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Thema

Bundesverfassungsgericht

Allgemeinverbindliche Mindestlöhne sind kein Widerspruch zur Verfassung. Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe hat in einer am Montag veröffentlichten Entscheidung die Verfassungsbeschwerde des Baugewerbeverbandes Mecklenburg-Vorpommern sowie dreier Bauunternehmen nicht angenommen.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat es für verfassungswidrig erklärt, dass ein Teil der Rentner seit 1992 wesentlich höhere Beiträge zur Krankenversicherung bezahlen muss. In der am Donnerstag veröffentlichten Entscheidung beanstandet der Erste Senat, dass freiwillig versicherte Mitglieder bei gleichen Gesamteinnahmen gegenüber den Pflichtversicherten deutlich benachteiligt werden.

Von Ursula Knapp

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach Funktionszulagen zu den Diäten sehr eng zu begrenzen sind, bereitet dem Berliner Abgeordnetenhaus anders als den Landtagen anderer Bundesländer bisher kein Kopfzerbrechen. Im Halbtagsparlament des Stadtstaates Berlin gibt es keine "Diätenhierarchie".

Von Brigitte Grunert

FPÖ-Politiker erhalten 9239 Mark, US-Senatoren sammeln SpendenDie Diäten sind ebenso wie zunehmend auch die Altersbezüge der Parlamentarier immer wieder Gegenstand der Kritik in Deutschland. Das Bundesverfassungsgericht entschied vor 25 Jahren, die im Laufe der Jahre von einer Aufwandsentschädigung zu einem echten Einkommen gewordenen Diäten seien aber künftig zu versteuern.

Erfreulich für gesetzlich Krankenversicherte: Haben sie nach 1996 Krankengeld bezogen, so können sie damit rechnen, dass ihnen Geld nachgezahlt wird. Die Spitzenverbände der Krankenkassen beraten derzeit zusammen mit dem Bundesgesundheitsministerium, in welcher Form dies geschehen kann.

Von Wolfgang Büser

Bundesverfassungsrichter Hans-Joachim Jentsch kann an der Überprüfung des hessischen Wahlprüfungsgesetzes teilnehmen, obwohl der frühere hessische CDU-Vorsitzende Manfred Kanther Mitglied seiner Wiesbadener Anwaltskanzlei ist. Diese Entscheidung hat der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) mit vier zu zwei Stimmen getroffen.

Die CSU will die von der rot-grünen Bundesregierung geplante Gleichstellung homosexueller Partnerschaften notfalls durch das Bundesverfassungsgericht stoppen lassen. CSU-Chef Edmund Stoiber sagte am Mittwoch bei der CSU-Klausurtagung in Kloster Banz, wenn die Union keine andere Möglichkeit habe, dieses gesellschaftsverändernde Gesetz zu verhindern, würde sie nach Karlsruhe ziehen.

Das Bundesverfassungsgericht hat die Berechnung von Arbeitslosen- und Krankengeld in Teilen für verfassungswidrig erklärt. Nach Ansicht der Richter widerspricht es dem Grundgesetz, dass die Sozialversicherungsbeiträge auf Weihnachts- und Urlaubsgeld bei der Berechnung von Lohnersatzleistungen nicht berücksichtigt werden.

Die hessische Landesregierung hat am Dienstag beim Bundesverfassungsgericht einen Antrag auf Normenkontrolle gegen die eigene Landesverfassung gestellt. Das geltende Recht, nach dem das hessische Wahlprüfungsgericht zur Zeit die Landtagswahl von 1999 überprüfe, widerspreche rechtsstaatlichen Grundsätzen, sagte Staatsminister Franz Josef Jung, CDU, zur Begründung.

Die Ost-Ministerpräsidenten haben das Gespräch über den Solidarpakt mit dem Kanzler am Montagabend in guter Stimmung verlassen - Gerhard Schröder kam ihnen weiter entgegen, als sie gehofft hatten. Vor allem in der strittigen Zeitplan-Frage will der Kanzler nicht die harte Linie verfolgen, die Bundesfinanzminister Hans Eichel hat anklingen lassen.

