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Thema

Hollywood

Ein cinephiles Milchgesicht mit übermächtiger Monstermutter im Rücken und einem scharfen Messer in der Gesäßtasche. Eine bis zur glühenden Gürtellinie gelähmte, aber noch lange nicht libidoerlöste Mutter im Hitchcockschen Psycho-Rollstuhl.

Tom Kummer, 38, interviewte Hollywood-Stars und schrieb Reportagen, nicht nur fürs "SZ-Magazin" der "Süddeutschen Zeitung", sondern auch für den "Stern", die "Frankfurter Allgemeine" und andere. Von Kummer ließen sich die Stars überraschend viel gefallen, sie redeten mit ihm ganz anders als üblich - intelligenter, offener.

Wow! Der Kameramann Michael Ballhaus, dessen Berufsbezeichnung in Amerika "Director of Photography" ist, hat es gut: Am Donnerstagabend sitzt er auf einem Ehrenplatz im Kinosaal des Cubix am Alexanderplatz, und auf der Leinwand erscheinen nacheinander Dustin Hoffman, Wolfgang Petersen und Robert Redford, um ihn, ihren "Maikl", zu beglückwünschen.

Von Tanja Buntrock

Die wahren Leser, jene, die man früher mal Romanenköpfe nannte, sie hassen Literaturverfilmungen. Weil Bücher, weil Romanfiguren in der geisterhaften weiten Welt der Leserfantasien nun mal größer, schöner oder schrecklicher wirken als in der konkreten, verkürzten Allzumenschlichkeit von Schauspielern, die manchmal Jahrhunderte (und nicht endensollende Lesetage und -wochen) auf zwei Kinostunden schrumpfen.

Menschen im Büro, vom Leistungsdruck gestaucht, vom Beförderungswillen zerrüttet, doch irgendwo in den Tiefen ihrer auf Zweckdienlichkeit und Verzicht getrimmten Seelen gibt es noch diese Restsehnsucht nach Freiheit, Liebe, Wahrhaftigkeit - das ist der Stoff, den Hollywoods Traumfabriken längst verschlissen haben. Deshalb hält Roland Schimmelpfennigs neues Stück "Push up 1-3" Deja vu-Erlebnisse bereit: Diese toughe Konzernchefin, die ihre fähigste Mitarbeiterin aus der Firma mobbt, weil sie in ihr unbedingt die Geliebte ihres Mannes sehen will - erinnert sie nicht an Sigourney Weaver in "Working girl", das fiese Weibsstück, das sich mit Männermachtmitteln ihrer Konkurrentinnen entledigt?

Bei den Heimspielen der Los Angeles Lakers hat dieser Earvin "Magic" Johnson noch immer seinen großen Auftritt. Für Sekunden erscheint dann sein Kopf in Großaufnahme auf dem riesigen Videowürfel unter der Hallendecke.

Nein, er wird nicht "You are my Sexbomb" singen, dieser Tom Jones, der in den kommenden Wochen auf der Bühne der Neuköllner Oper steht. Obwohl er durchaus Anlässe hätte, geht er doch mehr als einer Frau ans Mieder, bevor die nach ihm benannte Opéra comique von Francois-André Philidor zum glücklichen Ende findet.

Von Carsten Niemann

Damals, an jenem milden Spätsommerabend in Venedig 1999, waren sie vielleicht das glücklichste Paar der Welt: Nicole Kidman und Tom Cruise, das power couple Hollywoods, präsentierten zur Eröffnung der Filmfestspiele Stanley Kubricks "Eyes Wide Shut". 15 lange Drehmonate lang hatten beide das durch Seitensprungfantasien vagabundierende Ehepaar aus Arthur Schnitzlers "Traumnovelle" verkörpert - und nun überbrachten sie der Welt stolz das Vermächtnis eines genialen Regisseurs.

Von Jan Schulz-Ojala

Karstadt Sport und Planet Hollywood sind hier einst mit ihren Filialen baden gegangen - jetzt kann es ihnen hier jedermann nachtun: im Wortsinn und im Pool des neuen Fitness-Clubs im Quartier 205 an der Friedrichstraße. Das Bassin ist immerhin so groß, dass es für ein paar Schwimmzüge reicht.

