
© imago/Chris Emil Janßen
„Einfach mal kurz den Mund halten“: Scholz rüffelt störende Klimaaktivisten auf dem Katholikentag
Als der Kanzler die Klimapolitik der Bundesregierung darlegt, schreien ihn Mitglieder der Letzten Generation nieder. Scholz reagiert ungehalten, das Erfurter Publikum stimmt ein Friedenslied an.
Stand:
Klimaaktivisten haben am Freitag einen Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beim Deutschen Katholikentag unterbrochen. Sie riefen Fragen laut aus dem Publikum im Theater Erfurt, rollten ein Banner der Protestgruppe Letzte Generation aus und stimmten Sprechchöre an: „Wo, wo, wo ist der Klimakanzler“.
Scholz versuchte bei der Podiumsdiskussion vor etwa 800 Menschen zunächst, etwas zu seiner Haltung zum Klimaschutz zu sagen. Er rief die Protestler zum Zuhören auf und forderte unter anderem: „Sie müssen jetzt einfach mal ganz kurz den Mund halten, dann gehe ich sogar auf ihre Frage ein.“
Als er die Klimapolitik seiner Regierung erläuterte, nahmen die Rufe weiter zu. Scholz warf den Protestlern vor, einen „Theatersprech“ aufzusagen, den sie vorher in ihrer „Agitationsgruppe“ geübt hätten.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Für die Darstellung des Podcasts aktivieren Sie bitte „externe Inhalte“.
Die Moderatorin unterbrach die Veranstaltung für einige Minuten. Das Publikum fing an zu singen: „Herr, gib uns deinen Frieden“. Daraufhin beruhigte sich die Lage. Nach der Unterbrechung wurde die Veranstaltung zunächst ohne weitere Störungen fortgesetzt.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Kanzlerappell für maßvolle Debattenkultur
Bei seinem Redebeitrag betonte Scholz das staatliche Gewaltmonopol zum Schutz der Meinungsfreiheit. „Wir müssen den öffentlichen Raum verteidigen, dass man an jeder Stelle in Deutschland seine Meinung sagen kann“, sagte er. Scholz ist der erste konfessionslose Bundeskanzler. Aus der evangelischen Kirche ist er ausgetreten.
Niemand dürfe sich dabei bedroht fühlen, sagte Scholz angesichts jüngster Anfeindungen und Attacken auf Politiker, Helferinnen und Helfer in Wahlkämpfen sowie ehrenamtlich Engagierte. Die große Mehrheit der Besucher hatte die Kanzlerappelle zu einer maßvollen Debatte mit Applaus unterstützt.
Der fünftägige 103. Deutsche Katholikentag in Erfurt steht bis Sonntag unter dem Leitwort „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ aus Psalm 37. An den 500 Veranstaltungen des fünftägigen Treffens wollen rund 20.000 Menschen teilnehmen.
In Thüringen sind katholische Christen mit einem Anteil von knapp 7,5 Prozent an der Bevölkerung in der Minderheit, rund 137.000 Katholiken leben im Bistum Erfurt. (epd, dpa)
- Bundesregierung
- Friedrich Merz
- Kirche & Religion
- Klimaaktivismus
- Klimawandel
- Letzte Generation
- Olaf Scholz
- SPD
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: