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Britta Müller (BSW), Ministerin für Gesundheit und Soziales.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Sprechstunde per Video: Brandenburger Pilotprojekt für neurologisch Erkrankte

Das Digital-Projekt „TENEAM“ soll insbesondere in dünn besiedelten Gebieten bei der Versorgung helfen. Das Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern ist mit dabei.

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Wer an neurologischen Erkrankungen, etwa der Parkinson-Krankheit, leidet, kann sich in Teilen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns künftig weite Wege zu einem Facharzt sparen. Mit einer Festveranstaltung in der gemeinsamen Landesvertretung beider Bundesländer in Berlin startete am Freitag das Projekt „TENEAM“.

Diese Abkürzung steht für „Tele-Neurologisch ambulante Versorgung“: Mit digitaler Technik sollen in bis zu 200 Hausarztpraxen Videosprechstunden von Spezialisten der Unikliniken in Berlin, Greifswald und Cottbus sowie aus zehn neurologischen Schwerpunktpraxen in beiden Bundesländern ermöglicht werden.

Es geht um die Nahtstelle zwischen Hausärzten und Fachärzten

„Das Projekt TENEAM zeigt in beeindruckender Weise, welchen enormen Beitrag die Digitalisierung zu unserer Gesundheitsversorgung leisten kann“, sagte Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) in einem Grußwort. „Viele neurologische Erkrankungen nehmen mit dem Alter zu, und gleichzeitig wird die Praxisnachfolge in dünn besiedelten Gebieten immer schwieriger.“

Auf diese Weise werden Versorgungsengpässe in ländlichen Regionen effizient, zuverlässig und hochqualifiziert behoben.

Britta Müller (BSW), Gesundheitsministerin von Brandenburg

Das neue Projekt werde an der Nahtstelle zwischen Hausärzten und Fachärzten die neurologische Versorgung entscheidend verbessern können. „Die Hausärzte identifizieren frühzeitig neurologische Symptome, bieten eine erste teleneurologische Untersuchung direkt in der Praxis an und begleiten dann die Patientinnen und Patienten in enger Abstimmung mit Fachkolleginnen und -kollegen sowie Universitätskliniken“, so Müller. „Auf diese Weise werden Versorgungsengpässe in ländlichen Regionen effizient, zuverlässig und hochqualifiziert behoben.“ Aus Sicht der Ministerin sieht so „die Medizin der Zukunft“ aus.

Auch die Weiterversorgung von chronisch-neurologisch Erkrankten soll mit Hilfe des Projekts, das vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für eine Dauer von knapp vier Jahren mit rund 8,4 Millionen Euro gefördert wird, vorgenommen werden. Evaluiert werden soll das Pilotprojekt anschließend in einer Studie der TU München und des Instituts für Allgemeinmedizin der Charité.

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