zum Hauptinhalt

Brandenburg: Brandenburger und Berliner Krebsregister Staatsvertrag über gemeinsame Datenbank

Potsdam - Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) meldete sich deshalb extra zu Wort, mit einem Post der Staatskanzlei im sozialen Netzwerk Facebook: „Regine Hildebrandt wäre stolz und glücklich. Heute expandiert ein märkisches Vorzeigeprojekt“, erklärte Woidke.

Stand:

Potsdam - Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) meldete sich deshalb extra zu Wort, mit einem Post der Staatskanzlei im sozialen Netzwerk Facebook: „Regine Hildebrandt wäre stolz und glücklich. Heute expandiert ein märkisches Vorzeigeprojekt“, erklärte Woidke. „21 Jahre nach der Einführung des Brandenburger Krebsregisters wird die zukunftsweisende Idee unserer Sozialministerin per Staatsvertrag auf Berlin ausgeweitet.“

Nach Konflikten um Braunkohle und Flüchtlinge geht also doch noch etwas zwischen Berlin und Brandenburg, zumindest im Kampf gegen den Krebs. Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) und Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) unterzeichneten am Dienstag in der Staatskanzlei den nötigen Staatsvertrag über das gemeinsame Register, das als länderübergreifende Datenbank bundesweit eine Premiere ist. „Das kann Vorbild für Bremen und Hamburg sein“, sagte Czaja. Er erinnerte daran, dass Krebs trotz Fortschritten in der Medizin immer noch eine tückische Krankheit sei. Mit dem Register werde die Bekämpfung erleichtert.

Allein in Brandenburg erkranken jedes Jahr rund 15 400 Menschen an Krebs, etwa 7800 sterben an den Folgen. In Berlin gibt es jährlich 17 400 neue Krebspatienten und 8800 Verstorbene. 20 Prozent der in Berlin behandelten Patienten kommen aus Brandenburg, sagte Czaja. Und viele Berliner werden in Brandenburg nachbehandelt. In das anonymisierte neue Register fließen nun die Behandlungsdaten und Krankheitsverläufe, gemeldet über Ärzte, von Krebspatienten in Berlin und Brandenburg ein. Über diese Datenbank könne präziser als bisher die „bestmögliche Behandlungsmethode“ gefunden werden, sagte Golze. „Davon profitieren Patienten direkt.“ Außerdem können sie für Forschungszwecke ausgewertet werden.

Je mehr Teilnehmer, umso besser das Register, so der Ansatz. Wie erfolgreich es ist, hängt von der Meldedisziplin der Ärzte ab. Da sei Brandenburg besser, sagte Czaja. Nun müssen noch der Brandenburger Landtag und das Berliner Abgeordnetenhaus die Staatsverträge bestätigen, was im Frühsommer geschehen soll. Geplant ist, das Krebsregister am 1. Juli freizuschalten. Geführt wird es über eine gemeinnützige GmbH, die als Tochtergesellschaft der Landesärztekammer gegründet wurde. Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Th.Metzner

Th.Metzner

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })