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Thema

Taliban

Unheimlich ist uns der politische Islamismus ja schon lange. Da denken wir an bärtige Gestalten mit einem Turban, die mit Demokratie und anderen Freiheitsrechten nicht viel am Hut haben, aber überall an die Macht wollen.

Der Eklat ist vorerst ausgeblieben - doch verärgert ist die Bundesregierung dennoch: Verteidigungsminister Rudolf Scharping hatte die Bundestagsfraktionen am Freitag darüber informiert, dass deutsche Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) in Afghanistan Taliban- und Al-Qaida-Kämpfer jagen. Damit bestätigte der Minister, dass deutsche Soldaten bei den schweren Kämpfen im Osten Afghanistans im Einsatz sind.

Von Claudia von Salzen

Uns Frauen wird oft Übles nachgesagt. Insbesondere, heißt es, sind wir zu der männlichen Fairness, wie man sie auf Fußballplätzen findet, nicht wirklich fähig.

Der Mantel des Schweigens ist aus einem Material gewebt, das ihn zur Alltagskleidung wenig tauglich macht. Gerade noch wirkte er wie ein solides Stück aus gutem Stoff, da reißt ohne jede Vorwarnung ein Loch auf.

Von Robert Birnbaum

Die Bundesregierung hat den Einsatz deutscher Soldaten bei der alliierten Großoffensive im Osten Afghanistans indirekt bestätigt. Nähere Angaben zu Art und Umfang des Einsatzes von "Spezialkräften" machte Bundesverteidungsminister Rudolf Scharping am Montag in Potsdam jedoch nicht: "Was sie tun, unterliegt aus guten Gründen der Geheimhaltung.

Die Amerikaner haben einen leichten Sieg errungen, die Taliban sind gestürzt, die Al Qaida zum Großteil vertrieben. Wochen ist das jetzt her, wenn nicht Monate.

Von Christoph von Marschall

Die USA und ihre Verbündeten haben am Sonntag im Osten Afghanistans ihre gemeinsame Offensive gegen die Taliban- und Al-Qaida-Truppen fortgesetzt, die sich nach amerikanischen Angaben in Berghöhlen und Bunkern verschanzt haben. Bis Sonntag wurden drei afghanische Soldaten und ein amerikanischer Soldat getötet.

Taliban-Führer Mullah Mohammad Omar als Hund an der Leine Osama bin Ladens - nur eines von vielen Flugblatt-Motiven, die von amerikanischen Kampf-Jets in den letzten Wochen über Afghanistan abgeworfen wurden. "psy-ops", psychological operations, nennen US-Generäle diese Kriegseinsätze.

Das öffentliche Interesse an Afghanistan hat rapide nachgelassen, seitdem Kabul befreit ist und US-Kampfflugzeuge nur noch selten mit Bomben und Raketen gegen die Taliban vorgehen. Das ist seltsam, denn seit einigen Wochen riskieren auch Bundeswehrsoldaten in der Hauptstadt ihr Leben und ihre Gesundheit, um die Übergangsregierung zu schützen.

Von Hans Monath

Nach den tödlichen Schüssen auf einen afghanischen Zivilisten sind zwei britische Fallschirmjäger vom Dienst in Afghanistan suspendiert worden. Ein Sprecher der britischen UN-Schutztruppe, Hauptmann Graham Dunlop, erklärte am Dienstag in Kabul, die beiden Soldaten seien bereits in ihre Heimat zurückgekehrt.

Mit dem früheren Außenminister Wakil Ahmed Mutawakil hat sich der bisher ranghöchste Vertreter des gestürzten afghanischen Taliban-Regimes gestellt. Er wurde am Samstag auf dem US-Stützpunkt bei Kandahar vernommen.

für Bush-FansWochenlang wurde über die Behandlung der amerikanischen Gefangenen debattiert. Jetzt fällte Präsident Bush das, was manche als "salomonische Entscheidung" bezeichnen: Die Taliban- und Al-Qaida-Leute bekommen nicht den Status von Kriegsgefangenen, sollen aber so behandelt werden.

