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Thema

Große Koalition

In der Großen Koalition ist ein Grundsatz-Streit über die Frage entbrannt, ob die PDS-Abgeordnete Kerstin Kaiser-Nicht trotz ihrer früheren Stasi-Tätigkeit von ihrer Fraktion in die Parlamentarischen Kontrollkomission (PKK), die den Verfassungsschutz überwacht, entsandt werden darf, Kaiser-Nicht ließ sich während ihrer Studienzeit als IM anwerben und denunzierte Komilitonen bei der Stasi. Unter dem Druck ihrer Fraktionskollegen musste sie bereits 1994 wegen ihrer Stasi-Mitarbeit ihr Bundestagsmandat aufgeben.

Auf dem Neujahrsempfang der Charité appellierte der neue ärztliche Direktor, Manfred Dietel, an die Politiker, das Bettenhochhaus der Charité in Mitte als klinischen Standort zu erhalten und auch die beiden Klinika in Buch unter der Verantwortung der Charité zu belassen. Dietel erinnerte den Regierenden Bürgermeister daran, dass es eine Zusage der Großen Koalition für Investitionen in Höhe von 800 Millionen Mark gebe.

Von Uwe Schlicht

Niemand konnte ahnen, dass es sein letzter Auftritt im Brandenburger Landtag sein würde. Es war Anfang November, in der Aktuellen Stunde zur "Regierungskrise" (PDS) der Großen Koalition, die wegen der Schelter-Affäre, der spektakulären Flucht des Triebtäters Schmökel und der Kritik Schönbohms an der Berliner Großdemonstration gegen Fremdenfeindlichkeit in Turbulenzen geraten war.

Von Thorsten Metzner

Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) und alle Parteien im Potsdamer Landtag haben einen Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "Spiegel" über ein Zerwürfnis in der Großen Koalition zurückgewiesen. Dem Magazin zufolge erwägen die Sozialdemokraten den Ausstieg aus dem seit Herbst letzten Jahres bestehenden Bündnis mit der Union.

CDU-Landeschef und Innenminister Jörg Schönbohm betont zwar auffallend häufig sein enges Vertrauensverhältnis zu Regierungschef Manfred Stolpe (SPD). Doch ist das Klima in der großen Koalition, wie Politiker beider Parteien eingestehen, "belastet, auch wenn aus taktischen Gründen offiziell abgewiegelt wird".

Nein, entschuldigen muss sich Gerhard Schröder nicht bei Wolfgang Schüssel, wie es CSU-Chef Stoiber gerade erneut gefordert hat wegen des monatelangen Boykotts Österreichs durch die EU-Partner. Schüssel ist kein Unschuldslamm, er hat mit latent antisemitischen und ausländerfeindlichen Rechtspopulisten koaliert - ein Tabubruch.

Von Christoph von Marschall

Die Brandenburger PDS-Landesvorsitzende Anita Tack hat eine "Erneuerung" der märkischen PDS angemahnt. Auf der ersten PDS-Landesbasiskonferenz in Cottbus bekannte sich Tack am Sonnabend klar zu einer angestrebten Regierungsverantwortung der PDS in Brandenburg, für die die Partei "potenzielle Minister und Staatssekretäre" brauche.

Von Thorsten Metzner

Hochschulangehörige neigen dazu, mehr nach innen als nach draußen zu blicken. Was die Gesellschaft von den Hochschulen erwartet, haben zwar technische Hochschulen und Fachhochschulen im Blick, manchmal auch noch die Mediziner und die Naturwissenschaftler, aber traditionell ausgerichtete Universitäten achten auf die Reputation, die sie in der Gemeinschaft der Wissenschaftler finden.

Brandenburgs Landesdatenschutzbeauftragter Alexander Dix hat vor der Eigendynamik der Videoüberwachung öffentlicher Räume gewarnt. Am Rande einer Fachkonferenz in Schwerin sagte er am Mittwoch gegenüber dem Tagesspiegel, es bestehe die Gefahr, dass einmal installierte Kameras Begehrlichkeiten an anderen Orten wecken könnten.

Von Andreas Frost

Dass die Große Koalition die Brandenburger Volksinitiative gegen die Kita-Kürzungen trotz 152 000 Unterschriften für unzulässig erklärte, hat am Donnerstag im Landtag zu einem scharfen Schlagabtausch geführt: In einer Aktuellen Stunde warf PDS-Vizefraktionschef Heinz Vietze den Regierungsfraktionen "Angst vor dem Volk" vor. Mit dieser im Widerspruch zur Verfassung gezogenen Notbremse hätten SPD und CDU den ersten, greifbar nahen Volksentscheid gegen eine Landtagsentscheidung verhindert.

Von Thorsten Metzner

Im Streit um die Reform des Brandenburger Kita-Gesetzes hat PDS-Oppositionsführer Lothar Bisky der Großen Koalition "Arroganz der Macht" vorgeworfen. Bisky protestierte am Dienstag in Potsdam gegen das mit SPD-CDU-Mehrheit beschlossene Votum des Hauptausschusses, die KitaVolksinitiative trotz massiver Bedenken von Verfassungsjuristen kurzerhand für unzulässig zu erklären.

Von Thorsten Metzner

Die SPD hat im Brandenburger Landtag ein Jahr nach der Landtagswahl plötzlich ein Mandat verloren: Die Potsdamer Landtagsabgeordnete und SPD-Vizefraktionschefin Angelika Thiel-Vigh muss womöglich ihren Stuhl im Parlament räumen, nachdem das brandenburgische Landesverfassungsgericht am Donnerstag einer entsprechenden, von der PDS unterstützten Wahlprüfungsbeschwerde stattgegeben hat. Die Richter hielten es für unzulässig, dass Thiel - eine Kandidatin der SPD-Landesliste - für die direkt gewählte Ex-Sozialministerin Regine Hildebrandt nachgerückt war, die aus Protest über die Große Koalition auf ihr Mandat verzichtet hatte.

Der Bündnis 90/Grüne-Abgeordnete Burkhard Müller-Schoenau, dem Sympathien für ein schwarz-grünes Bündnis nachgesagt werden, hat sich eindeutig für eine Koalition mit der SPD "und wenn erforderlich mit der PDS" - nach der Abgeordnetenhauswahl 2004 - ausgesprochen. In einem Artikel für die Parteizeitung "Stachel" forderte Müller-Schoenau die Berliner Sozialdemokraten auf, "ernsthaft ein Ende der Großen Koalition und ein Bündnis links von der CDU, auch unter Einbeziehung der PDS" anzustreben.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach
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