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Thema

Bundesverfassungsgericht

Man kann darüber streiten, ob es sinnvoll ist, das Bundesverfassungsgericht nach Parteienproporz zu besetzen. Jedenfalls ist es in den vergangenen 50 Jahren so üblich gewesen, und dem höchsten Gericht auf deutschen Erden hat es kaum geschadet.

Der Bundesregierung droht im Portostreit eine Klage in Brüssel und möglicherweise ein Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht. Falls Bundeswirtschaftsminister Werner Müller seine Weisung für eine Beibehaltung des Briefportos nicht zurückzieht, wird der Deutsche Verband für Post und Telekommunikation (DVPT) bei der EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren beantragen.

Seit April vorigen Jahres, als die Ost-Ministerpräsidenten die Gutachten bestellten, ist in den fünf beteiligten Wirtschaftsforschungsinstituten hin- und hergerechnet worden. Die Aufgabenstellung: Herauszufinden, welchen Nachholbedarf bei der Infrastruktur und der Wirtschaft die ostdeutschen Länder voraussichtlich noch nach 2004 haben werden, wenn der bisherige Solidarpakt ausläuft.

Von Albert Funk

Rund 300 000 Bürger in Ostdeutschland, die aus DDR-Zeiten Rentenansprüche aus Zusatz- und Sonderversorgungssystemen haben, können sich auf Nachzahlungen freuen. Dies ist die Konsequenz einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) in Karlsruhe vom vergangenen Jahr.

Zwei Tage haben die Ministerpräsident in Berlin getagt - und, o Wunder, von Nord bis Süd, von arm bis reich herrscht Sonnenschein. Dabei hieß das Thema der Konferenz Länderfinanzausgleich: der bekannt-berüchtigte Zankapfel des Föderalismus.

Von Hermann Rudolph

Ministerpräsidenten sind Menschen, die gerne mehr entscheiden würden. Das hat gerade erst wieder der bayerische Ministerporäsident Edmund Stoiber (CSU) klargestellt, der sich mehr Kompetenzen in der Arbeitsmarkt-, Steuer-, Bildungs- und Rechtspolitik wünscht.

Von Albert Funk

Die Bundestagsfraktion von CDU und CSU will nun doch wegen der Ökosteuerreform vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Dabei wollen sich die Abgeordneten auf die Verfassungsbedenken des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages stützen.

Der frühere Chef des für die Berliner Mauer zuständigen DDR-Grenzkommandos Mitte, Erich Wöllner, ist mit einer Verfassungsbeschwerde gegen seine Verurteilung wegen Totschlags gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe nahm die Beschwerde von Wöllner und drei seiner Stellvertreter nicht zur Entscheidung an.

Die rund 60 000 Kriegsopfer in den neuen Ländern müssen die gleiche Grundrente erhalten wie die im Westen lebenden Kriegsversehrten. Dieses Urteil hat am Dienstag das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe verkündet und damit den Verfassungsbeschwerden zweier 76-Jähriger aus den neuen Ländern teilweise entsprochen (AZ: 1 BvR 284/96 und 1659/96).

Von Ursula Knapp

Eine Kammer des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) in Karlsruhe hat die Öko-Steuer als Beitrag zur Senkung der Rentenversicherungsbeiträge lobend erwähnt. In einem am Dienstag veröffentlichten Beschluss nahmen die drei zuständigen Richter eine Verfassungsbeschwerde zu versicherungsfremden Leistungen der Rentenversicherung zwar nicht zur Entscheidung an.

Von Ursula Knapp

Der Senat will das Stadtstaatenprivileg retten und dann über eine Sonderregelung für Berlin und Brandenburg verhandelnUlrich Zawatka-Gerlach Finanzsenator Peter Kurth (CDU) warnte gestern davor, die Verhandlungen über die Reform des Länderfinanzausgleichs mit einem Problem zu belasten, das zunächst nur Berlin und Brandenburg interessiert. Welches Problem?

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die mit Spannung erwartete Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Sozialabgaben auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld wird möglicherweise gar nicht erforderlich. Wie der Vizepräsident des obersten Gerichts in Karlsruhe, Hans-Jürgen Papier, am Donnerstagabend erklärte, arbeitet die Bundesregierung bereits an einer entsprechenden Gesetzesänderung.

Der Versuch acht kranker Menschen, legalen Cannabis-Konsum zur Schmerzlinderung vor dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe zu erstreiten, ist vorerst gescheitert. Die Verfassungsbeschwerden wurden aus formalen Gründen für unzulässig erklärt.

Von Ursula Knapp

Bis zum Bundesverfassungsgericht will Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber gehen, wenn die Atomstromer zum Abschalten gezwungen werden. Das ist Demagogie, denn auch Stoiber wird bekannt sein, dass der von Rot-Grün geplante Ausstieg aus der Atomkraft verfassungsrechtlich geprüft wurde.

Das Bundesverfassungsgericht wird möglicherweise erst 2001 über den Religionsunterricht an den Schulen in Brandenburg entscheiden. Der zuständige Senat bemühe sich zwar, noch in diesem Jahr ein Urteil über die 1996 eingereichten Klagen von Eltern, Kirchen und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gegen das brandenburgische Schulgesetz herbeizuführen, sagte Sprecherin Uta Föölster in Karlsruhe.

Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts dürfen frei gesprochene Angeklagte bei der Anrechnung von Untersuchungshaft nicht schlechter gestellt werden als Verurteilte. In dem am Dienstag veröffentlichten Beschluss gab das Gericht einem jungen Mann Recht, der nach sieben Monaten Untersuchungshaft vom Landgericht Frankenthal in zweiter Instanz vom Vorwurf der Vergewaltigung frei gesprochen worden war.

Die Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, wird am Montag im Konzerthaus Berlin den Deutschen Studienpreis 1998/1999 verleihen. An dem alle zwei Jahre von der Hamburger Körber-Stiftung ausgeschriebenen Forschungswettbewerb hatten sich rund 500 Studierende beteiligt.

Die Wismut war in der DDR ein Staat im Staate. Die Menschen in der Region, die seit 1946 Uranerz für die Kernwaffenproduktion der Sowjetunion förderten, waren es bis 1990 gewohnt, bevorzugt behandelt zu werden.

Mit einer Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe will der Reinickendorfer Internist Hans-Georg Fritz den drohenden "kollektiven Regress" für Kassenärzte wegen Überschreitens des gesetzlichen Arzneimittelbudgets zu Fall bringen. Fritz, Landeschef des Berufsverbands Deutscher Internisten, nennt es verfassungswidrig, "für Handlungen anderer Ärztinnen und Ärzte mit seinem Vermögen zu haften, mit denen er eine Zwangsgemeinschaft bilden muss".

Die ehemaligen Uranabbaugebiete in Thüringen und Sachsen dürfen weiterhin nach dem Strahlenschutzrecht der DDR saniert werden. Die Klage von neun Bürgern, die eine Sanierung nach den schärferen Standards der westdeutschen Strahlenschutzverordnung gefordert hatten, ist am Bundesverfassungsgericht (BVerfG) gescheitert.

Der Bund der Steuerzahler will wegen der Ökosteuer eine Verfassungsklage einreichen. Nachdem am Dienstag bereits der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) als Vertretung von rund 15 000 Speditionsunternehmen sowie der Verband Deutscher Kühlhäuser- und Kühllogistikunternehmen Klagen beim Bundesverfassungsgericht (BVG) angekündigt hatten, erklärte jetzt auch der Steuerzahlerbund, aus "finanzverfassungsrechtlichen Bedenken" nach Karlsruhe ziehen zu wollen.

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