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Thema

Annette Schavan

Annette Schavan gehört nicht zu jenen Politikern, die die Vision eines kunterbunten multikulturellen Deutschlands vor Augen haben, in dem unterschiedlichste Sprachen und Religionen gleichberechtigt nebeneinander stehen - sie ist stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU und Vizepräsidentin des Zentralkommittees der Deutschen Katholiken. In ihrer Funktion als Kultusministerin von Baden-Württemberg untersagte sie 1998 die Übernahme einer Muslimin in den Schuldienst - die junge Frau hatte sich geweigert, für den Unterricht ihr Kopftuch abzunehmen.

Führende Unionspolitiker haben sich am Dienstag bemüht, die Auseinandersetzung um die Nachfolge von CDU-Chef Wolfgang Schäuble einzudämmen. Mit Blick auf Generalsekretärin Angela Merkel, den schleswig-holsteinischen Spitzenkandidaten Volker Rühe und Thüringens Ministerpräsidenten Bernhard Vogel als mögliche Kandidaten sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel, er halte alle drei für geeignet.

Breite Zustimmung zu Friedrich Merz als Fraktionschef, Vielstimmigkeit in der Frage, wer Parteivorsitzender werden soll - so lassen sich die Reaktionen auf eine Tagesspiegel-Umfrage in den CDU-Landesverbänden auf Wolfgang Schäubles Doppel-Rücktritt zusammenfassen. In der baden-württembergischen CDU, dem Heimatverband von Schäuble, ist man uneins in der Frage des Parteivorsitzes: Während Ministerpräsident Erwin Teufel seinem thüringischen Amtskollegen Bernhard Vogel zuneigt, fordert der Stuttgarter Fraktionschef Günther Oettinger eine Verjüngung: "Wenn die Bundestagsfraktion mutig genug ist, Friedrich Merz und nicht Rudolf Seiters an die Spitze zu wählen, muss die Partei den gleichen Mut zeigen.

Von Christoph Schmidt Lunau

Die CDU plädiert in ihrem neuen bildungspolitischen Grundsatzpapier für Studiengebühren und Bildungskredite. In dem Entwurf wird für die künftige Finanzierung des Studiums eine "sinnvolle Kombination" von Studiengebühren, Bafög, Bildungssparen und Bildungsdarlehen angestrebt.

Die Kultusminister und Wirtschaftsminister der Länder wollen eine "Trendwende in der Ausbildungssituation" herbeiführen. Das bewährte duale System mit den beiden Ausbildungsstandorten Betrieb und Schule dürfe dadurch nicht immer weiter ausgehöhlt werden, dass der Staat immer stärker in die Finanzierung der beruflichen Ausbildung eingebunden werde, erklärte Kultusministerin Annette Schavan (CDU) aus Baden-Württemberg gestern vor der Presse.

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