zum Hauptinhalt
Militante Palästinenser der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) am Donnerstag bei einer Demonstration in Gaza.

© imago/ZUMA Press/Mohammed Asad

Update

Jerusalem-Entscheidung von Trump: Israel beschießt nach Raketenangriff Ziele im Gazastreifen

Die Hamas ruft zur Intifada auf. Bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften gibt es Dutzende Verletzte. Der Newsblog nach der Jerusalem-Entscheidung zum Nachlesen.

Stand:

Nach der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, drohen neue gewaltsame Auseinandersetzungen im Nahen Osten.

- Hamas ruft zu "neuer Intifada" auf.

- Palästinenser kündigen Generalstreik an.

- UN-Sicherheitsrat ruft Dringlichkeitssitzung für Freitag ein.

- Kanzlerin Merkel sagt, sie sei mit Trumps Entscheidung "nicht einverstanden".

Die Entwicklungen des Tages zum Nachlesen im Newsblog:

See latest updates
Neuen Beitrag anzeigen
Neue Beiträge anzeigen
new updates
Kein Beitrag vorhanden
Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Trumps Entscheidung und der Tag danach

Am Mittwoch hat Donald Trump verkündet, dass die USA Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkennen wollen. Auch die US-Botschaft soll aus Tel Aviv in die Stadt mit der bewegten Geschichte ziehen. Dass die Entscheidung den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern wieder verschärfen würde, war abzusehen - und so kam es am Tag danach zu Protesten und Ausschreitungen vor allem im Gaza-Streifen und im Westjordanland.


Am Freitag könnte sich die Situation weiter zuspitzen. Einer der führenden Köpfe der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanijeh, forderte die Palästinenser auf, den Aufstand ins Herz des "zionistischen Feindes" zu tragen. Für Freitag rief er zu Protesten und einem "Tag des Zorns" auf. Zuvor hatte die Organisation bereits eine neue Intifada anstoßen wollen. 


Israels Ministerpräsident Netanjahu hingegen sagte, Trump habe sich mit seiner Entscheidung "in der Geschichte unserer Hauptstadt unsterblich gemacht". 


Die türkische Regierung spielt indes mit dem Gedanken, in dieser Woche die Hagia Sophia für das muslimische Freitagsgebet zu öffnen. (mit Reuters)


Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Marius Mestermann
Author Marius Mestermann
Auch Politiker haben Träume. Da macht Benjamin Netanjahu keine Ausnahme. Und der Wunsch, dass die Supermacht Amerika Jerusalem als Hauptstadt des jüdischen Staats offiziell anerkennt, war schon lange ein ganz großer. Nun hat ihm sein Duz-Freund Donald Trump diesen Gefallen getan. Einen wirklich „historischen" Schritt nennt der israelische Premier denn auch die Entscheidung.
Tagesspiegel | Christian Böhme
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Abbas und Abdullah II. warnen vor "gefährlichen Auswirkungen"

Nach einem Treffen mit dem jordanischen König in Amman haben Palästinenserpräsident Abbas und Abdullah II. erklärt, jede Änderung am "rechtlichen und historischen Status Jerusalems" sei "unwirksam". Sie warnten zudem vor den "gefährlichen Auswirkungen" von Trumps Entscheidung. (AFP)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Nach Raketenangriff: Israel beschießt Posten im Gazastreifen

Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen hat Israels Armee am Donnerstag Stützpunkte der dort herrschenden Hamas angegriffen. Eine Rakete sei im Süden Israels explodiert, teilte das Militär mit. Daraufhin hätten ein Panzer und ein Kampfjet der Streitkräfte zwei Posten im Gazastreifen beschossen. „Die israelische Armee zieht die Hamas für feindselige Aktivitäten aus dem Gazastreifen zur Verantwortung, die gegen Israel gerichtet sind“, hieß es in der Stellungnahme. (dpa)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Mike Pence "in Palästina nicht willkommen"

Dem ranghohen Fatah-Mitglied Dschibril Radschub zufolge wird es kein Treffen zwischen US-Vize-Präsident Mike Pence und Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas geben. Pence sei "in Palästina nicht willkommen", sagt Radschub. Er habe um ein Treffen am 19. Dezember in Bethlehem gebeten. "Solch ein Treffen wird nicht stattfinden." (Reuters)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Lawrow: "Wir haben viele Fragen"

Russland hat die USA vor einem Scheitern des Friedensprozesses im Nahost-Konflikt wegen der Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels gewarnt. Er habe seinen US-Kollegen Rex Tillerson auf die Sorgen vieler arabischer Staaten hingewiesen, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag in Wien. Russland habe Erklärungen gefordert. „Wir haben viele Fragen“, sagte Lawrow nach einem Treffen mit Tillerson russischen Agenturen zufolge. 

Auch die Staatschefs von Russland und der Türkei warnten vor einer Eskalation der Lage im Nahost-Konflikt. Schritte wie die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem könnten die Aussichten für den Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern zunichte machen, erklärte der Kreml nach einem Telefonat von Präsident Wladimir Putin mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan. Alle Streitfragen müssten die Konfliktparteien in Verhandlungen klären. (dpa)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Militär: Zwei Raketen aus Gazastreifen abgefeuert

Nach Angaben des israelischen Militärs wurden aus dem Gazastreifen zwei Raketen auf Israel abgefeuert. Sie hätten jedoch das Staatsgebiet nicht erreicht.

