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Müller traf früh zur Führung.

© dpa/Rolf Vennenbernd

2:1 im Länderspiel gegen Frankreich: Deutschland verblüfft das Dortmunder Publikum

Thomas Müller erzielt die Führung; Emre Can ist langsam wie eine Schnecke, grätscht aber wie die Förster-Brüder in den 80er-Jahren. Alles zum Spiel.

Aus, das Spiel ist aus

Abpfiff. Ist hier Lazarus aufgestanden? Ein bisschen schon, oder? Jedenfalls lag die deutsche Mannschaft zuletzt ziemlich leblos am Boden, heute war das Team verblüffend vital.

2:1

Sané, gerade noch getroffen, ein paar Sekunden später aber fabriziert er einen Elfmeter für Frankreich. Und Griezmann trifft zum 1:2.

2:0 für Deutschland

Hat mich mein Gefühl nicht getäuscht: Da ist das 2:0. Schneller Pass in die Tiefe von Kai Havertz, der Abnehmer Leroy Sané trifft überlegt zum 2:0.

Fast der Ausgleich

Erst blockt Rüdiger einen Schuss von Dembele, direkt danach hält ter Stegen einen Versuch von Griezmann. Noch zehn Minuten. Man hat das Gefühl, dass das ein schöner Abend mit einem schönen Ergebnis für Rudi Völler und die deutsche Nationalmannschaft wird.

Wechsel bei der deutschen Mannschaft

Wirtz und Henrichs verlassen das Feld, Hofmann und Gosens kommen. Auch die Franzosen wechseln, aber Mbappé bleibt weiter auf der Bank.

Viertelstunde noch

Wie lässt sich das Spiel nun am besten beschreiben? Das deutsche Team wirkt stabil, aber bei den Franzosen weiß man nie. Dembele bekommt immer mehr Lust auf das Spiel. Der ehemalige Dortmunder könnte hier noch zum Partycrasher werden.

Wirtz verpasst das 2:0

Und schon ist der eingewechselte Brandt über links durch und passt in die Mitte zu Wirtz. Der hat für eine Millisekunde freie Schussbahn, aber lässt nun einmal diese Millisekunde knapp verstreichen und trifft das Bein des Gegners.

Pirouetten von Jonathan Tah

Der langjährige Leverkusener Sportdirektor Völler hat sich nicht lumpen lassen und gleich den langjährigen Leverkusener Jonathan Tah in die Startelf beordert. Doch wenn das Vetternwirtschaft ist, dann bitte mehr davon. Tah spielt ausgezeichnet, gewinnt jeden Zweikampf und dreht Pirouetten, die man dem Riesen kaum zugetraut hätte. Nun verlassen Thomas Müller und Serge Gnabry den Platz, Kai Havertz und Julian Brandt kommen.

Tchouamení schießt und schießt

Schuss von - genau - Tchouamení. Ter Stegen wehrt nach vorne ab, Kolo Muani muss ihn nur noch reinschießen, rutscht aber weg. Glück für die Deutschen, die nun nicht mehr überzeugend nach vorne spielen, aber überzeugend kämpfen.

Das Spiel läuft wieder

Weiter geht’s. Tchouamení schon wieder: Der Mittelfeldspieler schießt, verzieht aber deutlich. Ich will hier nicht die Stimmung dämpfen, aber schon noch anmerken, dass der mit Abstand beste Spieler der Franzosen, Kylian Mbappé, nicht auf dem Platz steht.

Untertreibung des Jahres

Diese kommt von ARD-Moderator Alexander Bommes: „Das (die Leistung der Deutschen, Anm. d. Red.) war so nicht unbedingt zu erwarten.“

Can macht die Grätsche

Emre Can ist ungefähr halb so „schnell“ wie Kingsley Coman. Wenn überhaupt. Aber was soll’s?! Mit einer Grätsche, die von den Förster-Brüdern aus den 80ern stammen könnte, klaut er dem Sprinter Coman den Ball. Das Publikum jubelt. Kurz danach ist Halbzeit.

Dicke Chancen für Frankreich

Frankreich wird stärker. Tchouamení scheitert zwei Mal knapp per Kopfball. Nach und nach bekommt man das Gefühl, dass das Spiel kippt. Vielleicht können sich die Deutschen noch ohne Gegentreffer in die Pause retten.

Laola schwappt durchs Stadion

Das Dortmunder Publikum kann gar nicht fassen, was es hier zu sehen bekommt. Die Laola-Welle schwappt durchs Stadion, „Deutschland, „Deutschland“-Sprechchöre schallen durchs Rund. Es ist doch immer von der Fallhöhe die Rede. Bei der Nationalmannschaft ist es natürlich andersherum. Sie liegt so tief und regungslos unten, dass der kleinste Wackler mit dem Zeh für Verzückung sorgt. Doch es wackelt heute mehr als Zehen. Gerade in diesem Moment lässt Florian Wirtz seinen Gegenspieler ins Leere laufen.

