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Thema

Berlinale

"Multiplektisch, imaximal, Megatainment": So angestrengt neologistisch schreit es einem zur Zeit von der Fassade des Sony-Centers entgegen - unmittelbar neben einer ebenso riesig wie bunt ausgefallenen Spinne unter dem gewaltigen Torbogen, die die einen, wie sollte es auch anders sein, süß finden, andere durchaus nicht arachnophobe Zeitgenossen dagegen schlichtweg scheußlich. Logisch, das Sony-Center rührt die Trommel, mit Getöse, auch visuell.

Von Jan Schulz-Ojala

Hollywood bescherte der Berliner Senator Film AG kurz vor Weihnachten ein verfrühtes Geschenk: Der von Senator produzierte Film "Aimée & Jaguar", der auf der diesjährigen Berlinale den Silbernen Bären erhielt, wurde von der Vereinigung der Auslandspresse als bester ausländischer Film für den "Golden Globe Award" nominiert, der am 23. Januar in Los Angeles verliehen wird.

"Wildes Denken", "Patchwork der Minderheiten", "Transavantgarde" steht in schwarzen Lettern an der Wand, und da ist er plötzlich wieder, der Diskurs der achtziger Jahre, als "postmodern" noch aufregend Neues versprach, als alle redeten von der Subversion des Wissens, der Welt als Rhizom, der Auflösung des Subjekts.Die Achtziger waren eine seltsame Synthese aus Anti-Gestus und Neubeginn, aus Aufbruch und Verzweiflung, expressivem Willen zum Stil und New Wave-Apokalyse: Ich zweifle, also bin ich.

Wenn ein Regisseur Filme wie "The Crying Game" und "Interview mit einem Vampir" vorweisen kann, sollte man eigentlich annehmen, dass ihm von den Verleihern ein gewisser Starstatus zugestanden wird, dass jeder seiner Filme einen Platz im Kino erhält. Weit gefehlt!

Von Frank Noack

Beifall brandet durch die Akademie der Künste und macht einen schwarzgewandeten Mann auf der Bühne ganz verlegen: "Ich habe das ja nicht alleine gemacht", ruft Andreas Dresen, Regisseur des Films "Nachtgestalten", der im Februar die Berlinale erhellte und jetzt in den Kinos zu sehen ist. Bei der Akademie-Premiere rückt Dresen seine Mitstreiter ins Rampenlicht, ganz wie in seinem filmischen Trip durch das nächtliche Berlin, der keine Nebenfiguren kennt.

Andreas Dresens Film ist seit Helmut Dietls "Rossini" der erste deutsche Film von internationalem RangJan Schulz-Ojala Peschke ist fertig. Mit sich.

Von Jan Schulz-Ojala

Wenn alles so kommt, wie es kommen soll, erlebt die Hauptstadt 2000 einen literarischen Jahrhundertsommer. Das Internationale Literaturfestival Berlin, das unter der Leitung von Ulrich Schreiber vom 15.

Von Gregor Dotzauer

Nennen wir das, wozu gestern Journalisten in die derzeit wohl schönste Sightseeing-Location der Stadt, den 24.Stock des Sony-Hochhauses am Potsdamer Platz, geladen wurden, eine Trommel-Pressekonferenz.

Von Jan Schulz-Ojala

Die Berlinale wird nach Ansicht des Intendanten der Berliner Festspiele, Ulrich Eckhardt, das Festival von Cannes bald überflügeln."Ich wage diese Voraussage für den Fall, daß uns der Bund darin künftig so unterstützt, wie er es angekündigt hat", sagte Eckhardt mit Blick auf die zur Zeit in Cannes stattfindenden Filmfestspiele.

Die Stätte war symbolisch gewählt und sollte Signalwirkung haben: Das Projekt "Bündnis für den Film" wurde in der Medienstadt Potsdam-Babelsberg geboren.Ein Ort mit Kinotradition und einer der wichtigsten deutschen Film- und Fernsehproduktionsplätze.

PAUL AUSTER, Autor und Regisseur, gilt als einer der vielseitigsten und - vor allem in Europa - erfolgreichsten amerikanischen Autoren der neunziger Jahre.Geboren 1947 in Newark, New Jersey, studierte er an der Columbia University und lebte dann einige Jahre in Paris.

Von Daniela Sannwald

Was hat ein polnischer Dorfschmied mit der Erfindung der Kinoapparatur zu tun? Sehr viel, erfährt man aus Jan Jakub Kolskis jüngster Filmdichtung "Die Geschichte des Kinos in Popielawy", die im Panorama-Programm der jüngsten Berlinale viel Beachtung fand und nun eine fünf Werke umfassende Kolski-Retrospektive im Polnischen Kulturinstitut eröffnet.

