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Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz beim SPD-Parteitag.

© dpa/Michael Kappeler

SPD-Parteitag: Scholz abgestraft, Gespräche mit Union kommen

Mit großer Mehrheit peilt die SPD "ergebnisoffene" Sondierungen an - auch über eine große Koalition. Martin Schulz wird im Amt bestätigt, Olaf Scholz muss einstecken. Der Liveblog zum Nachlesen.

Die SPD hat in Berlin den Weg für Sondierungen mit der Union für die Bildung einer erneuten, in der Partei aber unbeliebten großen Koalition freigemacht. SPD-Chef Martin Schulz hält sich mit knapp 82 Prozent Zustimmung im Amt. Olaf Scholz bleibt stellvertretender Parteivorsitzender, erhält aber gut 20 Prozent weniger Stimmen als noch vor zwei Jahren.

Lesen Sie die Ereignisse beim SPD-Parteitag in unserem Liveblog nach.

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Marius Mestermann
Author Marius Mestermann
Da hatten wir uns schon verabschiedet, aber einen Nachtrag gibt es noch:

Spitzentreffen von Union und SPD wohl schon am Mittwoch

Nach dem Ja des SPD-Parteitags zu "ergebnisoffenen" Gesprächen wollen sich die Spitzen von CDU, CSU und SPD am kommenden Mittwochabend zum Ausloten von Gemeinsamkeiten treffen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am späten Donnerstagabend in Berlin.

An der Runde nehmen voraussichtlich Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel, der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer, der SPD-Chef Martin Schulz sowie die Fraktionschefs Volker Kauder (CDU), Andrea Nahles (SPD) und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt teil. Bei dem Gespräch soll es sich noch nicht um den Einstieg in offizielle Sondierungen handeln.

Erwartet wird aber, dass sich die Teilnehmer auf einen Fahrplan für weitere Treffen einigen. Der SPD-Vorstand will dann am 15. Dezember beraten, ob förmliche Sondierungsverhandlungen Anfang Januar starten sollen. Der CDU-Vorstand will an diesem Sonntagabend (10. Dezember) das weitere Vorgehen beraten. Möglich ist, dass es ein zweites derartiges Sechser-Format der Spitzenleute von Union und SPD noch in der Woche vor Weihnachten geben könnte. (dpa)

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Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Das war der Newsblog...

... zum ersten Teil des SPD-Parteitags in Berlin. Morgen wird dort ab 9 Uhr unter anderem der Posten des Generalsekretärs neu besetzt. Amtsinhaber Hubertus Heil tritt nicht mehr an, sein Nachfolger soll Lars Klingbeil werden. Auch weitere inhaltliche und organisatorische Punkte stehen am Freitag auf der Tagesordnung. 

Für den Moment bedanken wir uns für Ihr Interesse und empfehlen vor der Nachtruhe noch einen Blick auf tagesspiegel.de, damit Sie auch bei den anderen wichtigen Ereignissen des Tages auf dem aktuellen Stand sind. 
Gute Nacht! 
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Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Im Zeichen der Schildkröte

Der SPD-Parteitag wählt Schulz erneut zum Parteichef. Und macht ihm klar, dass er es in Zukunft nicht leicht haben wird. Die Reportage von Stephan Haselberger und Hans Monath:
Vielleicht sind die drei Minuten davor die schlimmsten. Martin Schulz sitzt oben in der ersten Reihe auf der Vorstandstribüne. Vor ihm im Saal der Messe Berlin warten 600 Genossinnen und Genossen darauf, dass er spricht. Der SPD-Vorsitzende knetet die Finger, kratzt sich am Bart, prüft den Sitz seines Krawattenknotens.
Tagesspiegel
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Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Kommentar zum Parteitag

Der SPD-Parteitag zeigt: Die Sozialdemokratie ist aufgewühlt, aber lebendig. Unsere Autorin Anna Sauerbrey kommentiert Tag eins:
Wir leben noch! Das ist vielleicht das wichtigste Signal, das von diesem SPD-Parteitag ausgeht. Es war ein intensiver, auch schmerzhafter Tag, das konnte man sogar sehen, wenn man nur von Ferne, über den Livestream, zuschaute. Aber es ist gerade diese Intensität, die in vielen der Redebeiträge zu spüren war, auch in der Rede von Martin Schulz, die das Gefühl vermittelt: Da schlägt noch ein Herz.
Tagesspiegel | Anna Sauerbrey
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Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Scholz bekommt weniger als 60 Prozent

Der Hamburger Regierungschef Olaf Scholz hat bei der Wahl der sechs stellvertretenden Parteivorsitzenden eine herbe Schlappe erlitten. Scholz, der zuletzt Kritik am Kurs von SPD-Chef Martin Schulz geäußert hatte, bekam beim Bundesparteitag am Donnerstag in Berlin auf eine Zustimmung von nur 59,2 Prozent - vor zwei Jahren hatte er 80,2 Prozent erhalten. Zudem gilt er als Befürworter einer großen Koalition. Das beste Ergebnis erzielte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die erstmals für einen Vizeposten kandidierte und starke 97,5 Prozent bekam.

Auch die anderen zwei Frauen neben Dreyer erhielten bessere Ergebnisse als die drei Männer in der Vize-Riege: Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, bekam 86 Prozent (2015: 92,2). Die bayerische SPD-Chefin Natascha Kohnen erhielt bei ihrer ersten Kandidatur für das SPD-Vizeamt 80,1 Prozent. Neben Scholz schnitten auch die anderen Männer mäßig ab. Der hessische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel erzielte 78,3 Prozent (2015: 88). Ralf Stegner, Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein bekam nur schwache 61,6 Prozent (2015: 77,3). (dpa)

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Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Ich gebe zu, ich bin ein ganz bisschen kaputt und freue mich auf mein erstes Feierabendbier.

