Was mit den Häftlingen auf Guantanamo derzeit geschieht, stößt auch in den USA auf Kritik. Von allen Seiten beobachtbar sind die bisher 110 Männer von Al Qaida und Taliban untergebracht in "open air cells", wie die Navy sie beschönigend nennt.
Taliban
Wie behandeln die USA die aus Afghanistan nach Kuba geflogenen Häftlinge? Welchen Status haben diese 110 Männer, unter denen sich der ehemalige Stabschef der Taliban-Armee, Fazel Mazloom, befindet?
Darf der das? Für George W.
Sterben soll "Taliban John" nicht, obwohl er in Afghanistan den Feinden der USA geholfen hat. Aber bezahlen soll der 20 Jahre alte Kalifornier John Walker für den Verrat an seinem Land und dessen Grundwerten.
Am letzten Montag landete ein amerikanisches Militärflugzeug aus Virginia mit 25 CIA-Mitarbeitern auf dem Flughafen von Bagram, nahe Kabul. Geführt von Stefan Douglas, einem Vietnamveteranen, bezogen sie eine ganze Etage in der amerikanischen Botschaft.
Im unerklärten Krieg in Afghanistan hat Amerika Gefangene gemacht, die keine Kriegsgefangenen sind. Was sollen die USA mit ihnen tun?
Aufhorchen lassen die Umstände, unter denen Taliban-Führer Mullah Omar möglicherweise die Flucht gelungen ist. Dabei geht es nicht so sehr um ein Detail, das der amerikanische Geheimdienst verbreitet: Der Taliban-Chef und 300 seiner Kämpfer sollen nach diesen Angaben bei ihrer Flucht aus Kandahar vor zwei Wochen nicht nur Motorräder, sondern auch Esel benutzt haben.
Deutschland hat als erster Staat nach dem Ende des Taliban-Regimes in Afghanistan einen offiziellen Botschafter in Kabul. Botschafter Rainer Eberle habe am Mittwoch Übergangsregierungschef Hamid Karsai die Beglaubigungsurkunde feierlich überreicht, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin.
Es gibt neues Videomaterial über Osama bin Laden. Der stellvertretende afghanische Geheimdienstchef Abdullah Tauhidi sagte in Kabul: "Wir haben mehrere neue Videos in Händen.
Denkt man an die Aufregung um die Vertrauensfrage des Kanzlers bei der Entscheidung über den Afghanistan-Einsatz, so reagierte die Republik nun seltsam gelassen auf die Abreise des ersten größeren Bundeswehr-Kontingents nach Kabul. Dabei haben manche der 70 Soldaten, die heute in der afghanischen Hauptstadt erwartet werden, vor ihrem Abflug angeblich noch ein neues Testament gemacht - ein ziemlich rationales Verhalten vor einer UN-Mission, die als bislang gefährlichster Auslandseinsatz der Bundeswehr gilt.
Fidel Castro hat nichts dagegen. Das jedenfalls sagen zwei amerikanische Senatoren, die in der vergangenen Woche in Kuba waren.
Die USA haben am Montag wieder Gebiete im Osten Afghanistans bombardiert, in denen sie noch immer nach dem Taliban-Chef Mullah Omar und dem Terroristen Osama bin Laden fahnden. Zuvor sollen US-Bodentruppen an gleicher Stelle das mutmaßliche Trainingslager der Al-Qaida-Organisation von bin Laden in der Provinz Paktia durchkämmt haben.
Das Flugblatt zeigt auf einer Seite einen nicht unansehnlichen Mann. Der Vollbart ist durch einen flotten Schnauzer ersetzt, statt Kampfanzug trägt er einen beigen Anzug mit Krawatte.
Siham Abu Rashid darf nicht Auto fahren. Sie muss Gesicht, Kopf und Körper mit einem schwarzen Schleier bedecken, wenn sie ihre Wohnung verlässt.
Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, Walter Momper, bittet die Berliner, den notleidenden Kindern in Afghanistan zu helfen. "Die lange Herrschaft des Taliban-Regimes und das notwendige und berechtigte internationale Vorgehen gegen diese Terroristen haben dazu geführt, dass sich diese Menschen dort in großer Not befinden.
Der Schein trügt. So lautet eine gängige Prognose.
Die afghanischen Behörden haben dem Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar eine Frist bis Samstag zur Kapitulation gesetzt. Falls er sich dann nicht ergebe, werde die US-Luftwaffe die Region um die Stadt Baghran angreifen, sagte ein ranghoher Geheimdienstmitarbeiter am Donnerstag in Kandahar.
Die Wucht der Terroranschläge des 11. September erweckte in der westlichen Öffentlichkeit den Eindruck, hier habe man es mit einem gewaltigen Feind zu tun.
Die Frage nach zivilen Opfern des Afghanistan-Feldzugs ist in Washington fast immer ausweichend beantwortet worden. Gelegentlich wurde auch dementiert, dass es Todesfälle innerhalb der Zivilbevölkerung gegeben habe.
Afghanistan ist befreit, die Taliban sind geschlagen - und Osama bin Laden ist zwar nicht im Gefängnis und wahrscheinlich auch nicht tot, doch sieht er immer schlechter aus. Dem US-Sender CNN kommt das Verdienst zu, auf diesen Nebenerfolg im Terrorkampf am anschaulichsten hingewiesen zu haben.
Jetzt ist die Ausweitung des Krieges da. Mit Afghanistan allein werde der Kampf gegen den internationalen Terror nicht sein Bewenden haben, das hat Präsident Bush immer wieder gesagt.
