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Beim OSZE-Treffen am 1. September in Potsdam machte die internationale Polit-Prominenz auch eine Straßenbahnfahrt zum Hafen.

© B. Settnik/dpa

Potsdams bunte Nachrichten 2016: Stars und Sternchen

Eine Tram voller Minister, verliebte Wahl-Potsdamer und Wiederholungstäter aus Hollywood: Die bunten Nachrichten des Jahres 2016 aus Potsdam.

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Einsteigen, bitte. Eine Tram fährt durch Potsdam – und die Stadt steht still: Am 1. September kommen Außenminister und Delegationen aus den 57 OSZE-Mitgliedsländern in Potsdam zusammen, die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm. Auch ein umfangreiches Sightseeing-Programm wird absolviert: Die Außenminister spazieren durch die Alexandrowka, fahren mit einer historischen Tram – und mit der „MS Belvedere“ zur Glienicker Brücke für das Abschiedsfoto. Der Schnappschuss des Tages: Oberbürgermeister Jann Jakobs posiert mit dem britischen Außenminister und Brexit-Befürworter Boris Johnson in der historischen Tram.

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Wenn Hollywood zweimal klingelt. Für Studio Babelsberg ist es ein geschäftiges Jahr: Mit dem Oscar für Mark Rylance in „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ fängt es gut an, mit der Marvel-Comicverfilmung „The First Avenger: Civil War“ kann sich das Studio wenig später über die an den Kinokassen erfolgreichste Produktion seit der Wende freuen. Im Mai wird dann die gigantische Außenkulisse „Neue Berliner Straße“ eingeweiht – Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) kommt dafür nach Potsdam, aber auch Regisseur Tom Tykwer, der als erster in der Kulissenstraße dreht – und zwar für das mit dem Babelsberger X-Filmeproduzenten Stefan Arndt gemeinsam aufgelegte TV-Großprojekt „Babylon Berlin“.

Auch Hollywood kommt wieder nach Babelsberg: Regisseur Wim Wenders („Pina“) holt Oscarpreisträgerin Alicia Vikander („The Danish Girl“) und James McAvoy („Abbitte“) für seinen neuen Film „Submergence“ in die Filmstadt, Terrence Mallick („Der schmale Grat“) kündigt einen Film über den NS-Widerständler Franz Jägerstätter an. David Bowies Sohn Duncan Johnes („Moon“) dreht in Babelsberg den Sci-Fi-Thriller „Mute“, für ein weiteres Science-Fiction-Spektakel namens „Inversion“ wird Anfang 2017 Schauspieler Samuel L. Jackson erwartet. Außerdem fällt die erste Klappe für die Kinderbuchverfilmung „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“.

Und es gibt zwei Wiederholungstäter in Sachen Babelsberg: Die Wachowski-Geschwister („Matrix“) drehen fünf Jahre nach „Cloud Atlas“ für ihre Serie „Sense8“ im historischen Tonkreuz auf dem Studiogelände. Und US-Regisseur Wes Anderson, der mit Babelsberg „The Grand Budapest Hotel“ gedreht und zu Oscar-Ehren gebracht hat, arbeitet für seinen neuen Puppentrickfilm „Isle of Dogs“ wieder mit dem Traditionsfilmstudio.

Klein, aber fein. Es sind aber auch die kleineren Filmprojekte, die in diesem Jahr Schlagzeilen machen: Im Februar steht Bela B. („Die Ärzte“) in der Filmvilla in der Feuerbachstraße vor der Kamera – kostümiert als Rabbi mit Bart kaum zu erkennen. Der Musiker spielt für den Film „Das letzte Mahl“ von Florian Frerichs, ein Kammerspiel über eine deutsch-jüdische Familie am Tag von Hitlers Machtergreifung 1933. Für Aufsehen sorgt auch das geschäftige Treiben in der Villa Kellermann am Heiligen See Anfang März: Aber es wird keine Sanierung der seit Jahren leerstehenden Gebäudes vorbereitet, sondern ein ZDF-Film mit dem Arbeitstitel „Familie!“ – vor der Kamera stehen unter anderem Iris Berben, Anna Maria Mühe, Katharina Thalbach und Jürgen Vogel.