Von Albert Funk

In der Frage, wie der Finanzausgleich neu zu regeln sei, sind Bund und Länder auf Konfliktkurs. Die Finanzminister der Länder forderten am Freitag in Potsdam einstimmig, das vom Bundesverfassungsgericht geforderte Maßstäbegesetz (das die Grundsätze des künftigen Ausgleichssystems formulieren soll) gleichzeitig mit dem eigentlichen Finanzausgleich und dem Solidarpakt II für die ostdeutschen Länder schon in dieser Legislaturperiode zu verabschieden.

Von
  • Albert Funk
  • Thorsten Metzner

Zum Zeitplan der Beratungen zur Rentenreform haben Arbeitsminister Riester und Finanzminister Eichel am Mittwoch folgende Erklärung abgegeben"(Die Minister) sind sich darin einig, dass der Fahrplan für die Rentenstrukturreform nicht verschoben werden darf. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rentenbesteuerung ist nicht Voraussetzung für die Beratungen zur Rentenstrukturreform.

Die in Karlsruhe verhandelte Frage der Besteuerung von Renten ist seit Jahrzehnten in der Diskussion. Bereits 1980 forderte das Bundesverfassungsgericht, Verzerrungen in der Besteuerung zwischen Arbeitnehmerrenten und Beamtenpensionen zu beseitigen.

Der Deutsche Kinderschutzbund fordert vor dem internationalen Tag der Familie an diesem Montag ein einheitliches Kindergeld von 600 Mark pro Kind im Monat. Auf ihrer Mitgliederversammlung in Hamburg appellierte die Organisation am Sonntag an den Gesetzgeber, allen Kindern auf diese Weise einen angemessenen Lebensstandard zu garantieren.

Im Streit um die Ausweitung der Mitbestimmung in deutschen Unternehmen hat der Wirtschaftsrat der CDU damit gedroht, vor dem Bundesverfassungsgericht zu klagen, sollten die Vorstellungen von Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) Gesetz werden. Dieter Murmann, der Vorsitzende der CDU-Wirtschaftsvereinigung, sagte am Mittwoch in Berlin, insbesondere die Möglichkeit, Betriebsräte schon ab einer Unternehmensgröße von drei statt heute fünf Mitarbeitern gründen zu können, tangiere die Eigentumsgarantie in Artikel 14 des Grundgesetzes.

Die Auseinandersetzung um den Finanzausgleich wogt seit Monaten heftig hin und her, ein bundesstaatlicher Paragraphen- und Papierkrieg nicht ohne kuriose Züge: Nachdem die Ministerpräsidenten im März ihren Finanzministern einen Katalog von Fragen zur Kompromissfindung aufgeschrieben haben, teilten nun die Finanzminister ihren Ministerpräsidenten auf 28 Seiten detailliert mit, wo weiterhin die Meinungsverschiedenheiten liegen - auf dass die Länderchefs auf ihrem nächsten Treffen im Juni entscheiden können, bei welchen Punkten sie dem nächsten Finanzministertreffen eine Annäherung vorschlagen können. Und der Bund ist im großen föderalen Geldverteilungspoker noch gar nicht eingestiegen.

Von Albert Funk

Im Streit um die Neuordnung des Bund-Länder-Finanzausgleichs bleiben die Fronten hart. Auf einer Konferenz der Länderfinanzminister mit Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) wurden am Donnerstag in Bonn nur die gegensätzlichen Positionen in einem Papier dargelegt, über das die Ministerpräsidentenkonferenz im Juni beratschlagen will.

Von Albert Funk

Im Streit um den Ausstieg aus der Atomenergie wollen die unionsgeführten Länder Bayern, Baden-Württemberg und Hessen mit entscheiden. Die Ankündigung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), den Ausstieg notfalls auch ohne Zustimmung des Bundesrates durchzusetzen, stößt bei ihnen auf heftigen Widerspruch.

Die Zusatzversorgung für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes muss nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts bis zum kommenden Jahr in wesentlichen Punkten geändert werden. Die Mindestrente muss in Zukunft dynamisiert werden.

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