seien bereits vor Ort, verlautete am Donnerstag aus dem türkischen Verteidigungsministerium. Ein Team werde mit der Suche nach den sterblichen Überresten der verbliebenen 19 israelischen Geiseln betraut.

Gemäß dem von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hätte die Hamas neben den 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln am vergangenen Montag an Israel überstellen müssen. Bisher wurden jedoch nur neun Leichen von am 7. Oktober 2023 verschleppten Menschen zurückgegeben. Die israelische Regierung drohte der Hamas deshalb mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen.

Die Hamas habe ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen „erfüllt“, erklärte dagegen der bewaffnete Hamas-Arm der Essedin-al-Kassam-Brigaden. Für die Bergung der verbliebenen Leichen benötige die Hamas „spezielle Ausrüstung“.

Die Katastrophenschützer aus der Türkei sind darauf spezialisiert, in schwierigem Gelände zu arbeiten. Viel Erfahrung sammelten sie insbesondere nach mehreren Erdbeben, die in den vergangenen Jahren die Türkei erschüttert hatten. Nach eigenen Angaben hat die türkische Katastrophenschutzbehörde bereits humanitäre Hilfsmissionen in über 50 Ländern auf fünf Kontinenten absolviert, darunter in Somalia, Ecuador, den Philippinen, Nepal, Jemen, Mosambik und Tschad. (AFP)

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Christoph Zempel

Tausende Israelis bei Begräbnis von getöteter Geisel

Tausende Menschen haben in Israel an der Beisetzung der getöteten Geisel Tamir Nimrodi teilgenommen. Die islamistische Hamas hatte die Leiche des 20-jährigen Soldaten, der auch die deutsche Staatsangehörigkeit besaß, am Dienstagabend im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel übergeben. 

Nimrodis Vater Alon sagte nach Angaben des Forums der Geiselfamilien bei dem Begräbnis in Kfar Saba bei Tel Aviv: „Genau vor zwei Jahren ist unsere Welt zusammengebrochen – mit dem mörderischen Angriff der Hamas, bei dem du, mein geliebter Sohn, entführt wurdest.“ Die Familie habe mit allen Mitteln um seine Rettung gekämpft. „Wir sind bis ans Ende der Welt gegangen, um von dir zu erzählen. (...) Es tut mir so leid, dass ich dich nicht lebend nach Hause bringen konnte.“

Der Soldat war während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 aus dem israelischen Grenzgebiet verschleppt worden. Er hatte damals freiwillig den Wochenenddienst mit einem anderen Soldaten getauscht. Nach Angaben des Forums wurde er während seiner Gefangenschaft durch israelisches Bombardement getötet.

Nimrodis Mutter Herut hatte sich im vergangenen Monat in Berlin gemeinsam mit anderen Geisel-Angehörigen mit Bundeskanzler Friedrich Merz getroffen, um sich für die Freilassung der Verschleppten einzusetzen. (dpa)

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Christoph Zempel

Netanjahu kündigt Fortsetzung von Kampf gegen Iran-Achse an

Bei einem Gedenktag gut zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von großen Herausforderungen, aber auch Chancen in der Region gesprochen. Israels Feinde strebten danach, sich wiederzubewaffnen, sagte Netanjahu in Jerusalem bei der Gedenkzeremonie für gefallene Soldaten mit Blick auf den Iran und dessen Verbündete. 

Gleichzeitig gebe es „große, dramatische Gelegenheiten, den Kreis des Friedens auszuweiten“, sagte der Regierungschef vor dem Hintergrund von Bemühungen, eine Annäherung Israels an weitere arabische und muslimische Staaten zu erreichen. 

Netanjahu: Israel wird alle Kriegsziele erreichen

Der Iran und seine Verbündeten hätten Israel mit einem „Feuerring“ umlegt und nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 versucht, den jüdischen Staat zu „erwürgen“, sagte Netanjahu. Dies sei jedoch nicht gelungen. „Wir sind entschlossen, den Sieg zu vervollständigen, der unser Leben auf Jahre hin beeinflussen wird.“ Israel werde „alle Kriegsziele erreichen“, sagte er. Dazu gehört auch die Zerstörung der islamistischen Terrororganisation Hamas, mit der Israel zuletzt eine Waffenruhe vereinbart hatte. 