Bewegender Abschied. Defa-Kinderfilmregisseur Rolf Losansky („Moritz in der Litfaßsäule“) stirbt im September im Alter von 85 Jahren. Zur Trauerfeier in der Bornstedter Kirche kommen neben dem Familienkreis Hunderte Gäste, darunter Filmschaffende, Weggefährten und Freunde. Filmkritiker Knut Elstermann hält die berührende Trauerrede – und in der Bornstedter Kirche erklingt zum ersten und letzten Mal der Kinogong.

Fußball-Premiere. Eine Premiere der besonderen Art gibt es während der Fußball-Europameisterschaft im Juni: Bei der Live-Übertragung des ersten Spiels der deutschen Mannschaft auf dem Luisenplatz ist Trainer-Legende Ottmar Hitzfeld der Stargast. „Ich war noch nie beim Public Viewing“, verrät er den PNN.

Geschenke für Potsdam. Mehrere von Potsdams prominenten Einwohner zeigen in diesem Jahr, was ihnen die Liebe zu ihrer Stadt wert ist: Schauspieler und „Tatort“-Kommissar Jörg Hartmann engagiert sich gemeinsam mit Georg Friedrich Prinz von Preußen für die Restaurierung der Friedenskirche von Sanssouci. Christian Thielemann, der Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle in der Dresdner Semperoper, gibt ein Buch mit Fotos vom Abriss des Potsdamer Stadtschlosses heraus. Und Kai Diekmann, Gesamtherausgeber der „Bild“-Gruppe, schenkt dem Potsdam Museum zwei Werke von Ludwig Martin Wilberg. Der vielseitigst für und in Potsdam engagierte Hasso Plattner darf sich auf einen besonderen Dank freuen: Die Stadtverordneten beschließen, ihm die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.

Joops Ärger. Wolfgang Joop und Potsdam – diese Verbindung steht in diesem Jahr unter weniger guten Sternen. Erst geht Joop mit seinem Modelabel „Wunderkind“ nach Berlin, dann randalieren Einbrecher im Garten seiner Villa am Heiligen See und zerstören zwei Skulpturen. „Ein Armutszeugnis“, sagt der Modeschöpfer.

Neu dabei. Sind Sie nun Potsdamer – oder nicht? Gerüchte über zwei prominente Neupotsdamer machen in diesem Jahr die Runde. Sänger Herbert Grönemeyer und Eis-Prinzessin Katharina Witt soll es an die Havel gezogen haben, wie die PNN von anderen prominenten Potsdamern erfuhren. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür freilich nicht. Ein anderer Prominenter verabschiedet sich von seinen Potsdam-Plänen: Der schillernde Modedesigner Harald Glööckler, der 2014 Grundstücke in Groß Glienicke kaufte, bleibt nun doch lieber in der Pfalz, wie er den PNN sagt.

Die Show geht weiter. Latin-Rock und 80er-Pop: Beim Stadtwerkefest Anfang Juli tanzt Potsdam dem neuesten Stadtwerkeskandal zum Trotz ab – zu Cyndi Lauper („Girls just wanna have fun“) und Santana, der ganze zwei Stunden auf der Bühne im Lustgarten spielt. Im September rockte Nena das Kirchsteigfeld – Tausende Potsdamer erleben sie beim Sommerfest des SC Potsdam. In geradezu kleinem Kreis, vor 500 Gästen im Garten der Potsdamer Villa von Tanja und Axel Fischer, Charité-Arzt, tritt die Band Silly auf, moderiert von Thomas Gottschalk – für einen guten Zweck. Gerockt wird für ein Kinderschutzprojekt der Berliner Charité, wo Fischer arbeitet. Und auch Popsänger Thomas Anders („Modern Talking“) steht für den guten Zweck auf der Bühne in der Metropolishalle: Bei der vom Potsdamer Unternehmer Stephan Goericke ins Leben gerufenen Parkinson-Gala, die einen Spendenrekord verzeichnen kann – 52 400 Euro.

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