So richtig zum Wohlfühlen ist die Berlinale nicht.Schon gar nicht für die Stars und Sternchen, die Regisseure und Produzenten, kurz, die Gäste des Festivals.

Von Matthias Oloew

In einem Filmgespräch der American Academy zu Berlin trafen der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff ("Die Blechtrommel") und der polnische Filmemacher Andrej Wajda ("Asche und Diamant") aufeinander.Abseits der Berlinale diskutierten sie am Montag abend am Wannsee über kulturelle Unterschiede des Filmemachens in Europa.

Vor vier Jahren hat die Geschichte dieses Films angefangen.Es war in den deutschen Kinos die große Zeit der Beziehungskomödien.

Von Harald Martenstein

Für Überraschung haben die am Dienstag bekanntgegebenen Oscar-Nominierungen gesorgt: Peter Weirs "Truman Show", der in Amerika und in Deutschland bei Publikum und Kritik gleichermaßen gut ankam, ist für die begehrteste Kategorie "Bester Film" nicht vorgeschlagen.Dafür hat die von John Madden inszenierte Kostümkomödie "Shakespeare in Love", die als amerikanischer Wettbewerbsbeitrag auf der Berlinale läuft, mit insgesamt 13 Nominierungen Steven Spielbergs hochfavorisiertem Kriegsdrama "Der Soldat James Ryan" (elf Nominierungen) den Rang abgelaufen.

Mit einem Vergleich ging am Montag vor dem Berliner Landgericht die Verhandlung um den Erlaß einer einstweiligen Verfügung zu Ende, die die "arbeitsgemeinschaft dokumentarfilm" gegen die Berliner Festspiele GmbH beantragt hatte.Wie der Tagesspiegel berichtete, hatten die Festspiele aus "programmatischen und Platzgründen", wie schon im Jahr zuvor, der "a.

BERLIN (oew).Die Premieren der Filmfestspiele, die Messe mitsamt den vielen Fachbesuchern, kurz: das Herz der Berlinale, wird zum letzten Mal zwischen Zoo und Gedächtniskirche schlagen.

Mit der Auszeichnung für die Regie und die Hauptdarstellerinnen ist der Film "Aimée und Jaguar", Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale, großer Gewinner des diesjährigen Bayerischen Filmpreises, der am Freitag abend in München vergeben wurde.Den Schauspielerinnen Juliane Köhler ("Aimée") und Maria Schrader ("Jaguar") wurde der mit je 20 000 Mark dotierte Darstellerpreis zuerkannt.

Es gilt, einen großen Unbekannten zu würdigen.Manoel de Oliveira ist der Doyen des portugiesischen Kinos: Ursprünglich ein Dandy und Autodidakt, avancierte er erst im hohen Alter mit einer Reihe von brillanten Parabeln und Melodramen zum Glanzlicht des europäischen Autorenkinos.

Von Claudia Lenssen

Der Film "Aimée & Jaguar", gründend auf dem als Buch veröffentlichten Lebenserinnerungen der Berlinerin Lilly Wust, wird nicht, wie ursprünglich angekündigt, im Herbst ins Kino kommen.Grund ist, wie die Berliner Produktionsfirma Senator Film jetzt mitteilte, eine Einladung der Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Ein Land im Wandel: brasilianische Kurzfilme in der FilmbühneNachdem "Central do Brazil" auf der Berlinale den Goldenen Bären gewonnen hat, ist das Interesse am brasilianischen Film stark gewachsen.Nicht ohne Berechtigung.

So heiter, so leicht, so weise: In "Das Leben ist ein Chanson", einem Film-Musical von Alain Resnais, geht es um Liebe und Täuschung. Doch wenn es am Schlimmsten ist, fangen Mann und Frau an zu singen.

Das Babylon Mitte zeigt "Satanstango" und andere ungeheure Filme des Ungarn Bela TarrVON JAN SCHULZ-OJALANichts passiert in dieser Welt.Fast nichts passiert in diesen Filmen.

Von Jan Schulz-Ojala

Die UNO hofft auf eine suchtfreie Unterhaltungskultur und findet dafür wenig VorbilderVON ANDREAS OSWALDIst Curt Cobain schuld? Er ist eines der berühmtesten Opfer der jüngeren Popgeschichte.

Von Andreas Oswald
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