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Ein F-16-Flugzeug der belgischen Luftwaffe.

© AFP/SIMON WOHLFAHRT

Ukraine-Invasion Tag 831: Probleme bei der Ausbildung ukrainischer F-16-Piloten

Scholz verteidigt Erlaubnis von Waffeneinsatz auf russischem Gebiet, Putin nennt Sorge vor Angriff auf Nato „Bullshit“. Der Nachrichtenüberblick am frühen Abend.

Stand:

Vor gut einem Jahr gab es aus den USA erstmals grünes Licht für die Lieferung von modernen F-16-Kampfjets an die Ukraine. Zuletzt hatte Belgien angekündigt, Flieger liefern zu wollen, auch die Niederlande, Dänemark und Norwegen sind Teil der F-16-Koalition, die in diesem Jahr rund 60 Jets abgeben will. Doch die Bereitstellung ist das eine, die Ausbildung von Piloten das andere. Und hier scheint es derzeit zu Verzögerungen zu kommen, wie das US-Portal „Politico“ berichtet (Quelle hier).

Demnach stehen 30 Ukrainer bereit, um mit ihrer Ausbildung zu beginnen. In den USA aber gibt es derzeit nur Kapazitäten für zwölf. Laut „Politico“ hat die ukrainische Regierung nun noch einmal offiziell darum gebeten, die Zahl der Ausbildungsplätze in den USA zu erhöhen. Dort aber heißt es, Verträge mit anderen Staaten zur Ausbildung von Kampfjet-Piloten mache eine Ausweitung nahezu unmöglich.

Auch Ausbildungen an anderen Orten sind problematisch: In Dänemark werden acht Piloten ausgebildet, ein Standort in Rumänien konnte seine Arbeit noch nicht aufnehmen. Laut „Politico“ wird erwartet, dass bis Ende dieses Jahres 20 ukrainische F-16-Piloten ihren Abschluss machen – die Hälfte der 40, die für den Betrieb einer kompletten Staffel von 20 Jets erforderlich sind.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte zuletzt, sein Land brauche 120 bis 130 F-16-Kampfflugzeuge, um die russische Luftüberlegenheit beenden zu können.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages:

  • Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Bürgern versichert, alles zu tun, damit Deutschland nicht in den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hineingezogen wird – gerade auch nach der Erlaubnis für die Ukraine zum Einsatz deutscher Waffen auf russischem Territorium. „Wir haben uns mit unseren Verbündeten eng abgestimmt“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Bundestag. Mehr hier.
  • Kremlchef Wladimir Putin hat Befürchtungen westlicher Staaten vor einem russischen Einmarsch auf Nato-Gebiet als „Bullshit“ abgetan – aber vor dem Einsatz deutscher Waffen gewarnt. Das sagte er bei einem Treffen mit Vertretern großer internationaler Nachrichtenagenturen. Mehr hier.
  • Der Geschäftsführer des Rüstungsherstellers KNDS in Deutschland, Ralf Ketzel, sieht sein Unternehmen außerstande, der Ukraine im Abwehrkrieg gegen Russland zeitnah weiteres Material zu liefern. KNDS produziert unter anderem den Leopard-2-Kampfpanzer. Mehr hier.
  • Der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan ist der Nationalgarde seines Landes beigetreten. „Ich durchlaufe jetzt die Grundausbildung“, schrieb Zhadan bei Facebook. Dazu veröffentlichte er ein Foto von sich in Uniform vor einem auseinandergebauten Sturmgewehr. Mehr hier.
  • Die Unterstützung aus Moskau für die AfD hat in Deutschland große Empörung ausgelöst. Kremlchef Wladimir Putin hat nun die Treffen russischer Vertreter mit Repräsentanten der in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei verteidigt. Mehr hier.
  • Die Ukraine hat angesichts massiver russischer Angriffe auf die Energie-Infrastruktur die Einschränkungen der Stromversorgung im Land verlängert. „Die Einschränkungen für Haushalte und Industriekunden gelten den ganzen Tag über in der gesamten Ukraine“, erklärte das Energieministerium in Kiew am Donnerstag. Mehr im Newsblog.
  • Die USA und die Nato werden sich nach den Worten von US-Präsident Joe Biden nicht der Krise in der Ukraine entziehen. Die Ukraine, die sich im Krieg mit Russland befindet, sei von einem „Tyrannen“ überfallen worden, der auf Herrschaft aus sei, sagte Biden anlässlich des 80. Jahrestags des D-Day. 
  • Die Nato will nach Angaben ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg keine Soldaten auf ukrainischem Staatsgebiet einsetzen. Zudem bestehe aus Sicht des Verteidigungsbündnisses „keine unmittelbare militärische Bedrohung gegen irgendeinen Nato-Mitgliedstaat“.
  • Frankreichs Premierminister Gabriel Attal hat in drastischen Worten vor russischer Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten gewarnt. „Diese Einmischungen können unser neuer Weltkrieg sein“, sagte Attal am Donnerstag in einem Interview mit dem Radiosender France 2. 

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