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21.12.2024, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Eine Notfalldecke und andere Decken sind an einer Bude am Magdeburger Weihnachtsmarkt zu sehen. Am Vorabend war ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. Es gab Tote und Verletzte. Foto: Jan Woitas/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Jan Woitas

Nach Anschlag in Magdeburg: Brandenburgs Landesregierung berät über Konsequenzen

Die Attacke auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit mehreren Toten sorgt im Nachbarland Brandenburg für Entsetzen. Gesundheitsministerin Britta Müller, die zuvor in Sachsen-Anhalt arbeitete, bangt um eine frühere Mitarbeiterin.

Stand:

Brandenburgs Landesregierung will in einer Schaltkonferenz mit den Oberbürgermeistern über mögliche Konsequenzen des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg beraten. Das sagte Brandenburgs Vize-Regierungschef Robert Crumbach (BSW) am Samstagmorgen beim Auftakt des BSW-Parteitags in Bernau zur Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl.

„Eigentlich wollten wir heute einen wunderbaren Tag haben. Doch nach gestern können wir nicht so weitermachen, als wäre das Leben ganz normal“, sagte er beim Parteitag, der mit einer Gedenkminute für die Opfer in Magdeburg begann.

„Was passiert ist, macht uns zutiefst betroffen und berührt uns. In Gedanken sind wir bei den Opfern und Menschen in Magdeburg“, sagte Finanz- und Europaminister Crumbach. Das Land Brandenburg unterstütze mit Polizei und Seelsorge vor Ort in Sachsen-Anhalt. „Wir sind für sie da.“ Das Uniklinikum in Brandenburg/Havel habe Verletzte aus Magdeburg aufgenommen, leiste Hilfe. 

Gesundheitsministerin Müller in Magdeburg

Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos, für BSW) ist laut Crumbach nach Magdeburg unterwegs und werde an dem Gedenkgottesdienst am Samstagabend im Dom teilnehmen. Einer ihrer früheren Mitarbeiterinnen sei bei der Attacke verletzt worden. Müller leitete von 2020 bis 2024 die Pflegekasse der AOK in Sachsen-Anhalt, die ihren Sitz in Magdeburg hat.

Brandenburg prüft verschärfte Sicherheitsmaßnahmen

Brandenburg prüfe nun verschärfte Sicherheitsmaßnahmen, hatte Innenministerin Katrin Lange (SPD) bereits am Freitagabend angekündigt. „Sachsen-Anhalt kann von uns mit jedweder Hilfe rechnen, die benötigt wird“, sagte Lange.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte mit Bestürzung und Entsetzen auf den Vorfall im Nachbarland reagiert. „Der Anschlag auf den friedlichen Weihnachtsmarkt ist furchtbar. Dieses Verbrechen macht mich wütend“, erklärte er. Mit Blick auf den Anschlag am Breitscheidplatz in Berlin vor acht Jahren sagte er: „Die Nachrichten reißen alte Wunden auf. Es macht mich fassungslos und unendlich traurig.“

Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke zeigte sich ebenfalls erschüttert: „Weihnachten 2024 ist kein fröhliches Fest mehr“, teilte sie mit. „Von einer Sekunde auf die andere wird deutlich, wie verletzlich unser Leben ist, wie stark sich unsere Gesellschaft gegen Gewalt rüsten muss und wie wichtig Hilfe der Nachbarn und Freunde ist. (...) Der Schock traf mitten ins Herz der Menschen in Sachsen-Anhalt, im Nachbarland Brandenburg und in ganz Deutschland.“ Die Trauer sitze tief.

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