zum Hauptinhalt
Im Neuen Garten kam es am Donnerstag zu einem Unwetterunfall.

© dpa/Michael Bahlo

Update

Bei Unwetterunfall in Potsdam: Frau im Neuen Garten lebensgefährlich verletzt

Bei dem starken Gewitter am Donnerstag ist eine Baumkrone im Neuen Garten herabgestürzt. Zwischenzeitlich wurde fälschlicherweise vermeldet, dass eine 57-Jährige vestorben sei.

Stand:

Die bei einem Unwetterunfall in Potsdam lebensgefährlich verletzte Frau wird weiterhin in einem Krankenhaus behandelt. Das teilte die Landeshauptstadt mit. Zuvor hatte die Stadtverwaltung fälschlicherweise vermeldet, dass die Frau verstorben sei. „Die Fehlinformation beruht bedauerlicherweise auf einem Übermittlungsfehler“, erklärte ein Sprecher der Stadt. „Bitte entschuldigen Sie, die Information ist leider nicht korrekt.“

Die 57-Jährige war am Donnerstag mit einem Mann im Neuen Garten in Potsdam mit dem Fahrrad unterwegs. Als das Unwetter einsetzte, brach die Krone einer Eiche ab und begrub beide unter sich. Der 47 Jahre alte Mann erlitt schwere Verletzungen, befand sich aber nicht in Lebensgefahr.

Zahlreiche Rettungskräfte waren nach dem Unfall im Neuen Garten im Einsatz.

© Feuerwehr Potsdam Instagram

Zudem wurde in der Brandenburger Vorstadt eine Radfahrerin verletzt, nachdem sie in der Feuerbachstraße von einer Windböe erfasst wurde. Die 34-Jährige stürzte und kam ins Krankenhaus. Einige Potsdamer Parks waren am Freitagmorgen aufgrund von Aufräumarbeiten geschlossen.

Auf Instagram teilte die Feuerwehr gegen 19 Uhr mit, dass sie gemeinsam mit dem Rettungsdienst im Zuge des starken Sturms und Gewitters zu einem schweren Einsatz am Grünen Haus im Neuen Garten in Potsdam alarmiert worden sei.

Eine heruntergestürzte Baumkrone einer Eiche am Grünen Haus begrub zwei Menschen unter sich.

© Feuerwehr Potsdam Instagram

Dort sei die Baumkrone einer Eiche herabgestürzt. Die beiden Verletzten hätten unter der Baumkrone gelegen, sie seien jedoch nicht eingeklemmt gewesen.

Insgesamt seien 29 Einsatzkräfte aus Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort gewesen, um schnellstmöglich Hilfe zu leisten und die Versorgung sicherzustellen. Zunächst hatten Passanten Erste Hilfe geleistet. Der Rettungsdienst brachte die beiden Verletzten in umliegende Kliniken. Durch die Polizei, die zunächst von einem verhältnismäßig glimpflichen Unwetter gesprochen hatte, wurde ein Gutachter beauftragt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Auf dem Gelände der Familieneinrichtung Treffpunkt Freizeit, in direkter Nachbarschaft des Neuen Gartens, kippte ein Baum in Folge des Sturms um und begrub ein hölzernes Werkstatthäuschen der Familieneinrichtung sowie ein Fahrzeug unter sich. Das Holzhaus wurde komplett zerstört, wie der Treffpunkt-Freizeit-Chef Uwe Rühling auf seinem Foto dokumentierte.

Sturmschäden am Treffpunkt Freizeit nach dem kurzen Unwetter am 26. Juni 2025. Ein Baum wurde umgeweht und begrub ein hölzernes Werkstatthaus und ein Auto unter sich. 

© Uwe Rühling/privat/Uwe Rühling/privat

Zur Beseitigung der Sturmschäden blieben der Neue Garten und der Park Sanssouci am Freitag vorübergehend geschlossen, der Park Sacrow bis auf Weiteres. Im Park Babelsberg wurden nach Angaben der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) einige Bereiche gesperrt. Wegen des Unwetters wurden im Potsdamer Volkspark am Donnerstag Bereiche mit Altbaumbeständen gesperrt.

Die Schlösserstiftung hatte schon am Donnerstag vor dem Betreten der Parks und Grünanlagen sowie vor möglichen Astabbrüchen und Baumentwurzelungen gewarnt.

Feuerwehr im Dauereinsatz

Das schwere Unwetter hatte sich am Nachmittag langsam über Brandenburg in Richtung Potsdam und Berlin geschoben. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Nachmittag eine Unwetterwarnung für mehrere Brandenburger Landkreise herausgegeben. Betroffen waren neben der Landeshauptstadt Potsdam die Kreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz und die Stadt Brandenburg.

Unwetter in Brandenburg

© Sabine Schicketanz PNN

Gegen 17.45 Uhr gab es eine offizielle Gefahrenmeldung über die Warndienste Katwarn und Nina mit einem Hinweis zu Sturm und Gewitter in der Region. In Potsdam gab es orkanartigen Böen und Starkregen. Äste brachen ab, Bäume wurden entwurzelt oder kippten um und blockierten zum Teil Straßen. Im westlichen und nördlichen Stadtgebiet – den städtischen Unwetterschwerpunkten – kam es nach Angaben der Stadt zu rund 60 wetterbedingten Einsätzen.

Die Feuerwehr war mit der Berufsfeuerwehr und 131 ehrenamtlichen Einsatzkräften im Dauereinsatz, um die Schäden zu beseitigen. 16 Mitglieder des Führungsstabes koordinierten die Einsätze. Zudem unterstützte die Potsdamer Feuerwehr am Abend die Einsatzkräfte in Falkensee (Kreis Havelland). Im dortigen Stadtgebiet kam es zu mehr als 240 wetterbedingten Einsätzen.

„Nach dem intensiven Unwetter am Montag waren unsere Einsatzkräfte erneut gefordert. Dank der schnellen Reaktionsfähigkeit und der eingespielten Strukturen konnten wir gezielt und koordiniert handeln. Mein Dank gilt allen Kolleginnen, Kollegen, Kameradinnen und Kameraden, die unter schwierigen Bedingungen mit hoher Professionalität gearbeitet haben“, teilte Ralf Krawinkel, Leiter der Feuerwehr Potsdam, mit.

Im Potsdamer Stadtgebiet gingen am Freitag die Aufräumarbeiten weiter. Der Bereich Grünflächen würde „mit Hochdruck daran arbeiten, die Verkehrssicherheit wiederherzustellen“, hieß es in einer Mitteilung der Stadt. Die Landeshauptstadt unterhält etwa 126.000 Bäume auf Grünflächen und an Straßen.

Die Arbeiten aufgrund der bisher eingegangenen Schadensmeldungen werden voraussichtlich noch bis Freitag, 4. Juli, andauern, hieß es. Bäume im Stadtgebiet sollten auch in der kommenden Woche gemieden werden, bis die Verkehrssicherheit wiederhergestellt ist.

Erst am Montag hatte ein kurzes, aber heftiges Unwetter in Potsdam umgestürzte Bäume und massive Einschränkungen im Bus- und Tramverkehr verursacht. Im Park Sanssouci wurden rund 20 Bäume entwurzelt. Die Feuerwehr verzeichnete innerhalb weniger Stunden rund 120 Einsätze – größtenteils sturmbedingt. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })