Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse alle Besucher aufgefordert, dem Gastland China mit "großer Neugier" zu begegnen. Über Publikationsverbote, Exilchinesen oder Zensurbestimmungen fiel kein Wort.
Alle Artikel in „Literatur“ vom 13.10.2009
Als hätte ihn Thilo Sarrazin inspiriert - Helmut Kraussers „Einsamkeit und Sex und Mitleid“ ist ein Sittengemälde unserer Gegenwart und Berlins.
Alai: Ferne Quellen. Aus d.
Liao Yiwu porträtiert in "Fräulein Hallo und der Bauernkasier" Menschen, die es in China eigentlich nicht geben dürfte, "Menschen vom Bodensatz der Gesellschaft".
Der Amerikaner Richard Powers fragt in seinem Roman „Das größere Glück“: Was wäre, wenn es ein Glücksgen gäbe? Es bereitet vor auf das, was uns bevorsteht und hinter unserem Rücken längst geschieht.
Sebastian Barry folgt mit dem Roman „Ein verborgenes Leben“ den Spuren von William Butler Yeats. Es wurde im Frühjahr als "bester irischer Roman" ausgezeichnet.
Heute Abend eröffnen Chinas Vizepräsident Xi Jinping und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Frankfurter Buchmesse. China ist in diesem Jahr Gastland, was den Veranstaltern zusätzliche Aufmerksamkeit verschafft hat.
Yan Lianke erzählt in seinem Roman „Der Traum meines Großvaters“ von einem chinesischen Aids-Skandal, der bis heute verschwiegen wird. In China wurde das Buch verboten: Es sei "der Ehre des Landes abträglich".

Mit dem Gastland China hat es sich die Frankfurter Buchmesse nicht leicht gemacht. Wenn's brenzlig wird, lädt man lieber aus statt ein. Was hat das Programm der Messe dennoch zu bieten?
Mark Leonard verdient Lob: Mit dem Buch "Was denkt China?" ist er der Erste, der die ideologischen Strömungen in China zusammenfasst, und das auch noch sachlich und gut lesbar.
Steffen Richter sucht nach Autoren, die nicht in Frankfurt sind.
Der Geschichtsprofessor an der Humboldt-Universität, Heinrich August Winkler, schlägt mit dem überwältigenden Band „Die Geschichte des Westens“ einen Bogen von der Antike bis zum Ersten Weltkrieg.
Peter Henning erzählt in dem Roman „Die Ängstlichen“ mit grausamer Präzision eine Geschichte über die Ambivalenz von Familien: über das Leiden einerseits und den Wunsch nach Aufgehobensein andererseits.
Nich Caves Roman „Der Tod des Bunny Munro“ ist eine Mischung aus Comic, Porno und derbem Witz.
Der Polit-Thriller „Das Recht auf Rückkehr“ des holländisch-jüdischen Autors Leon de Winter ist eine Kopfnuss: hart, anregend, provozierend. Es spielt im Jahr 2024, Israel ist demografisch untergegangen.