In Orahovac scheinen die Fronten festgefahren. Die albanischen Bewohner der Kleinstadt wollen die russischen Friedenstruppen nicht.
Nato
Russland hat am Freitag aus Protest gegen das westliche Vorgehen im Kosovo mit dem Abzug seiner Einheiten aus der internationalen Schutztruppe KFOR gedroht. Moskau könne seine Soldaten abberufen oder "die Form ihrer Beteiligung ändern", wenn "die Aktivitäten der KFOR einen Charakter annehmen, der mit einer Teilnahme Russlands unvereinbar wäre", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen ranghohen Vertreter des Verteidigungsministeriums, Iwaschow, sowie den Sondergesandten des russischen Außenministeriums für Jugoslawien, Majorski.
Mittwoch, 19 August 1999Die ganze Woche war vom Blick auf den Donnerstag geprägt. Die Regierungskampagne gegen die Oppositon wird härter.
Bischof Artemije ist serbisch-orthodoxer Bischof in Belgrad. Aus Protest gegen die Unterzeichnung des Friedensvertrages fürs Kovoso ging seine Kirche im Juni auf Distanz zu Milosevic.
Der jugoslawische General Nebojsa Pavkovic hat die Kosovo-Friedenstruppe (KFOR) zum Verlassen der südserbischen Provinz aufgefordert. Pavkovic warf der KFOR vor, sie habe "keinen einzigen Punkt" der zwischen der Nato und Jugoslawien geschlossenen Vereinbarung erfüllt.
Seit einem halben Jahrhundert ist die Welt Zeuge eines groß angelegten Kreuzzugs. Auf seinen Fahnen steht: Menschenrechte!
Das Krankenhaus von Prizren glich Anfang April einer Polizeistation. Neben den Verletzten saßen schwer bewaffnete Männer einer serbischen Sondereinheit.
Nach einem Jahr ununterbrochenen Einsatzes auf dem Balkan wird im Herbst die Führung der KFOR-Friedenstruppen im Kosovo mit dem britischen Befehlshaber, General Mike Jackson, an der Spitze abgelöst. Der neue Stab wird vom Hauptquartier der NATO-Landstreitkräfte Zentraleuropa (Landcent) in Heidelberg gestellt.
Schiffe haben mich immer fasziniert. Schiffe tragen die Souveränität ihres Staates mit sich, sie sind ein beweglicher Teil dieses Staates, und wer sie anrührt, der vergreift sich an ihm, der führt Krieg mit diesem Staat.
Ein Star? Jamie Shea versucht gar nicht erst, eine Bescheidenheit vorzugaukeln, die ihm ohnehin niemand abnehmen würde.
Der britische Verteidigungsminister George Robertson wird Nachfolger von Javier Solana an der Spitze der Nato. Die Botschafter der 19 Mitgliedsstaaten der Allianz nominierten den Labour-Politiker am Mittwoch in Brüssel als neuen Generalsekretär.
Vor dem Hintergrund andauernder Angriffe und Vertreibungsversuche gegen Serben im Kosovo hat der führende serbische Oppositionspolitiker Vuk Draskovic von der internationalen Gemeinschaft einen besseren Schutz für seine Landsleute in der Provinz gefordert. Die Sicherheit der Kosovo-Serben habe Priorität vor demokratischen Reformen und allen anderen Fragen, sagte Draskovic am Mittwoch nach einem Treffen mit dem italienischen Außenminister Dini in Rom.
Erinnert sich noch jemand an die Schlagworte, die im Zusammenhang mit der Phantom-Debatte um die "Berliner Republik" die Runde machten? Die Freunde der "Berliner Republik" pochten auf das deutsche "Interesse", das auch im Umgang mit dem Ausland gewahrt werden müsse.
Ein KFOR-Checkpoint in Gnjilane, einer Ortschaft auf halber Strecke zwischen Pristina und der mazedonischen Grenze. Im Niemandsland zwischen den beiden Kontrollposten sind drei Albaner gestrandet.
Die Botschafter der 19 Nato-Staaten haben die Entscheidung über die Nachfolge von Generalsekretär Javier Solana, die ursprünglich als reine Formalität gegolten hatte, auf Mittwoch vertagt. In einer informellen Beratung in Brüssel am Montagnachmittag erklärten die Botschafter dreier kleiner, nicht genannter Länder, vor Abgabe eines Votums Instruktionen ihrer Regierungen einholen zu müssen, wie aus Diplomatenkreisen verlautete.
Er hat etliche Top-Positionen im amerikanischen Militär ausgefüllt und vor zwei Jahren das Sommerloch. Für Letzteres wurde er bekannt.
Kongo-Rebellen unterzeichnenNairobi . Nach erheblichen militärischen Erfolgen in den vergangenen Wochen hat eine der Rebellen-Fraktionen in Kongo am Sonntag ein am 10.
Der britische Verteidigungsminister George Robertson erhielt am Wochenende ein Kompliment von ungewohnter Seite. "Ein erfolgreicher Labour-Verteidigungsminister?
Der Verteidigungsminister Großbritanniens, George Robertson, gilt in Nato-Kreisen als Favorit für die Nachfolge Javier Solanas als Generalsekretär der Allianz. Der britische Premierminister Tony Blair hatte den 53 Jahre alten Robertsons vorgeschlagen.
Die Entscheidung Washingtons, Nato-Oberbefehlshaber Wesley Clark durch Luftwaffengeneral Joseph Ralston zu ersetzen, spiegelt zunächst einmal die US-Verteidigungspolitik wider. Gleichzeitig aber lässt sich daran auch das politische Ungleichgewicht innerhalb der Allianz ablesen.
