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Kultur: Zwölf Meister

Internationaler Orgelsommer beginnt morgen in der Friedenskirche

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Meister sind sie alle, Meister des Orgelspiels. Sie treten nicht gegeneinander an, sondern nacheinander. Jeder gibt bis zum 13. September ein gut einstündiges Konzert in der Friedenskirche Sanssouci oder in der Erlöserkirche. Die zwölf Meister kommen aus aller Herren Länder, aus Österreich, Italien, den USA, aus Polen, Frankreich, den Niederlanden sowie aus Deutschland. Der Internationale Orgelsommer Potsdam wird morgen um 19.30 Uhr in der Friedenskirche eröffnet.

Bereits zum 16. Mal wird dieses kleine Festival in der Landeshauptstadt veranstaltet. Ins Leben gerufen wurde es von Friedrich Meinel, dem einstigen Kantor an der Erlöserkirche, und von Matthias Jacob, Kirchenmusiker der Friedenskirche. Und seitdem wird es immer abwechselnd einmal in der Woche, an jedem Mittwoch, in beiden Kirchen veranstaltet. Die Leitung des Orgelsommers liegt heute in den Händen von Matthias Jacob. Die Gemeinden beider Gotteshäuser können sich glücklich schätzen, dass sie mit den größten und klangmächtigsten Orgeln der Stadt ausgestattet sind, wenn man vom Instrument in der Katholischen Propsteikirche St. Peter und Paul absieht. Kulturministerin Johanna Wanka betont in ihrem Grußwort, das im Orgelsommer-Programmheft nachzulesen ist: Von besonderem Reiz ist der Klangwechsel von der neobarocken Schuke-Orgel aus dem Jahre 1964 in der Erlöserkirche zum sinfonisch angelegten Klangspektrum der Woehl-Orgel von 2004 in der Friedenskirche. Das morgige Eröffnungskonzert gestaltet Roman Summereder aus Wien. Neben Werken von Bach, Schumann und Schönberg wird der Universitätsprofessor die Pfingstmesse von Olivier Messiaen zum Klingen bringen. Das fünfteilige Werk ist von einem großen Farbenreichtum erfüllt. Seine Kompositionen beschrieb Messiaen selbst als „Kirchenfenster-Musik“. Sie sind den bunten Fenstern französischer Dome ähnlich. Nur bei der Eröffnung ist diesmal Messiaen-Musik zu hören, Natürlich gibt es viel Bach. In jedem Konzert erklingt mindestens ein Werk des Großmeisters. Der Pole Marek Toporowski wird in der Erlöserkirche sogar einen ganzen Abend Bach spielen, nämlich die Goldberg-Variationen (2. August). Ansonsten wird es eine Mischung von Orgelmusik verschiedener Epochen geben. Der Jubilar des Jahres, Wolfgang Amadeus Mozart, ist mehrmals dabei, auch der Romantiker Felix Mendelsohn Bartholdy. Max Reger kommt jedoch nur einmal zu Wort. Matthias Jacob spielt am 26. Juli dessen groß angelegte Fantasie über „Wie schön leucht“ uns der Morgenstern“. Neben dem Organisten und Kantor der Friedenskirche ist auch der Potsdamer Tobias Scheetz beim Orgelmusik-Fest dabei (30. August). Spannend wird auch das Konzert mit Christian Skobowsky werden (5. Juli). Der gebürtige Potsdamer, der bei Friedrich Meinel das ABC der Orgelmusik erlernte, bekleidet heute ein wichtiges Amt der sächsischen Kirchenmusik:-Szene: Er ist Domkantor in Freiberg. Mit den Bachtagen Potsdam kooperiert der Orgelsommer wiederum. In der Friedenskirche wird der Niederländer Dirk S. Donker Musik von Bach und seiner Zeit zu Gehör bringen (6. September). Klaus Büstrin

Eröffnung: 28.6., 19.30 Uhr, Friedenskirche

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