„Wir sind verpflichtet, sie alle zurückzubringen“, sagte Netanjahu mit Blick auf die verbliebenen 19 Leichen von Geiseln im Gazastreifen. 

Am 7. Oktober 2023 habe Israel „eine erschütternde Veranschaulichung des Begriffs Völkermord bekommen“, sagte Netanjahu rückblickend. „Ich spreche nicht von einem fiktiven Völkermord, wie er uns in antisemitischen Anschuldigungen vorgeworfen wird. Das Massaker am 7. Oktober war ein monströser Mord.“ Auch Kinder und alte Leute seien bei dem Überfall von Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen ohne Mitleid ermordet worden. „Wenn diese Mörder könnten, würden sie jeden einzelnen von uns abschlachten. Das ist der echte Völkermord.“ (dpa)

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Christoph Zempel

Von Hamas zurückgehaltene Leichen: Geisel-Familien fordern Aussetzen von Abkommen

Angesichts der von der Hamas verzögerten Übergabe aller toten Geiseln hat das israelische Forum der Geisel-Familien die israelische Regierung aufgefordert, das Waffenruhe-Abkommen mit den Islamisten auszusetzen. Die Regierung solle die Umsetzung aller weiteren Schritte des Abkommens „unverzüglich einstellen, solange die Hamas weiterhin offen gegen ihre Verpflichtungen hinsichtlich der Rückkehr aller Geiseln und der Leichen der Opfer verstößt“, erklärte das Forum am Donnerstag. 

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte derweil die Entschlossenheit Israels, „die Rückkehr aller“ noch von der Hamas zurückgehaltenen Geiseln im Gazastreifen „sicherzustellen“. „Der Kampf ist noch nicht vorbei“, sagte Netanjahu in Jerusalem.

Gemäß dem von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Waffenruhe-Abkommen hätte die Hamas am Montag neben den 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln an Israel überstellen müssen. Bisher wurden jedoch nur neun Leichen von am 7. Oktober 2023 als Geiseln verschleppten Menschen zurückgegeben. Die israelische Regierung drohte der Hamas deshalb mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen. (AFP)

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Christoph Zempel

USA planen „Sicherheitszone“ im Gazastreifen

Als Reaktion auf Hinrichtungen durch die palästinensische Terrororganisation Hamas planen die USA die Einrichtung einer Sicherheitszone in von der israelischen Armee kontrollierten Gebieten des Gazastreifens. Sie sollen Palästinenser aufnehmen, die vor der Hamas fliehen, erklärte ein ranghoher Berater von US-Präsident Donald Trump laut israelischen Medien (Donnerstag) auf einer Pressekonferenz.

Man arbeite mit Israel zusammen, um eine hamasfreie Sicherheitszone hinter der Gelben Linie zu schaffen, „in den Menschen, die sich bedroht fühlen, flüchten können“. Israel unternehme „große Anstrengungen, um diejenigen zu unterstützen, zu schützen und ihnen zu helfen, die friedlich Seite an Seite leben wollen, sich von der Hamas distanzieren und einen anderen Weg einschlagen möchten“. Eine offizielle israelische Bestätigung der Pläne oder Zeitpläne zu deren Umsetzung wurden zunächst nicht bekannt.

Die Bilder einer von der Hamas organisierten Hinrichtung im Gazastreifen hatten für Entsetzen gesorgt. Das palästinensische Präsidialamt verurteilte am Dienstag aufs Schärfste die Exekutionen, bei denen Dutzende Bürger „außerhalb des Rechtsrahmens und ohne faire Gerichtsverfahren“ ums Leben gekommen seien. (KNA)

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Christoph Zempel

Israel: Grenzübergang Rafah bleibt vorerst geschlossen - keine Hilfslieferungen dort geplant

Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten bleibt nach Angaben Israels zunächst geschlossen. Über den Grenzübergang werde keine humanitäre Hilfe in den Gazastreifen geliefert, erklärte die Abteilung des israelischen Verteidigungsministeriums für zivile Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten (COGAT) am Donnerstag. Dies sei zu keinem Zeitpunkt vereinbart worden. „Hilfe gelangt weiterhin über andere Grenzübergänge in den Gazastreifen“, hieß es weiter.