Demnächst werde ich einen offenen Brief an mich selbst verfassen, in dem ich mich fragen werde, warum ich keine offenen Briefe veröffentliche und warum, wie ich gelesen habe, von mir und anderen Schriftstellern meiner Generation fast nichts zu hören ist zu aktuellen politischen Moralfragestellungen. Einige Schriftsteller anderer Generationen haben ständig etwas zu behaupten, zu Auschwitz, zu Bagdad, zum HolocaustMahnmal, zum Kosovo.
PRISTINA (AP). Einen Tag nach der Einigung zwischen der Nato und Rußland über die Rolle russischer Friedenstruppen im Kosovo ist am Dienstag Verstärkung für die russische KFOR-Truppe in Pristina gelandet.
In der schwarzen Holzbox findet der Krieg als Wörterschlacht statt. Während einige seiner Mitstreiter durchs Publikum schleichen, mit Walser und Bubis darüber sinnieren, daß die Deutschen ihre Sprache erst noch finden müssen, und andere radebrechend ("Most, Post, Obst") ein paar Sprachklippen erklimmen, sitzt Jürgen Kuttner grübelnd auf der Bühne.
MOSKAU . Die russischen Medien nannten die neuen Komplikationen bei der Entsendung russischer KFOR-SOldaten ins Kosovo bereits "Skandal der Woche".
Gastarbeiterdeutsch ist die lingua franca auf dem Balkan, wo die Mark als Einheitswährung dient, und es gibt zwei Worte, die man in wechselnder Kombination immer wieder hört: NIX und KAPUTT. "Bitte NIX kaputt" heißt "nicht schießen", und "Kosovo kaputt" ist eine schlechte, "Serbien kaputt" dagegen eine gute Nachricht, bei der sich die Gesichter der Kosovo-Albaner zu breitem Grinsen verziehen, gefolgt von einem Händedruck und dem Ruf "Thank you, Deutschland!
PRISTINA/MADRID/MOSKAU . Die Spannungen zwischen Rußland und der Nato haben sich am Wochenende angesichts des russischen Kosovo-Engagements verschärft.
Die Nato warnt. Der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic glaubt, Jugoslawien sei zu einem "Experimentierfeld" Milosevics und seines "autistischen und fremdenfeindlichen Regimes" geworden.
Herr Czempiel, werden Milosevics Truppen den pro-westlichen Präsidenten der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro, Milo Djukanovic, absetzen?Daß Milosevic die serbischen Truppen dort verstärkt, muß keinen heißen Konflikt bedeuten.
Gibt es unter den Serben ein Unrechtsbewußtsein, nachdem in nur zehn Jahren drei Kriege von Belgrad angezettelt worden sind?Ich glaube, daß die Serben nun wissen wollen, was in den zehn Jahren tatsächlich geschehen ist.
Der Attrappenkrieg im Kosovo mit seinen "Kollateralschäden" und wie dergleichen Worte fürs Totgeschossenwerden aus Versehen sonst noch heißen, ist zu Ende. Und natürlich war er für die Nato ein Erfolg, ob das mit dem Dutzend getroffener serbischer Panzer nun stimmt oder nicht.
Herr Minister, ist der Krieg zu Ende?Nein.
Rainer Eppelmann erinnert sich noch heute recht genau an die Zeit des Friedenskampfes in der DDR. Damals, 1983 - Hochzeit der Kampagnen gegen die Raketen in Ost und West.
LONDON/PRISTINA (AP). Trotz Tausender von Einsätzen mit ausgeklügelten Präzisionswaffen haben die Nato-Kampfflugzeuge in ihrem 79tägigen Luftkrieg gegen Jugoslawien nur 13 der 300 serbischen Panzer im Kosovo beschädigt.
PRISTINA (Tsp). Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und Italiens haben am Mittwoch nachmittag gemeinsam das Kosovo besucht.
Der US-Präsident nahm den früheren Feind in die Pflicht und den neuen Verbündeten zugleich mit ins Boot: "Wir wollen, daß Serbien ein Teil des neuen Europas wird." Und weiter: Aber Serbien muß die mörderische Herrschaft Slobodan Milosevics zurückweisen und den Weg einschlagen, den Slowenien gewählt hat, wo Menschen über die alten Grenzen hinweg Stärke in ihren Unterschieden und ihrer gemeinsamen Menschlichkeit finden.
Die Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) und die Nato haben sich in der Nacht zum Montag auf ein Abkommen über die Demilitarisierung der Rebellenorganisation verständigt. Das Dokument wurde vom Kommandeur der KFOR-Truppe im Kosovo, dem britischen General Michael Jackson, und dem politischen Führer der UCK, Hashim Thaci, in Pristina unterzeichnet.
In der Kosovo-Erklärung haben die Teilnehmer des G-8-Gipfels in Köln die Bemühungen für eine Friedenslösung im Kosovo hervorgehoben und ihre Forderungen bekräftigt.Wir begrüßen die entscheidenden Schritte, die bisher gemacht wurden oder vorbereitet werden, um Gewalt und Unterdrückung im Kosovo zu beenden, einen Frieden herzustellen und die sichere und freie Rückkehr aller Flüchtlinge und Vertriebenen in ihre Heimat zu sichern.
BRÜSSEL/PRISTINA (Tsp). Der Kosovo-Krieg ist nach fast drei Monaten endgültig vorüber.
PRISTINA . Der rote Schriftzug weist den Weg.
PRIZREN/BRÜSSEL/BELGRAD (Tsp). Trotz der Warnungen der Nato vor einer voreiligen Rückkehr strömen die Kosovo-Albaner zu Tausenden in ihre Heimat zurück, allein 10 000 innerhalb von 24 Stunden.