Als die USA mit den Ermittlungen nach den Tätern der Terrorangriffe begannen, nahm Hollywood Untersuchungen eigener Art auf: Es wurde nach gegenwärtigen und künftigen Filmprojekten gefahndet, die heikel sind, weil sie brutale Terrorszenen enthalten. Da es in Kino- und Fernsehfilmen häufig um Ereignisse geht, die den realen Angriffen an der amerikanischen Ostküste am vergangenen Dienstag ähneln, stellt Hollywood seine Projekte jetzt rasch auf den Prüfstand.

In dem Science-Fiction-Film "Gattaca" (von den vier Buchstaben unseres Genoms: G, T, C und A), der in "nicht allzu ferner Zukunft" spielen soll, gehört Sex der Vergangenheit an, Menschen werden genetisch entworfen. Herzfehler, Haarausfall, Kurzsichtigkeit und andere Defekte sind mit Hilfe der Gentechnik weitgehend abgeschafft.

Von Bas Kast

Arnold Schwarzenegger kommt mit "Collateral Damage" erstmal nicht ins Kino. Und auch sonst wird in Hollywood derzeit hektisch gebastelt: an Startlisten, unpassenden Filmschlüssen und den Projekten der nächsten Jahre.

Von Silvia Hallensleben

Das Weiße Haus fliegt in die Luft, eine gewaltige Feuerwalze vernichtet Washington, die Türme des World Trade Centers knicken ein wie Streichölzer. Es waren keine Menschen aus Fleisch und Blut, sondern Außerirdische, die in Roland Emmerichs Film "Independence Day" vor fünf Jahren die Metropolen der Welt verwüsteten.

Von Werner Schmidt

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Fotos: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Reaktionen: Weltweites Entsetzen Hintergrund: Terrorangriffe auf Ziele der USA Die Regie für die Tragödie in den USA hätte besser geklappt als bei Massenszenen in Sci-Fi-Produktionen Hollywoods, meinen Politiker in Moskau. Schon allein deshalb sei wenig wahrscheinlich, dass Ossama bin Laden als Drahtzieher dabei fungierte, obwohl er vor knapp einem Monat öffentlich mit Derartigem gedroht hatte.

Von Elke Windisch

Für die eifrig herumlauschenden italienischen Zeitungen stand das Ergebnis schon am Freitag felsenfest. "Die Wahl ist geheim" des Iraner Babak Payami, so tönten sie, würde das Rennen machen - die parabelhafte Story um den Wahltag auf einer entlegenen Insel sei schließlich klarer Favorit des Jurypräsidenten Nanni Moretti.

Von Jan Schulz-Ojala

Fünf der wichtigsten Hollywood-Produktionsfirmen wollen künftig ihre Filme auch im Internet vermarkten. PC-Besitzer sollen Filme aus einem breiten Angebot auswählen und gegen eine Gebühr herunterladen können, kündigten die beteiligten Studios an.

Hollywood-Schauspieler Tom Cruise, 39, beansprucht nach der Scheidung von seiner Frau Nicole Kidman, 34, drei Viertel des gemeinsamen Vermögens und will ihr nur 25 Prozent der 350 Millionen Dollar zugestehen. Kidmans Forderung nach der Hälfte des Besitzes lehnt er ab.

And the winner is - wahrscheinlich Lance Armstrong (für die Realisten), vielleicht auch Jan Ullrich (für die Optimisten). Würde der Oscar verliehen bei der Tour de France, der Preis des besten Nebendarstellers wäre schon vergeben.

Von Helmut Schümann

Aki Ross, eine junge "Schauspielerin", bewegt ihr Gesicht, wenn sie Gefühle zeigt, ihre Pupillen verändern sich, wenn Licht auf die Augen fällt und auch sonst zeichnet sich die Frau durch Eigenschaften aus, die für Menschen eigentlich nicht spektakulär sind. Sie ist aber kein Mensch.

Von Andreas Oswald
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