Der Chef der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, kritisiert derweil das Vorgehen der US-Regierung. "Wir sehen uns mit offener Aggression der USA konfrontiert", erklärt er. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Merkel mit Trumps Entscheidung "nicht einverstanden"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Alleingang von US-Präsident Donald Trump zur Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels kritisiert. Die Bundesregierung sei mit der Entscheidung Trumps „nicht einverstanden“, sagt Merkel nach einem Treffen mit dem libyschen Ministerpräsidenten Fajis al-Sarradsch in Berlin. Sie wünsche sich eine Wiederbelebung der Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung, in deren Rahmen auch der Status von Jerusalem verhandelt werden müsse.

Mit Blick auf ein mögliches stärkeres Engagement Europas oder Deutschlands im Nahost-Friedensprozess sagt die Kanzlerin, die EU könne sich dabei zwar mit einbringen, aber alleine werde Europa keine Lösung für die Region finden. Dazu seien auch die USA notwendig. Deutschland halte sich hier an die einschlägigen UN-Resolutionen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte angekündigt, die EU wolle versuchen, eine aktivere Rolle im seit Jahren festgefahrenen Nahost-Friedensprozess übernehmen.

Al-Sarradsch spricht sich für eine Fortsetzung des Friedensprozesses in der Region aus. Libyen unterstütze die palästinensische Sache - „es darf keinen einseitigen Beschluss geben“, sagte er. Das Vorgehen Trumps bedrohe den Frieden in der Region und führe zu mehr Konflikten. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

31 Verletzte - eine Person in Lebensgefahr

Bei den Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften im Westjordanland und im Gazastreifen sind nach Angaben von Sanitätern 31 Menschen verletzt worden. Davon seien elf von scharfer Munition getroffen worden und 20 durch Gummigeschosse. Eine Person schwebe in Lebensgefahr. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Frankreichs Juden loben Trump - und drängen Macron

Die großen jüdischen Verbände in Frankreich haben US-Präsident Donald Trump für seine Ankündigung gelobt, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Der französische Zentralrat der Juden (Crif) sprach von einer "historischen Entscheidung" und einem "mutigen Schritt" Trumps. Der Zentralrat rief Präsident Emmanuel Macron auf, es Trump gleichzutun.

Das Israelitische Konsistorium als Wächter über die jüdische Religionsausübung in Frankreich erklärte, Trump habe "eine historische Wahrheit anerkannt sowie die Jahrtausende alte Verbindung des jüdischen Volkes zur Heiligen Stadt". Das Konsistorium äußerte die Hoffnung, dass "Frankreich und alle demokratischen Länder den gleichen Weg gehen".

Macron bekräftigte indes seine Ablehnung von Trumps Entscheidung. "Ich missbillige sie, denn sie widerspricht internationalem Recht und den Resolutionen des UN-Sicherheitsrates", sagte der französische Präsident während eines Besuchs in Katar am Donnerstag. Macron hatte zuvor daran erinnert, dass Frankreich und die anderen EU-Länder für eine Zwei-Staaten-Lösung einstünden, "mit Jerusalem als Hauptstadt beider Staaten". (AFP)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Al-Shabaab-Miliz fordert Muslime zum Kampf auf

Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab hat nach der Jerusalem-Entscheidung alle Muslime zum Kampf gegen die USA und Israel aufgerufen. Die Feinde Allahs erklärten einen neuen Krieg gegen Muslime und die heiligen Stätten im Land der unterdrückten Palästinenser, hieß es am Donnerstag in einer Radiobotschaft der somalischen Terrorgruppe. „Die einzige Option für Muslime ist es jetzt, zu kämpfen“, hieß es weiter. Die sunnitischen Fundamentalisten der Al-Shaabab haben Experten zufolge enge Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Matthias Schlegel

EU will stärker vermitteln

Die EU will nach der Jerusalem-Entscheidung von US-Präsident  Trump versuchen, eine aktivere Rolle im festgefahrenen Nahost-Friedensprozess zu übernehmen. „Die Europäische Union wird noch stärker auf die Konfliktparteien und die regionalen und internationalen Partner zugehen“, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Donnerstag in Brüssel. Die Jerusalem-Entscheidung Trumps könne die Rolle der USA im Friedensprozess schmälern. Als mögliches neues Format für Gespräche nannte Mogherini ein um Länder wie Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien erweitertes Nahost-Quartett, das seit 2002 aus UN, EU, den USA und Russland besteht. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Matthias Schlegel

US-Außenminister: Wille des amerikanischen Volkes

Präsident Trump setzt laut US-Außenminister Rex Tillerson nichts anderes als ein Gesetz von 1995 um. Der Präsident führe einfach den Willen des amerikanischen Volkes aus, sagt Tillerson in Wien. Jedes Land habe das Recht über seine Botschaft in Israel zu entscheiden. Die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem werde angesichts des notwendigen Kaufs von Grundstücken und des Baus eines Gebäudes "nicht über Nacht" passieren. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })