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Nato

Russland hat am Freitag aus Protest gegen das westliche Vorgehen im Kosovo mit dem Abzug seiner Einheiten aus der internationalen Schutztruppe KFOR gedroht. Moskau könne seine Soldaten abberufen oder "die Form ihrer Beteiligung ändern", wenn "die Aktivitäten der KFOR einen Charakter annehmen, der mit einer Teilnahme Russlands unvereinbar wäre", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen ranghohen Vertreter des Verteidigungsministeriums, Iwaschow, sowie den Sondergesandten des russischen Außenministeriums für Jugoslawien, Majorski.

Der britische Verteidigungsminister George Robertson wird Nachfolger von Javier Solana an der Spitze der Nato. Die Botschafter der 19 Mitgliedsstaaten der Allianz nominierten den Labour-Politiker am Mittwoch in Brüssel als neuen Generalsekretär.

Vor dem Hintergrund andauernder Angriffe und Vertreibungsversuche gegen Serben im Kosovo hat der führende serbische Oppositionspolitiker Vuk Draskovic von der internationalen Gemeinschaft einen besseren Schutz für seine Landsleute in der Provinz gefordert. Die Sicherheit der Kosovo-Serben habe Priorität vor demokratischen Reformen und allen anderen Fragen, sagte Draskovic am Mittwoch nach einem Treffen mit dem italienischen Außenminister Dini in Rom.

Die Botschafter der 19 Nato-Staaten haben die Entscheidung über die Nachfolge von Generalsekretär Javier Solana, die ursprünglich als reine Formalität gegolten hatte, auf Mittwoch vertagt. In einer informellen Beratung in Brüssel am Montagnachmittag erklärten die Botschafter dreier kleiner, nicht genannter Länder, vor Abgabe eines Votums Instruktionen ihrer Regierungen einholen zu müssen, wie aus Diplomatenkreisen verlautete.

Demnächst werde ich einen offenen Brief an mich selbst verfassen, in dem ich mich fragen werde, warum ich keine offenen Briefe veröffentliche und warum, wie ich gelesen habe, von mir und anderen Schriftstellern meiner Generation fast nichts zu hören ist zu aktuellen politischen Moralfragestellungen. Einige Schriftsteller anderer Generationen haben ständig etwas zu behaupten, zu Auschwitz, zu Bagdad, zum HolocaustMahnmal, zum Kosovo.

In der schwarzen Holzbox findet der Krieg als Wörterschlacht statt. Während einige seiner Mitstreiter durchs Publikum schleichen, mit Walser und Bubis darüber sinnieren, daß die Deutschen ihre Sprache erst noch finden müssen, und andere radebrechend ("Most, Post, Obst") ein paar Sprachklippen erklimmen, sitzt Jürgen Kuttner grübelnd auf der Bühne.

Gastarbeiterdeutsch ist die lingua franca auf dem Balkan, wo die Mark als Einheitswährung dient, und es gibt zwei Worte, die man in wechselnder Kombination immer wieder hört: NIX und KAPUTT. "Bitte NIX kaputt" heißt "nicht schießen", und "Kosovo kaputt" ist eine schlechte, "Serbien kaputt" dagegen eine gute Nachricht, bei der sich die Gesichter der Kosovo-Albaner zu breitem Grinsen verziehen, gefolgt von einem Händedruck und dem Ruf "Thank you, Deutschland!

Von Hans Christoph Buch

Die Nato warnt. Der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic glaubt, Jugoslawien sei zu einem "Experimentierfeld" Milosevics und seines "autistischen und fremdenfeindlichen Regimes" geworden.

Von Stephan Israel

Herr Czempiel, werden Milosevics Truppen den pro-westlichen Präsidenten der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro, Milo Djukanovic, absetzen?Daß Milosevic die serbischen Truppen dort verstärkt, muß keinen heißen Konflikt bedeuten.

Gibt es unter den Serben ein Unrechtsbewußtsein, nachdem in nur zehn Jahren drei Kriege von Belgrad angezettelt worden sind?Ich glaube, daß die Serben nun wissen wollen, was in den zehn Jahren tatsächlich geschehen ist.

LONDON/PRISTINA (AP). Trotz Tausender von Einsätzen mit ausgeklügelten Präzisionswaffen haben die Nato-Kampfflugzeuge in ihrem 79tägigen Luftkrieg gegen Jugoslawien nur 13 der 300 serbischen Panzer im Kosovo beschädigt.

Der US-Präsident nahm den früheren Feind in die Pflicht und den neuen Verbündeten zugleich mit ins Boot: "Wir wollen, daß Serbien ein Teil des neuen Europas wird." Und weiter: Aber Serbien muß die mörderische Herrschaft Slobodan Milosevics zurückweisen und den Weg einschlagen, den Slowenien gewählt hat, wo Menschen über die alten Grenzen hinweg Stärke in ihren Unterschieden und ihrer gemeinsamen Menschlichkeit finden.

Die Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) und die Nato haben sich in der Nacht zum Montag auf ein Abkommen über die Demilitarisierung der Rebellenorganisation verständigt. Das Dokument wurde vom Kommandeur der KFOR-Truppe im Kosovo, dem britischen General Michael Jackson, und dem politischen Führer der UCK, Hashim Thaci, in Pristina unterzeichnet.

In der Kosovo-Erklärung haben die Teilnehmer des G-8-Gipfels in Köln die Bemühungen für eine Friedenslösung im Kosovo hervorgehoben und ihre Forderungen bekräftigt.Wir begrüßen die entscheidenden Schritte, die bisher gemacht wurden oder vorbereitet werden, um Gewalt und Unterdrückung im Kosovo zu beenden, einen Frieden herzustellen und die sichere und freie Rückkehr aller Flüchtlinge und Vertriebenen in ihre Heimat zu sichern.

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