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Thema

Berlinale

Oliver Hirschbiegels Thriller "Das Experiment" ist einer der acht für den Europäischen Filmpreis 2001 nominierten Filme. Die anderen Kandidaten: "Bridget Jones" (Großbritannien), Berlinale-Gewinner "Intimacy" (Frankreich), "Amélie" (Frankreich), "Italienisch für Anfänger" (Dänemark), "Die Klavierspielerin" (Österreich/Frankreich), "Das Zimmer meines Sohnes" (Italien) und "The Others" (Spanien).

Bertrand Bliers Filme gehören zu den ungemütlichsten, die das französische Kino in den vergangenen drei Jahrzehnten hervorgebracht hat. Gelegentlich sind sie von einer ausgeprägten Galligkeit durchzogen, und wiederholt erklärte der Regisseur, dass die schlechte Laune tatsächlich eine wichtige Produktivkraft seines Kinos sei.

Macht Berlusconi, der neue starke Mann Italiens, der Biennale in Venedig und damit der international prominentesten Kulturinstitution des Landes demnächst den Garaus? So harsch kann man es - noch - nicht sagen.

Von Jan Schulz-Ojala

Bonjour Tristesse: Ein Heim für junge Arbeiterinnen, ein Frauenhaus, irgendwo am Rande der Großstadt, in der Banlieue, dort, wo niemand leben möchte. Wer hier wohnt, der kam nicht weit.

Von Thilo Wydra

Berlin hatte es diesem Urbayern, anders als Herzog oder gar Achternbusch, Berlin hatte es ihm angetan. Seine Kurzfilme waren in Oberhausen gelaufen, und "Katzelmacher" war für Mannheim programmiert, aber "Liebe ist kälter als der Tod", seine Annäherung ans amerikanische Kino, sein "Außer Atem", sollte im Zoo-Palast Premiere haben.

Von Peter W. Jansen

Für alle, die das afrikanischen Kino lieben und sich auch für Filme vom Rest der Welt interessieren, ist es eine Katastrophe, dass seit Jahren das Berliner Afrika-Film-Fest zeitgleich zur Berlinale stattfindet. Beides ist für die meisten nicht machbar.

Von Silvia Hallensleben

Nein, ein Meisterwerk ist "Departure" nicht; auf dem letzten Berlinale-Forum ging er unter in der Masse asiatischer Filme, kaum wahrgenommen von Publikum oder Kritik. Ein Schicksal, das viele gute Filme teilen, die keine Meisterwerke sind.

Von Daniela Sannwald

Vor rund drei Jahren versprach ColumbiaTriStar-Chef Jürgen Schau zusammen mit seinen Sony-Bossen, Hollywood nach Potsdam in das Studio Babelsberg zu holen. Zwischen 100 und 140 Millionen Mark wolle man dort investieren.

Für Überraschungen ist die Filmbranche immer gut - auch für die bösen. Anleger, die sich die Kursverläufe der Glamour-Aktien in den vergangenen zwölf Monaten vor Augen führen, wissen, wovon die Rede ist.

Von Henrik Mortsiefer

Es gibt Namen von Schlachten, die den überdimensionierten Horror und Terror des modernen Massenvernichtungs- und Materialschlachtenkrieges wie in einem Menetekel festhalten: Stalingrand ist ein solcher Name, Verdun und Langemarck im Ersten Weltkrieg sind solche Orte, der "D-Day" in der Normandie im Juni 1944, und Pearl Harbor im Dezember 1941.Über drei dieser historischen Daten gibt es neue Filme: über den D-Day den Steven Spielberg-Film "Saving Private Ryan", der mit dem selbstmörderischen Landgang der US-Truppen am Strandabschnitt "Utah" beginnt.

Wenn ein Theater leersteht, dann tut das den Theatermenschen körperlich weh. Insofern war die Neueröffnung der Freien Volksbühne an der Schaperstraße Samstagabend als Haus der Berliner Festspiele ein wirksames Schmerzmittel.

Von Christine-Felice Röhrs

Der undankbarste Platz für einen Festivalfilm ist weltweit Nummer zwei. Nicht der zweite Preis, sondern der zeitlich zweite Film im Wettbewerb.

Wenn Meret Becker ihren Manager küsst, Bruder Ben seinem Baby den Popo putzt und Professor Rott bei einer feinen Gesellschaft ungenießbaren Hummer genossen hat - dann weiß es am nächsten Tag die ganze Stadt. Die Menschen plaudern so gern.

