
© dpa/Bernd von Jutrczenka
Bei kommender Bundestagswahl: Grünen-Politiker glaubt, 25 Prozent seien „locker drin“
Baerbock will nicht erneut Kanzlerkandidatin der Grünen werden. Angesichts der Umfragewerte stellt sich ohnehin die Frage, ob das Kanzleramt ein realistisches Ziel ist. Ein Grünen-Politiker glaubt, schon.
Stand:
Grünen-Politiker Sven-Christian Kindler hält ein Ergebnis von 25 Prozent für seine Partei bei der nächsten Bundestagswahl ungeachtet der schlechten Umfragewerte für machbar. Der haushaltspolitische Sprecher verwies im Deutschlandfunk auf die SPD, die vor der Wahl 2021 ähnliche Umfragewerte gehabt habe.
„Dass das nicht einfach werden wird im nächsten Wahlkampf, ist glaube ich allen klar“, sagte Kindler. Das sei Kanzler Olaf Scholz und der SPD auch klar gewesen.
Heute reiche es, wenn man 25 Prozent bei einer Wahl erreiche, um den Kanzler zu stellen. „Das ist natürlich locker drin für die Grünen, wenn wir zusammenhalten, wenn wir konkret klarmachen, wo wir stehen, für Klimaschutz, für Gerechtigkeit und auch für wirtschaftliche Prosperität.“
Baerbock verteidigt sich in Kandidatenfrage
Außenministerin Annalena Baerbock hatte am Mittwoch gesagt, dass sie keine erneute Kanzlerkandidatur für ihre Partei anstrebe. Am Rande des Nato-Gipfels in Washington hat sie Zeitpunkt und Form ihrer Ankündigung verteidigt.
„So, wie wir uns natürlich auch immer wieder fragen, wie können wir uns auf andere verlassen, so fragen sich andere auch, können wir uns in den stürmischen Zeiten auf Deutschland verlassen“, erklärte sie.
Sie habe wiederholt Fragen der Verbündeten bekommen, welche Rolle die Außenpolitik im deutschen Vorwahlkampf spiele. Deshalb habe sie mit ihrem Schritt deutlich machen wollen, dass die Kooperation mit den Partnern „absolute Priorität“ habe, sagte Baerbock. Wie ihre Partei in der Kandidatenfrage weiter vorgehe, das sei nun Sache der Gremien.
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Lob aus den eigenen Reihen
Aus den eigenen Reihen hat Baerbock Respekt für ihre Ankündigung erhalten. So äußerten etwa die Parteichefs Ricarda Lang und Omid Nouripour sowie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am Donnerstag Lob und Anerkennung. Nach ihrer überraschenden Verzichtserklärung vom Mittwochabend richten sich die Augen nun auf Vizekanzler Robert Habeck. Dieser hielt sich jedoch zunächst bedeckt, was eine eigene Kanzlerkandidatur 2025 angeht.
Parteichefin Lang schrieb bei X: „So kennen und schätzen wir Annalena Baerbock: Verantwortung fürs Ganze und eine Teamspielerin.“ Lang betonte: „Eine Außenministerin wie sie wird im Moment so sehr gebraucht wie vielleicht noch nie.“
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Kaum jemand verkörpere aktive europäische Außenpolitik so wie Baerbock, schrieb Parteichef Omid Nouripour auf X. „Dank ihr ist Deutschland ein verlässlicher Partner in der Welt.“ Özdemir sagte den Ippen-Zeitungen: „Es nötigt mir Respekt ab.“
Die Grünen liegen in Umfragen zur Bundestagswahl zwischen 11 und 13 Prozent. 2021 kamen sie mit Kanzlerkandidatin Baerbock auf 14,7 Prozent. (dpa, Reuters)
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