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Thema

Berlinale

Ulrich Gregor, Leiter des Internationalen Forums, hat die Nachricht von der vorzeitigen Kündigung des langjährigen Berlinale-Chefs Moritz de Hadeln überrascht. Forum und Hauptprogramm der Filmfestspiele konkurrierten zwar miteinander, dennoch seien er und de Hadeln Kollegen, so Gregor gegenüber dem Tagesspiegel.

NRW-Filmförderer Dieter Kosslick soll neuer Leiter der Filmfestspiele werdenReinhart Bünger Moritz de Hadeln, Direktor der Berliner Filmfestspiele, hat nach Informationen dieser Zeitung am 20. April an seinem Urlaubsort die Kündigung erhalten.

Von Reinhart Bünger

Knapp sechs Wochen nach dem spektakulären Ausstieg von Geschäftsführer Friedrich-Carl Wachs nimmt im Studio Babelsberg ein weiterer Hoffnungsträger seinen Hut: Arthur Hofer, seit drei Jahren zuständig für den Produktionszweig Babelsberg Independents, sagte am Freitag gegenüber dem Tagesspiegel, er wolle seinen Arbeitsvertrag so schnell wie möglich lösen. Der Schritt stehe in engem Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Wachs, mit dem er "Ideen und Visionen" zur Expansion des Medienstandorts Babelsberg geteilt habe.

Von Jan Schulz-Ojala

In den letzten Tagen war häufig genug von Filmen und Filmemachern die Rede, Berlinale sei Dank. Aber auch ein Wim Wenders oder ein Paul Thomas Anderson, dessen Film "Magnolia" mit dem golden Bären ausgezeichnet wurde, standen zu Beginn ihrer Karriere vor einer mindestens ebenso schwierigen Aufgabe, wie einen preiswürdigen Film zu drehen: der Aufnahmeprüfung an einer Filmhochschule.

Verkehr. Lange Taxi-Schlangen vor dem Hyatt-Hotel, die den Marlene-Dietrich-Platz blockierten, Stars wie Festivals-Chefs, die im Stau stehen und Notfall-Maßnahmen wie die zeitweilige Sperrung des gesamten Stadtviertels zeigen deutlich: Über das Thema muss noch einmal geredet werden.

Da fehlt nur noch der Trevi-Brunnen, schon wäre das Fellini-Ambiente perfekt: Prinz Frederic von Anhalt trägt Miss Italien auf den Händen. Anlass ist die "Notte delle Stelle" - die italienische Nacht der Stars.

Neueste Schikane: Der große, gläserne Berlinale-Palast mit seinen vielen Türen öffnet zum Aus- und Eingang nur noch eine - auf dass Besucher sich richtig drängeln. tilUnd noch einmal: die neue Berlinale-Fanfare.

Sie haben leichtes Übergewicht, angelegte Pfötchen und sehen auch sonst ihren Hetero-Geschwistern nicht sehr ähnlich: Die sechs Teddys, die den Gewinnern der schwul-lesbischen Filme der Berlinale verliehen werden, stehen schon bereit. Goldschmiedin Astrid Stenzel, Inhaberin der Schmuckwerkstatt Schwermetall, hat die circa zehn Zentimeter großen Mini-Skulpturen nach einem Entwurf von Comic-Zeichner Ralf König hergestellt.

Auch am neuen Festspielort wird an Traditionen nicht gerüttelt: Heute Abend werden die Teddys verliehen, einen Tag, bevor die Goldenen und Silbernen Bären im Wettbewerb vergeben werden. Wieder ist die Kongresshalle an der John-Foster-Dulles-Allee Austragungsort, einige Karten für die Preisverleihung sind an der Abendkasse noch erhältlich.

Der Verlag der ehemaligen RAF-Terroristin Inge Viett will den Filmregisseur Volker Schlöndorff wegen der Verletzung von Urheberrechten verklagen. Schlöndorffs Berlinale-Beitrag "Die Stille nach dem Schuss" über eine in der DDR untergetauchte Terroristin stütze sich zu großen Teilen auf Vietts Autobiografie "Nie war ich furchtloser", sagte der Verleger Lutz Schulenburg von der Hamburger Edition Nautilus am Dienstag in Berlin.

Die Zeit, als die Berlinale noch 12 000 Mark kostete. Damals jedenfalls schien es leichter, einen Mann auf den Mond zu bringen als einen Hollywood-Star nach BerlinElisabeth Binder Man könnte leicht zu dem Schluss kommen, diese Berlinale sei ein einziges Star-Versteck-Spiel.

Von Elisabeth Binder

Die meisten der Besucher, die im großen Saal des Zoopalast-Kinos sitzen, kennen diese Geräuschkulisse aus eigener Erfahrung: Kurze, harte Stichgeräusche prasseln in dichter Folge aus den Lautsprechern, darüber spricht eine Stimme gedehnt und laut Bruchstücke eines Satzes. Nur die Sehenden brauchen an dieser Stelle die Zusatzinformation des Bildes: Die Sequenz aus dem iranischen Film "Die Farbe des Paradieses" beschreibt ein Diktat in einer Blindenschule, und das Publikum besteht bei dieser Nachmittagsvorführung im Rahmen des Berlinale-Kinderfilmfestes vor allem aus Blinden.

Ein völlig überfüllter Kinoraum, Rangeleien zwischen Ordnungspersonal und Zuschauern, Kaufkarten, die vor dem Kinoeingang nichts mehr nutzten - für manch einen war die Berlinale-Aufführung von Paul Wegeners "Golem" am Sonntagabend nicht der erhoffte Kinospaß. Rund 270 Zuschauer passen in Kino 9 des Cinemaxx am Potsdamer Platz, Ort der Retrospektive, hinein.

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