Die Öffnung des Grenzübergangs für den Personenverkehr werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben, wenn die israelische und die ägyptische Seite die „nötigen Vorbereitungen für die Öffnung des Grenzübergangs“ getroffen hätten, erklärte die israelische Armeebehörde.

Israelische Medien hatten am Mittwoch berichtet, dass Israel den Grenzübergang wieder öffnen wolle. Der israelische öffentlich-rechtliche Sender Kan hatte gemeldet, dass 600 Lastwagen Hilfsgüter in das Palästinensergebiet bringen sollten.

Die Hilfslieferungen für die Bevölkerung des Gazastreifens sind Teil des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Die in dem Waffenruhe-Abkommen vereinbarten Hilfslieferungen in den Gazastreifen waren unmittelbar nach der Einigung angelaufen. Lastwagen mit Hilfsgütern kamen über den Grenzübergang Kerem Schalom in das Palästinensergebiet. (AFP)

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Christoph Zempel

Ein Jahr nach Sinwars Tod: Hamas will Kampf fortsetzen

Ungeachtet der aktuell geltenden Waffenruhe mit Israel hat die Hamas am ersten Jahrestag der Tötung ihres Chefs, Jihia al-Sinwar, die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen Israel gelobt. Sinwar war bei einem Einsatz der israelischen Armee während des Gaza-Kriegs getötet worden. Der 61-Jährige galt als Drahtzieher des Massakers am 7. Oktober 2023, Auslöser des Gaza-Kriegs und einer dramatischen regionalen Eskalation.

In einer Stellungnahme der islamistischen Terrororganisation zum ersten Jahrestag war die Rede von einem Märtyrertod Sinwars. Die Flamme werde nicht erlöschen, hieß es mit Blick auf das Massaker am 7. Oktober, bei dem in Israel rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden waren. 

In dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde fast 68.000 Menschen getötet, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Mehr als 170.000 weitere wurden demnach verletzt. Der Gazastreifen liegt weitgehend in Trümmern, Israel wurde wegen der harten Kriegsführung international scharf kritisiert. 

„Das Blut der gefallenen Führer stärkt den Weg des Widerstands für kommende Generationen“, schrieb die Hamas mit Blick auf Sinwar und andere Anführer der Palästinenserorganisation. „Wir bekräftigen das Gelöbnis, ihrem Weg treu zu bleiben und ihre Opfer und ihren Einsatz zu ehren – bis zur Befreiung des Landes und der heiligen Stätten.“ 

Die Hamas lehnt die von der internationalen Gemeinschaft für die Region angestrebte Zweistaatenlösung - ein unabhängiger Staat Palästina, der friedlich Seite an Seite Israels lebt - strikt ab. Sie will stattdessen Israel zerstören und auf dem gesamten Gebiet des historischen Palästina einen islamischen Staat einrichten. Im Gaza-Krieg war vergangene Woche eine Waffenruhe in Kraft getreten. In der dazugehörigen Vereinbarung ist eine Entwaffnung der Hamas vorgesehen, die die Terrororganisation jedoch ablehnt. (dpa)

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Christoph Zempel

Bericht über zwei Tote bei israelischem Drohnenangriff in Gaza

Ungeachtet einer in der vergangenen Woche vereinbarten Waffenruhe sind nach palästinensischen Angaben bei einem israelischen Drohnenangriff im Gazastreifen mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Angriff habe sich im Bereich der Stadt Chan Junis im Süden des weitgehend zerstörten Küstenstreifens ereignet, hieß es aus dem Nasser-Krankenhaus in der Stadt. Ein israelischer Armeesprecher teilte mit, man prüfe den Bericht. 

Das israelische Militär hatte sich im Rahmen der Vereinbarung mit der islamistischen Terrororganisation Hamas aus den großen Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückgezogen, verbleibt aber bis zu einer Einigung über die zweite Phase des Friedensplans in mehr als der Hälfte des Gebiets am Mittelmeer. Nach Beginn der Waffenruhe am Freitag ist es bereits zu mehreren tödlichen Zwischenfällen gekommen. Die Armee hat Zivilisten davor gewarnt, sich den israelischen Truppen zu nähern. (dpa)

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