Stephan Weil

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zeigt sich am Abend erschöpft, aber auch zufrieden. "Wir haben einen anstrengenden, wichtigen, aber auch guten Tag hinter uns. Wir haben viele Stunden intensiv diskutiert und man hat es sich wechselseitig weiß Gott nicht leicht gemacht", so Weil in einer auf Twitter verbreiteten Videobotschaft. Umso schöner sei es, dass alle wichtigen Entscheidungen "mit breiten Mehrheiten" erfolgt seien: Die SPD will mit der Union sprechen, zudem wurde Parteichef Schulz im Amt bestätigt. In "unruhigen und schwierigen Zeiten" für die SPD sei das ein großer Vertrauensbeweis. Weil regiert in Niedersachsen gemeinsam mit der CDU.
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Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Maas und die Gemeinheit der Wahl

Ein Versprecher von Heiko Maas sorgt für Gelächter im Saal: Er bittet Pressevertreter darum, während der Wahl der stellvertretenden Parteivorsitzenden die Objektive nicht auf die Wählenden zu richten, damit "die Gemeinheit der Wahl" gewahrt bleibe. Kurz darauf korrigiert er sich: Gemeint habe er natürlich die "Geheimheit".
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Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

"Ziel der Union ist stabile Regierung"

Die Union begrüßt das Votum des SPD-Parteitags. „Es werden harte Verhandlungen, aber klar ist: Deutschland braucht eine stabile Regierung“, betonte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer am Donnerstagabend. CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler betonte: „Ziel der Union ist und bleibt es, eine verlässliche und stabile Regierung für unser Land zu bilden.“ 

Der CDU-Vorstand werde am Sonntag und Montag über das weitere Vorgehen beraten. Geplant sind erste Gespräche der Spitzen von CDU, CSU und SPD in der kommenden Woche. (mit dpa)
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Marius Mestermann
Author Marius Mestermann

Dobrindt erwartet "echte Offenheit für Gespräche"

"Mit ihrer Entscheidung macht die SPD einen ersten Schritt aus der Schmollecke", erklärt CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. "Ich erwarte jetzt echte Offenheit für Gespräche. Es darf nicht sein, dass die SPD vordergründig grünes Licht gibt und hintenherum mit roten Linien blockiert." (Reuters)

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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Was genau im SPD-Beschluss steht

Die SPD fühle sich "verpflichtet, in Gesprächen auszuloten, ob und in welcher Form die SPD eine neue Bundesregierung mittragen kann", heißt es in dem Beschluss. Der Parteitag folgte mit deutlicher Mehrheit der Linie der Parteiführung. Der Beschluss stellt aber klar, dass es für die Sozialdemokraten "keine Vorfestlegungen und keinen Automatismus" gibt.

Aus der SPD war im Vorfeld verlautet, dass Gespräche mit den Spitzen von CDU und CSU in der kommenden Woche stattfinden könnten. Der SPD-Vorstand soll dann am 15. Dezember die bis dahin geführten Gespräche bewerten und eine Empfehlung aussprechen. Nach Sondierungen soll dem Beschluss zufolge ein Sonderparteitag über die Aufnahme von Verhandlungen entscheiden. Vertragliche Vereinbarungen müssen am Ende von den Mitgliedern gebilligt werden.

Kurzfristig aufgenommen wurde eine Passage, in der ausdrücklich festgehalten wird, dass die Unterstützung einer Minderheitsregierung ebenso eine ernstzunehmende Option wie die Aufnahme von Gesprächen über eine Regierungskoalition darstellt.

In dem Beschluss werden zahlreiche Forderungen formuliert, die die SPD als "essentiell" ansieht. Dazu gehören die Einführung einer Bürgerversicherung, ein System europäischer Mindestlöhne, die Stabilisierung des Rentenniveaus und mehr Investitionen in Bildung, schnelles Internet, bessere Straßen und sozialen Wohnraum. Höhere Einkommen sollen mit einem größerem Beitrag zur Finanzierung gemeinsamer Aufgaben herangezogen werden. Auch soll die Aussetzung des Familiennachzugs für Flüchtlinge mit subsidiärem Schutz nicht verlängert werden. (Reuters)

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Maria Fiedler
Author Maria Fiedler

Weg frei für ergebnisoffene Gespräche mit der Union

Der Antrag der Jusos ist abgelehnt und der der Parteiführung angenommen. Der Parteitag macht damit den Weg für ergebnisoffene Gespräche mit der Union frei. Das heißt: Die GroKo ist eine Möglichkeit. Allerdings wird es einen Sonderparteitag vor Aufnahme von Koalitionsgesprächen geben.
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Maria Fiedler
Author Maria Fiedler

Schulz: "Ich bitte um euer Vertrauen"

Schulz ruft biegt auf die Zielgerade ein. Er ruft: "Alle Möglichkeiten werden mit der gleichen Leidenschaft ausgelotet. Das verspreche ich euch!" Und: "Die Zeiten, wo ein Parteivorsitzender hier Stallorder ausgegeben hat , sind vorbei. Ich bitte um euer Vertrauen und sonst überhaupt nichts!" Schulz bittet, dem Vorschlag der Jusos nicht zuzustimmen.
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Maria Fiedler
Author Maria Fiedler

Schulz: "Wir sind eine Partei, die es sich schwer macht"

Schulz spricht zum Abschluss der Diskussion: "Ganz sicher einer der spannendsten Tage in der jüngeren Geschichte unserer Partei. So eine Debatte haben wir lange nicht geführt. Das war eine Debatte auf hohem Niveau. Wir sind eine Partei, die es sich schwer macht mit sich selbst. Darauf können wir stolz sein. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Debatte, die wir hier heute führen."
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