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„Sorry, lieber Christian Lindner“: CSU-Chef Söder hofft auf FDP-Ausscheiden aus dem Bundestag
Beim Wahlkampf-Abschluss der Union teilt der CSU-Vorsitzende noch einmal kräftig aus. Wie so häufig trifft es Minister Robert Habeck – allerdings auch die FDP und Christian Lindner.
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Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat am Samstag die Hoffnung geäußert, dass die FDP bei der nächsten Bundestagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert. „Jetzt auf den letzten Metern die FDP noch reinzudrücken macht es eher noch komplizierter“, sagte der bayerische Ministerpräsident bei der Schlusskundgebung von CDU und CSU im Löwenbräukeller in München.
Eine Koalitionsbildung werde umso einfacher, je weniger Parteien im Bundestag vertreten seien. „Wenn wir regieren, dann brauchen wir wenig Partner und nicht unendlich viele“, sagte er und fügte an die Adresse des FDP-Vorsitzenden gerichtet hinzu: „Sorry, lieber Christian Lindner.“ Die Zeit sei vorbei.
Den meisten Umfrageinstituten zufolge liegen die Freien Demokraten weiter unterhalb der Fünf-Prozent-Marke. Aufgrund ihres Zweitstimmenergebnisses würde die FDP damit wie schon 2013 aus dem Bundestag ausscheiden.
Keine Koalition mit den Grünen, liebe Freunde.
Markus Söder, CSU-Vorsitzender
Vor seiner Anhängerschaft im prall gefüllten Löwenbräukeller teilte Söder allerdings nicht nur gegen die Liberalen und ihren Spitzenkandidaten aus. Auch den Kanzlerkandidaten der Grünen ging der CSU-Vorsitzende wieder einmal mit scharfen Worten an und erneuerte seine Absage an Schwarz-Grün. Warum? Weil Robert Habeck eine Politik zum Schaden der Autobranche verfolge. „Damit ist es klar: Keine Koalition mit den Grünen, liebe Freunde“, rief Söder und erntete frenetischen Beifall des Publikums.
Auch CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt griff vor allem den Vizekanzler und amtierenden Wirtschaftsminister an. „Ich will [Habeck] zukünftig weder an meinem Küchentisch noch in meinem Heizungskeller noch jemals wieder auf der Regierungsbank sitzen sehen, liebe Freunde. Der grüne Spuk in Deutschland, er muss ein Ende haben.“
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Sowohl Söder als auch Dobrindt erneuerten ihre Haltung wohlgemerkt im Beisein ihres Kanzlerkandidaten. Der CDU-Chef hält sich aus strategischen Gründen sowohl eine Koalitionsoption mit der SPD als auch den Grünen offen. Sein Ziel ist: Mindestens zwei Optionen haben, aber nur einen Partner brauchen.
Der bayerische Ministerpräsident stärkte Merz in seiner Rede zwar insgesamt den Rücken: Er sei ein Mann mit Rückgrat und halte bei Zusagen an die CSU Wort. Beim Thema Schwarz-Grün setzte sich der Franke trotzdem über den Sauerländer hinweg. „Friedrich, du musst dazu nichts machen. Ich mache das schon. Also keine Sorge“, sagte Söder Richtung Merz.
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