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Überragende Spiele: Anna-Lena Forster holte in Peking zweimal Gold und zweimal Silber.

© dpa

Anna-Lena Forster verteidigt Paralympics-Titel: Die Königin des Slaloms

Die deutsche Para-Skirennläuferin Anna-Lena Forster sichert sich ihre zweite Goldmedaille in Peking. In einem Rennen, deren Ausgang sie exakt so vorhergesagt hatte.

Von Magdalena Austermann

An dieser Stelle berichtete das Team der Paralympics Zeitung, ein Projekt von Tagesspiegel und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Alle Texte zu den Spielen rund um Peking finden Sie hier. Aktuelles finden Sie auf den Social Media Kanälen der Paralympics Zeitung auf Twitter, Instagram und Facebook.

Sie ist die bislang erfolgreichste deutsche Athletin bei den Winter-Paralympics in Peking und krönte am Samstag mit ihrer zweiten Goldmedaille das bis dato beste Jahr ihrer Karriere. Die Superlative reichen kaum aus, um die Spiele der Anna-Lena Forster zu beschreiben. Zwei Mal Gold und zwei Mal Silber lautet die Ausbeute ihrer Reise nach China – das Edelmetall in ihrer Paradedisziplin Slalom als goldener Abschluss überragender Spiele.

Man könnte meinen, diese letzte Medaille sei von ihren vier Podestplatzierungen die am wenigsten umkämpfte, aber trotzdem die bedeutendste. „Dadurch, dass Slalom für mich eine total wichtige Disziplin ist, war das für mich persönlich super wichtig, dass ich das heute schaffe“, sagte Forster. Sie gilt als die Königin des Slaloms, gewann in dieser Disziplin schon 2018 in Pyeongchang und bei der Para-Schneesport-WM Anfang des Jahres Gold – und sagte den Ausgang des Rennens vor den Spielen exakt voraus: „Slalom ist einfach meine stärkste Disziplin, wobei ich weiß, dass die Chinesinnen auch echt gut geworden sind über die letzten Jahre. Deswegen wird es auf jeden Fall noch spannend werden.“

Und das wurde es, am Ende vielleicht sogar spannender als gedacht. Forster musste nach einem sicheren und souveränen ersten Lauf und trotz Vorsprung von 2,61 Sekunden im zweiten Lauf zittern. Vor allem die Chinesinnen steigerten sich und kamen gefährlich nah an ihre Zeit von 48:50 Sekunden aus dem ersten Durchgang ran. So ging die 26-jährige Deutsche mit viel Druck als Letzte der Starterinnen in den entscheidenden zweiten Durchgang – und lieferte souverän ab.  

Auf Forster lastete viel Druck

In ihrer Lieblingsdisziplin erwischte sie erneut einen flüssigen Start und fuhr von Beginn an eine enge Linie um die Tore. Zwischenzeitlich baute sie ihren Vorsprung auf über drei Sekunden aus, musste bei schwierigen Schneeverhältnissen allerdings mal kurzzeitig abbremsen. Mit Blick auf die grün leuchtende Anzeige im Ziel war klar: Auf ihre Zeit wirkte sich dieser kleinere Fehler kaum aus. Forsters Freude kannte kein Halten mehr: „Yeeeees!“, rief Forster mit dem Krückski gen Himmel gestreckt und wurde von einer ihrer stärksten Konkurrentinnen empfangen.

Ewiges Duell. Anna-Lena Forster (rechts) und Momoka Muraoka teilten sich die ersten Plätze auf.
Ewiges Duell. Anna-Lena Forster (rechts) und Momoka Muraoka teilten sich die ersten Plätze auf.

© dpa

Momoka Muraoka, der sich Forster in der Abfahrt und im Super-G geschlagen geben musste, war die erste Gratulantin. Die Japanerin ging am Samstag leer aus, Silber sicherte sich die Chinesin Wenjing Zhang vor ihrer Landsfrau Sitong Liu. Anna-Lena Forster ganz vorne, zwei starke Chinesinnen dahinter – alles so, wie sie es vorausgesagt hatte.

Mit ihrer zweiten Goldmedaille enden die Spiele für Forster – und damit auch eine seit Monaten anhaltende Drucksituation. „Ich hatte schon ein paar harte Tage, so direkt nach der Weltmeisterschaft, als ich gemerkt habe, boah, jetzt liegt der Fokus echt auf mir“, gab sie nach dem Rennen offen zu. „Ich habe auch ganz gut mit meiner Mentaltrainerin gearbeitet, habe versucht, den Fokus darauf zu richten, auf was ich schon erreicht habe, und mit den Erfahrungen, die auch von den letzten Spielen habe, hier in die Wettkämpfe zu gehen.“ Nach fünf Wettkämpfen und vier Medaillen später konnte sie mit Stolz sagen: Sie hat es geschafft.

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