Von Clemens Wergin

In Kabul nennen sie ihn einfach nur "Mister Thomas", den blonden Berliner mit dem jungenhaften Lächeln. Thomas Ruttig (44) gehört zum Team des Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen, Lakhdar Brahimi, und ist nicht der einzige hochrangige deutsche Aufbauhelfer in Afghanistan.

Von Ulrike Scheffer

Dumm gelaufen für Frankreichs Regierung. Tagelang zitierte die hiesige Presse Namen aus einer höchst vertraulichen Liste des amerikanischen Geheimdienstes CIA an das Pariser Außenministerium.

Von Sabine Heimgärtner

Jean-Charles Brisard hat ein Problem. Am Donnerstag sollte er rund 20 Journalisten "Die verbotene Wahrheit" über die Vertrickungen der USA und Saudi-Arabiens mit Osama bin Laden, den Taliban und dem islamischen Fundamentalismus verraten.

Wie sagt es der Kanzler nur dem Präsidenten? Wenn Gerhard Schröder am heutigen Donnerstag im Weißen Haus in Washington dem Führer der weltweiten Anti-Terror-Koalition gegenüber sitzt, muss er auf eine unbequeme Frage gefasst sein: Warum, so wird George W.

Von Hans Monath

Wenn Schweden die amerikanische Nahost-Politik und die abweisende Haltung gegenüber Palästinenserpräsident Jassir Arafat als "wahnsinnig" bezeichnet, lässt derartige Kritik jedoch den US-Präsidenten George W. Bush weitgehend kalt - vor allem auch deshalb, weil US-Geheimdienste nach Informationen des Tagesspiegel neue Erkenntnisse über eine Besorgnis erregende Radikalisierung der Palästinenser gewonnen haben.

Von Friedemann Diederichs

Mit dem Wiederaufbau der im März 2001 von den Taliban zerstörten Buddha-Statuen im afghanischen Bamian soll noch in diesem Jahr begonnen werden. "Die Übergangsregierung in Kabul betrachtet den Wiederaufbau der weltberühmten Statuen als absolute politische Priorität", berichtet Paul Bucherer, Leiter des Afghanistan-Museums im schweizerischen Bubendorf bei Basel.

Ein 19-jähriger Türke aus Bremen steht unter Verdacht, in Afghanistan für die Taliban oder das Terrornetzwerk Al Qaida gekämpft zu haben. Die Bremer Staatsanwaltschaft, die bereits wegen "Bildung einer kriminellen Vereinigung" ermittelt, bat den Generalbundesanwalt, zu prüfen, ob er das Verfahren übernimmt und es auf "Unterstützung einer terroristischen Vereinigung" ausweitet.

In diesem Monat findet ein Fritz-Lang-Festival in Washington, DC statt, in der Nationalgalerie der Künste, wo auch Langs "Spione" gezeigt wurde. Hier konnte man wieder einmal sehen, wie modern der in Berlin spielende Film ist.

Zum Thema Dokumentation: Kampf gegen Terror Fotos: Osama Bin Laden, Krieg in Afghanistan Unter den Taliban- und Al-Qaida-Gefangenen auf dem US-Stützpunkt Guantanamo auf Kuba soll sich auch einer der ehemaligen Topvertreter von Osama bin Laden in Europa befinden. Das berichtete die "New York Times" am Mittwoch unter Berufung auf Militärquellen.

Der Kommentator im populären US-Nachrichtensender "Fox" zieht spöttisch seinen Mundwinkel hoch. "Nun mal langsam", höhnt er, "offenbar entdecken die Europäer gerade ihr Herz für Terroristen.

Von Malte Lehming

Die Bundesregierung interveniert wegen der Behandlung der Inhaftierten von Guantanamo Bay direkt beim amerikanischen Partner. Außenminister Joschka Fischer verlangte, die von US-Streitkräften in Afghanistan festgenommenen Kämpfer von Al Qaida und Taliban seien entsprechend dem Völkerrecht "wie Kriegsgefangene zu behandeln".

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