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Kino

Ein „satirisch-dokumentarisches Märchen“ nennt der serbische Filmemacher Boris Mitic seinen neuesten Film, der in 24 Kapiteln sarkastische Weltweisheiten mit einem visuellen Rundgang durch ex-jugoslawische Vergangenheit und Gegenwart unterlegt. Bis 2004 hatte Mitic für die Nachrichtenagentur AFP aus dem Kosovo berichtet, dann kapitulierte er vor den vorgefassten Erwartungen der Medienindustrie und begann ein zweites Leben als unabhängiger Filmemacher.

Von Silvia Hallensleben

Ein junge, schwarze Frau gerät in den Strudel dunkler Voodoo-Mächte. Sie flieht in die Sümpfe von New Orleans: Dort lebt Mama Odie, die 197-jährige Voodoo-Meisterin und Königin des Bayou. Nur sie kann den Fluch lösen. Klingt nicht nach Feelgood-Disney? Ist es aber.

Von Sebastian Handke

Im Kino: „Tulpan“ erzählt vom Alltag in der kasachischen Steppe.

Von Martin Schwickert
Tschirner

Der anarchische Charme, der die durchaus unalltäglichen "Keinohrhasen" prägte, ist einem meist groben Humor gewichen: Til Schweigers turbulente Beziehungsknatschkomödie "Zweiohrküken".

Von Jan Schulz-Ojala

Sybille Schmitz, eine herbe Schönheit mit breiten Schultern, war der Star einer schwer fassbaren Subkultur.

Von Frank Noack

POSSESSION von Andrzej ZulawskiBerlin ist Beton, grau, kalt und feindselig in Andrzej Zulawskis „Possession“ von 1981. Die Straßen sind menschenleer, von den Wänden bröckelt der Putz, ein Graffito fordert: Die Mauer muss weg.

Er ist der erbärmlichste Kinoheld des Jahres. Mit Fönfrisur und Schnäuzer wirkt Matt Damon in Steven Soderberghs subtil böser Tragikomödie Der Informant wie eine Inkarnation des Nichts.

120 Jungen sitzen im Kindergefängnis Tscheljabinsk im Ural. Die Doku "Allein in vier Wänden" zeigt, wie aus ganz normalen Kindern die Verbrecher von morgen werden.

Von Kerstin Decker

Der Film zur Trauerarbeit. Der Schock über den Selbstmord eines Torhüters wird in Ken Loachs Fußball-Märchen Looking for Eric auf wundersame Weise aufgefangen.

Finster: Für Regisseurin Sandra Nettelbeck, die mit "Helen" ihren ersten englischsprachigen Film auf die Leinwand bringt, ist das Thema Depression eine Herzensangelegenheit.

Von Nadine Lange

Teil zwei der "Twilight"-Saga: „New Moon“ nach Stephenie Meyer, propagiert Enthaltsamkeit – und bricht Rekorde.

Dobroshi

Fünf Filme für ein Leben: Die Retrospektive der Dardenne-Brüder in Berlin. Immer geht's am Ende um eines: Du hast die Wahl.

Thome

Mit seinen kleinen Geschichten hat er selbst längst Geschichte geschrieben. Regisseur Rudolf Thome zum 70. Geburtstag.

Von Frank Noack

Im Alltag wäre man über die Situation empört. Ein Mann beschimpft eine stolpernde Blinde: "Haben Sie keinen Hund?!" Im Kino ist das lustig: "Ganz nah bei dir" mit Katharina Schüttler.

Kaffee kochen, Aktenberge umherschieben, dem Boss die Golftasche nachtragen: Eine Festanstellung gibt es dafür nicht. Leider verliert sich der Ernst der Sache, der jede bessere Komödie grundiert, zwischen Generationenkonflikt, Liebestrara und kultureller Verständigung.

Die Vorlage für "The Man from London" ist ein Kriminalroman von Georges Simenon. Schwer zu sagen, wie Simenon über die spezifischen Spannungsbögen in Filmen des Ungarn Béla Tarr gedacht hätte. Jedenfalls sollte man einen Tarr-Film sehen wie ein Kriminalkommissar.

Von Kerstin Decker
Yojimbo - der Leibwächter   Yojimbo

Der Film "Für eine Handvoll Dollar" verhalf dem Western 1964 zu einer Wiedergeburt – dabei war die Story im Fernen Osten geklaut. Neu für das Genre waren Zynismus und Ironie.

Von Björn Rosen
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Der Hund der Queen überlebt: Roland Emmerichs ultimatives Weltuntergangsspektakel "2012" erlebt am Sonntag in Berlin seine Europapremiere.

Man mag jemanden zum Fressen gern haben. Nur: Wenn Jennifer liebt, ist diese Floskel wörtlich zu nehmen. Jennifer isst halt gern, auch wenn das wehtut. Es grenzt an Selbstzerfleischung, sich mit dieser Frau einzulassen. Doch viele Kerle in ihrer Kleinstadt tun es.

Von Martin Machowecz

Eine Episode aus Brandenburg: das bemerkenswerte Filmdebüt „Weltstadt“, für den der Regisseur sein fertiges Drehbuch wegschmiss, um die Alltagssprache gemeinsam mit seinen Schauspielern neu zusammenzusetzen, kommt fast dokumentarisch daher.

Von Jan Schulz-Ojala
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Wie geschmiert: Steven Soderberghs schwarze Kapitalismus-Komödie "Der Informant" zeigt Matt Damon als verkannten Taschendieb. Der Film basiert auf einem Buch des Wirtschaftsjournalisten Kurt Eichenwald.

Von Christiane Peitz

Die erste Umfrage nach dem besten Film aller Zeiten ist erstaunlich spät durchgeführt worden: 1952 wurden die Gäste eines belgischen Filmfestivals um ihr Expertenurteil gebeten; gleich darauf erstellte das britische Magazin Sight & Sound seine Bestenliste. Bedenklich war von Anfang an, dass es nur um die Erstellung eines westlichen Kanons ging.

Von Frank Noack

Die deutsche UN-Staatsanwältin Hildegard Uertz-Retzlaff schlägt sich derzeit mit dem auf Zeit spielenden Radovan Karadwik vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag herum. Eine Begegnung mit der Juristin inspirierte Hans-Christian Schmid zu seinem sehr faktenreichen und einfühlsamen Gerichtsdrama Sturm.

Peruanischer Siegerfilm der Berlinale: Claudia Llosas „Eine Perle Ewigkeit“ kommt ins Kino

Von Jan Schulz-Ojala

"Rosas Höllenfahrt": Rosa von Praunheim – katholisch erzogen, als Künstler Schwulenaktivist – spürt den kirchlichen Bestrafungsobsessionen seiner Kindheit nach.

Von Thomas Lackmann
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