Von Susanne Kippenberger

Wir erinnern uns: Für "Chocolat", die süßeste Versuchung, seit es Kino gibt, endete die Berlinale bitter. Nicht bittersüß, nicht feinherb, nicht zartbitter, das alles hätten die Konfektionäre um Lasse Hallström vielleicht noch nachschmecken können.

Von Kerstin Decker

Rechtzeitig zum Kinostart des Berlinale-Films "Quills - Macht der Besessenheit" an diesem Donnerstag haben der Verleih Twentieth Century Fox, die Stiftung Lesen sowie PEN Deutschland eine Reihe von Podiumsdiskussionen initiiiert. In München, Hamburg und Köln wurde schon über "Tabus, Obsessionen, den Drang zum Extremen und das Verhältnis von Gesist und Macht" debattiert, heute nun ist Berlin dran.

Georgia Tornow, Jahrgang 1948, war unter anderem Chefredakteurin der "taz", Vize-Chefredakteurin der "Berliner Zeitung", leitete bis zu seiner Einstellung eine Zeitlang das Wirtschaftsmagazin "Econy" und war zuletzt Kolumnistin der eingestellten Frauenzeitschrift "Vivian". Die studierte Politologin arbeitete außerdem als TV-Moderatorin und Hörfunk-Kommentatorin.

Seit Emma Thompsons furiosem Auftritt im Berlinale-Beitrag "Wit" ist das dem Film zu Grunde liegende Theaterstück von Margaret Edson in aller Munde: Darf man den Tod eines Menschen exhibitionistisch zur Schau stellen? Im Hebbel-Theater wollte die Gruppe "Des Chaises, Un Texte" noch einen Schritt weiter gehen.

Bei Filmstoffen, die vom Verfall des Menschen handeln, sind Schauspieler mit langer Karriere im Vorteil. Um dieses Thema zu visualisieren, greift man dann kurzerhand ins Archiv, und wahrscheinlich finden sich sogar Jugendbilder des Akteurs in der jeweils benötigten Berufsgruppe.

Von Andreas Conrad

Keine Frage, natürlich hat die Berlinale Glanz über die Stadt gelegt. Quer durch die Medien gingen die Klagen, dass nicht genug Stars auf nicht genug Partys seien oder die falschen Stars auf den falschen Partys, aber wer genau wo ist, darauf kommt es im Grunde gar nicht an.

Von Elisabeth Binder

Das Einfuhrverbot für Popcorn und Chips im Berlinale-Palast (wir berichteten) wurde ausgedehnt. Inzwischen, so erfahren wir, gilt das Verbot auch für Kuchen und Eis!

Schlusspunkt für die Pünktchengeber: Heute abend vergibt die neunköpfige Berlinale-Jury die Goldenen und Silbernen Bären, bis gestern hat unser Kritiker-Team die letzten Wettbewerbsfilme geguckt, um zum Finale fertig zu sein. Hier die - gewichtete - Liste eines insgesamt sehr uneinheitlich bewerteten Berlinale-Jahrgangs.

Junge, internationale, unbekannte neue Schauspieler gibt es in jeder Berlinale so viele wie Perlen in einem Champagnerglas. Wer kann die alle unterscheiden?

Von Deike Diening

Schon gut: Morgens um 11 Uhr soll das Delphi manchmal nicht voll sein. Aber das ist eine Ausnahme.

Von
  • Christiane Peitz
  • Jan Schulz-Ojala

Respekt ist auch eine Frage der Lautstärke. Wie oft hat man es bei Berlinale-Empfängen erlebt, dass Begrüßungsreden gehalten wurden oder die Hauptpersonen des Abends ihren Autrittt hatten, doch das Geplapper ging ungemindert weiter.

Im Getümmel vor der "Metropolis"-Premiere hocken zwei herausgeputzte alte Damen abseits auf Polsterstühlen: Carola Höhn und Winnie Markus. Höhn - gerade 91 geworden - hat 1935 ihren ersten Film "Kaiserwalzer" gedreht.

Aus der Spannung zwischen Glamour und Alltag besteht nicht nur die alljährliche Magie der Berlinale, sondern auch eine Show von Isabell Heimerdinger und Udo Kier in der Galerie von Mehdi Chouakri. Passenderweise ist die Zusammenarbeit zwischen der Künstlerin und dem Schauspieler während der Filmfestspiele zu sehen: Wie keine zweite setzt sie sich die in Berlin lebende Heimerdinger mit der Wirklichkeit im Kino auseinander; und es gibt kaum einen anderen lebenden deutschen Filmschauspieler, dessen flüchtiges Auftreten in abseitigen Streifen glamouröser ist als das von Kier.

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