Bildet sich ein neues Muster, oder sieht man nur alle Regionalkonflikte durch die 11.-September-Brille?
US-Spezialeinheiten haben die Durchsuchung der Tora-Bora-Höhlen über die Weihnachtsfeiertage intensiviert. Zusätzlich wurden ausgesuchte afghanische Truppen, ausgestattet mit insgesamt 155 Satellitentelefonen und neuen Listen der Gesuchten, mobilisiert.
Wolf von Lojewski, 64, leitet seit 1992 das "heute journal" des ZDF. Markenzeichen des gebürtigen Berliners, der lange Jahre Korrespondent der ARD in Washington und London war, den "Weltspiegel" führte und die "Tagesthemen" präsentierte.
Pakistans Präsident Musharraf ist "fast sicher", dass sich Osama bin Laden nicht in seinem Land aufhält. Die pakistanische Zeitung Al Akhbar unterstützt diese Behauptung.
Als die Soldaten der Taliban vor fünf Jahren Kabul einnahmen, verkaufte Muhammed Ibrahim Islamadin sein verbeultes Taxi. Dafür eröffnete er in einem Container am Straßenrand einen Laden für Burkhas - jene zeltartigen Gewänder, die alle Frauen nach der drakonischen Kleiderordnung des neuen Regimes tragen muss-ten.
Den Frieden hat Afghanistan noch nicht gewonnen, aber es hat jetzt eine gute Chance dazu. Erstmals seit 23 Jahren haben die Bürger eine Regierung, der es nicht um Macht auf Kosten der Rivalen geht, sondern um Frieden.
Der Kampf gegen den Terror schafft Freundschaften, auch das. Gleich mehrfach trafen sich Tony Blair und Wladimir Putin in den jüngsten Monaten - nun wollen sie sogar Geheimdienstinformationen austauschen.
Offiziell hieß es, Francesc Vendrell sei im Einvernehmen nach Erfüllung seiner Pflichten zurückgetreten. Der angesehenen pakistanischen Zeitung "The News" zufolge ist er jedoch aus Protest zurückgetreten.
Die Bundesregierung rügt eine "sich überschlagende maximalistische Sprache" in der Debatte um den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Sie hat kein Interesse an einer Überzeichnung der Risiken, die die Mission birgt.
Heute tritt die afghanische Übergangsregierung unter Hamid Karsai ihr Amt an. Nach 23 Jahren Krieg ist das eine historische Zäsur.
Rein nach Aktenlage lässt sich in Afghanistan alles gut an: Die Taliban sind militärisch formell besiegt, die Regierungsbildung ist abgeschlossen. Erstmals seit 23 Jahren bekommt der vom Bürgerkrieg zerrüttete Wüstenstaat heute ein Kabinett, das die wichtigsten, wenn auch nicht alle politisch, ethnisch und religiös relevanten Interessengruppen vertritt und von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannt ist.
Maximal 1200 Bundeswehrsoldaten sollen die Sicherheit von Kabul und Umgebung gewährleisten. Nach der Verabschiedung des UN-Mandats für den sechsmonatigen Einsatz einer Schutztruppe in Afghanistan beschloss das Bundeskabinett, sich an der Mission zu beteiligen.
Fast hätten die USA ihren eigenen Wunschkandidaten für das Amt des Premiers höchstselbst ins Jenseits befördert: Hamid Karsai, der just, als ihn die Afghanistan-Konferenz zum Chef der Übergangsregierung kürte, das Hauptquartier der Taliban bei Kandahar angriff und dabei Opfer eines Präzisionsschlags der US-Airforce wurde. Allerdings kam der Paschtunenführer mit leichten Verletzungen davon.
Afghanistan bekommt nun eine neue Regierung. Sehen Sie das Land auf einem guten Weg?
Truppenkonzentrationen an der Grenze, Artillerieduelle in Kaschmir, politische Drohgebärden: Das Risiko eines Krieges zwischen den Atomwaffenstaaten Pakistan und Indien wächst. Und jetzt, wo es brenzlig wird, besucht Pakistans Regierungschef General Pervez Musharraf mehrere Tage den bewährten Verbündeten China.
Im Zuge der militärischen Erfolge gegen die Taliban wird die Frage lauter, was denn mit diesen seltsamen Gestalten geschehen solle. Wird man sie zu gemeinnützigen Arbeiten verpflichten oder lieber geteert und gefedert aus dem Hubschrauber werfen?
Für die USA ist der Afghanistan-Krieg erst dann zu Ende, wenn der Terroristenführer Osama bin Laden und Taliban-Chef Mullah Omar gefangen sind. Doch die oppositionelle Nordallianz in Afghanistan ist daran nicht sonderlich interessiert.
Aus einem dürren Vollbart-Gesicht starren zwei dunkle Augen, und die sind für US-Nachrichtenmagazine wie "Newsweek" mittlerweile sogar titelseitenwürdig. Schließlich rätselt eine ganze Nation seit zwei Wochen, wie aus einem wohlgenährten, gut behüteten Jungen, der mit 16 Jahren noch ein normales kalifornisches Schulkind war, nur vier Jahre später ein fanatischer Taliban-Kämpfer werden konnte, der nach eigenen Angaben sogar über Terrorpläne der Al-Qaida-Führung Bescheid wusste.
Das Taliban-Regime ist am Ende. Der Staat der Gotteskrieger existiert nicht mehr.