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© Rainer Jensen dpa/lbn

Laschet und Merz zur Atomkraft: Plant die CDU den Ausstieg vom Ausstieg?

Erst Armin Laschet, dann Friedrich Merz: Es mehren sich die Stimmen in der CDU, die Angela Merkels Atomausstieg für falsch halten. Im Nachhinein. Eine Glosse

Eine Glosse von Malte Lehming

Vor zehneinhalb Jahren, am 11. März 2011, saß Angela Merkel im Bundeskanzleramt und sah im Fernsehen die Bilder von den Explosionen im japanischen Atomkraftwerk Fukushima. Sie bekam einen Schreck und entschied, dass Deutschland noch schneller, als ohnehin geplant war, aus der Kernenergie aussteigt. Große Teile ihrer Partei waren zunächst zwar entsetzt, machten aber mit.

Am Ende des kommenden Jahres werden daher die letzten Meiler abgeschaltet. Definitiv. Abgesehen von den entsprechenden Verträgen ist nach der Bundestagswahl keine politische Regierungskoalition denkbar, die daran etwas ändern würde.

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Dennoch, man höre und staune: Erst aus der Kernenergie und dann aus der Kohle auszusteigen, sei falsch gewesen, sagt Armin Laschet im Triell. Kurze Zeit später spricht Friedrich Merz: „Große Teile meiner Partei bereuen es heute, dass sie sich von einer Anti-Atomkraft-Bewegung zu einem viel zu frühen Ausstieg aus der Kernenergie haben drängen lassen.“ Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagt, er halte einen Wiedereinstieg in die Atomkraft für denkbar.

Auch Eigentore sind schließlich Tore

Halten wir fest: Alle drei reden über vergossene Milch. Alle drei bezichtigen sich der Feigheit, gegenüber Merkel nicht standhaft gewesen zu sein. Alle drei kopieren, ohne Aussicht auf Änderung des Status quo, die Rhetorik der AfD. Die Stimmung in der CDU kulminiert offenbar in dem Trost, dass auch Eigentore schließlich Tore seien.

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