Brandenburg: Getwitter über Berlin
Am Freitagabend sollte #24hPolizei bei der Twitter starten. Beamte aus Brandenburg schauen genau hin
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Berlin/Potsdam - Anja Resmer verfolgt am Pfingstwochenende ganz genau den Kurznachrichtendienst Twitter im Internet. Resmer ist Pressesprecherin beim Polizeipräsidium der Brandenburger Polizei und Mitglied einer Arbeitsgruppe, die mögliche Auftritte der Polizei in sozialen Internet-Netzwerke wie Facebook oder eben Twitter vorbereiten soll.
Punkt 19 Uhr sollte es am Freitagabend bei den Berliner Kollegen losgehen mit der Twitterei. Seit Tagen wurde im Polizeipräsidium an der Technik getüftelt. Die Berliner Polizei will 24 Stunden lang sämtliche Einsätze twittern, und zwar direkt aus der Leitstelle. Bis Sonnabend, 19 Uhr, soll das bundesweit einmalige Experiment andauern, mit dem die Polizei vor allem Nachwuchs gewinnen will, ganz modern über soziale Netzwerke. Derzeit läuft die Bewerbungsfrist für 420 Auszubildende.
Innensenator Frank Henkel (CDU) lobte den 24-Stunden-Twittermarathon schon im Vorfeld: „Ich freue mich, dass die Polizei und auch die Feuerwehr ganz weit vorne liegen, was den Umgang mit sozialen Medien angeht. Damit sind die Berliner Sicherheitsbehörden nicht nur in der Hauptstadt Vorreiter, sondern geben auch bundesweit ein hervorragendes Bild ab.“ Im Präsidium wurde die Twitterei so verglichen: „Das ist wie Polizeifunk abhören, nur legal.“ Unter dem Hashtag #24hPolizei soll auf dem Einsatzkanal @polizeiberlin_E jeder Einsatz einer Funkstreife sofort veröffentlicht werden. „Ich möchte zeigen, wie viele Aufträge meine Mitarbeiter jeden Tag bearbeiten“, hatte Polizeipräsident Klaus Kandt dieser Zeitung gesagt. Innensenator Henkel sagte: „Von dieser Aktion profitieren alle Seiten: die Bürgerinnen und Bürger, weil sie einen ungewöhnlichen und umfassenden Einblick in den Arbeitsalltag der Polizei gewinnen. Aber auch die Polizei profitiert, weil sie einer breiten Öffentlichkeit zeigen kann, vor welchen Herausforderungen die Einsatzkräfte Tag für Tag stehen.“ Schätzungsweise gibt es in 24 Stunden 2500 bis 3000 Einsätze, die Nacht von Freitag zu Sonnabend ist traditionell die turbulenteste in der Woche.
Wann auch die Brandenburger Polizei bei Twitter und Facebook aktiv wird, kann Anja Resmer noch nicht sagen. Die Arbeitsgruppe prüft noch Detailfragen zur „Organisation, zum Datenschutz, aber konzeptionell, wie weit man sich öffnet“, sagt Reßmer. Nützlich seien die Netzwerke „sicherlich für Zeugenhinweise und die Mithilfesuche“. Bis Mitte des Jahres sollte eine Entscheidung getroffen werden. Jörn Hasselmann, Alexander Fröhlich
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