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Björn Friedrich vom Regenbogen Potsdam e.V. ist Mitorganisator des ersten Potsdamer Winter-CSD am 15. Februar.

© privat/privat

„Wir erleben gerade einen Backlash“: Björn Friedrich über Potsdams ersten Winter-CSD

Am Samstag wird in Potsdam zum ersten Mal Christopher Street Day (CSD) im Winter begangen. Mitorganisator Björn Friedrich spricht über die Gründe.

Stand:

Der eine oder die andere kennt Björn Friedrich vielleicht aus den Sozialen Medien: Dort ist der 41-jährige Potsdamer als einer von drei „Vereinsfluencer*innen“ des Regenbogen Potsdam e.V. unterwegs – der Verein ruft am Samstag unter dem Motto „Wähl Liebe!“ zum ersten Christopher Street Day (CSD) im Winter auf.

Björn Friedrich ist Neurowissenschaftler und pendelt zur Arbeit täglich in die Universitätsklinik in Magdeburg. Er kennt die queere Community in Potsdam schon seit 25 Jahren und bringt sich seit zwei Jahren auch ehrenamtlich selbst mit ein: Für den Regenbogen Potsdam e.V. und den CSD Magdeburg organisiert er queere Veranstaltungen, ist als Demoleitung aktiv und kümmert sich um Vernetzungsarbeit und die sozialen Medien.

Die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) haben ihn nach den Gründen für Potsdams ersten CSD im Schnee gefragt – und nach seinem dringendsten Wunsch an die nächste Bundesregierung.

Herr Friedrich, in Potsdam und vielen anderen Städten wird am Samstag erstmals ein „Winter-CSD“ gefeiert. Wieso ist Ihnen dieses Statement vor der Bundestagswahl so wichtig?
In den letzten Jahren gab es etliche gesellschaftliche Fortschritte, insbesondere für queere Menschen (Ehe für Alle, Selbstbestimmungsgesetz, …). Allerdings erleben wir gerade einen Backlash: Gewalt gegen Minderheiten nimmt zu, Hass und Hetze verbreiten sich und es gibt Parteien, die hart errungene Rechte von Minderheiten wieder einschränken wollen. Dabei haben wir Wähler|innen selbst in der Hand, welchen Parteien wir bei der Bundestagswahl unsere Stimme geben.

Björn Friedrich vom Regenbogen Potsdam e.V. ist Mitorganisator des ersten Potsdamer Winter-CSD am 15. Februar.

© privat/privat

Was ist bei der Vorbereitung diesmal anders?
Zum einen ist es das erste Mal, dass der CSD Potsdam und der Regenbogen Potsdam e.V. gemeinsam einen CSD veranstalten – und das auch noch im Winter. Zum anderen ist der Winter CSD in Potsdam Teil der bundesweiten Kampagne „Wähl Liebe!“, an deren Aktionstag in über 45 Städten gleichzeitig für Zusammenhalt, Demokratie und Gleichberechtigung demonstriert wird.

Was erwartet die Gäste und Teilnehmenden am Samstag?
Um 5 vor 12 beginnt auf dem Alten Markt eine Kundgebung mit Reden, Musikeinlagen und Mitmachaktionen. Gegen 13.45 Uhr führt eine Laufdemo zum Rechenzentrum. Dort gibt es ab 15 Uhr Workshops zu den Themen Stammtisch-Argumentation und Queere Erinnerungskultur. Ab 20 Uhr findet im Kosmos im Rechenzentrum die Party „Uffn Schwoof“ statt.

Was ist Ihr dringendster Wunsch an die nächste Bundesregierung?
Allgemein: Ein Miteinander statt ein Gegeneinander, denn nur gemeinsam können wir die Krisen unserer Zeit bewältigen. Konkret: die Ergänzung von Artikel 3 des Grundgesetzes um das Merkmal der „sexuellen und geschlechtlichen Identität“ sowie die wirksame Bekämpfung von Hasskriminalität und Hassrede.

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