Gündogan gibt Kapitänsbinde an Müller weiter

Bitter. Kapitän Gündogan muss verletzt vom Platz. Müller übernimmt die Binde. Tor, Binde - gab Müller unmittelbar nach der WM in Katar nicht so etwas Ähnliches wie seinen Rücktritt bekannt?

Elfer? Nein!

Kurz darauf, 22. Minute: Der Franzose Coman dringt in den Strafraum ein und kommt zu Fall. Eine klassische, allzu durchschaubare Schwalbe. Das war ein richtiger Retro-Flug, wie in den 70er- oder 80er-Jahren oder noch viel früher, als Kameras die Flugversuche noch nicht so genau einfangen konnten.

Elfer? Ja, nein, jein, doch!

Apropos Skepsis: Antonio Rüdiger schubst den schnellen Kolo Muani um. Klare Sache, Elfer! Sehen der Schiedsrichter und der VAR irgendwie anders. Merkwürdig. Aber so etwas braucht die deutsche Mannschaft in dieser Lage jetzt.

Immer noch alles anders

Die Deutschen kratzen, beißen und zaubern. Man darf gespannt sein, wie lange die Mannschaft von Rudi Völler dieses Tempo gehen kann. Machen wir uns nichts vor: Die Skepsis ist ein ständiger Begleiter dieser Mannschaft. Aber nach 18 Minuten kommt noch keine auf. Im Gegenteil: Wenn Müllers Pass durchkommt, steht es 2:0. Aber ein Verteidigerbein ist dazwischen.

Alles anders

Spielt da gerade die deutsche Nationalmannschaft, also bis auf wenige Ausnahmen das Team, das sich so hat düpieren lassen vor wenigen Tagen gegen Japan? Man mag es kaum glauben. Deutschland bestimmt das Spiel, nun, in der neunten Minute, tanzt Serge Gnabry den bemitleidenswerten Benjamin Pavard aus und schlenzt den Ball nur knapp am Tor vorbei. Die Zuschauer sind begeistert, im Stadion und mutmaßlich auch vor den Fernsehern.

Müller trifft zur Führung

Nach zwei Minuten: Deutschland hat mehr Ballbesitz und fast so etwas wie eine Torchance. Aber: Ein Spiel dauert nun einmal 90 Minuten. Und schon in der dritten stürmen die Franzosen nach vorne. Die deutsche Abwehr kann aber klären und im Gegenzug haut, natürlich, Thomas Müller den Ball ins Tor. 1:0 für Deutschland. Gnabry passte auf Henrichs, der legte ab in die Mitte und da stand Müller goldrichtig.

Schweinsteiger macht sich für van Gaal stark

„Die Mannschaft braucht eine Persönlichkeit, große Schultern“, sagt Bastian Schweinsteiger und meint damit Louis van Gaal. Das deckt sich mit der Einschätzung eines gewissen Stefan Hermanns, seines Zeichens Nationalmannschaftsreporter des Tagesspiegel. Präsident Neuendorf sagt in der ARD dazu: „Im Moment schließen wir keine Option aus, deutscher Trainer, ausländischer Trainer. Wir lassen diese Option ausdrücklich zu.“ Van Gaal kann also kommen.

Seit sechs Spielen ohne Sieg gegen Frankreich

Ein Sieg gegen Frankreich gelang den Deutschen zuletzt im Jahr 2014 - im Viertelfinale der WM von Brasilien. Wie es dann weiter ging, ist bekannt. Selige Zeiten. Ab 21 Uhr also gilt es, die Negativserie zu stoppen für das DFB-Team. C’est pas facile...

„Jürgen hat einen langfristigen Vertrag mit dem LFC und steht für das Bundestraineramt nicht zur Verfügung.

Klopps Berater Mark Kosicke am Dienstag in der ARD-„Sportschau“.

Völler-Comeback mit drei Änderungen gegen Frankreich

Interims-Teamchef Rudi Völler nimmt für sein „einmaliges“ Comeback auf der Trainerbank gegen Frankreich drei Änderungen vor. Der angeschlagene Joshua Kimmich sitzt auf der Bank, neu in der Startelf der DFB-Auswahl kommen nach dem 1:4 gegen Japan Jonathan Tah, Thomas Müller und Benjamin Henrichs zum Einsatz. Kai Havertz und Nico Schlotterbeck sitzen ebenfalls zunächst auf der Bank.

Völler (63) übernimmt gemeinsam mit dem U20-Trainerduo Hannes Wolf (42) und Sandro Wagner (35), weil der Deutsche Fußball-Bund Bundestrainer Hansi Flick nach dem Spiel gegen Japan von dessen Aufgaben entbunden hatte. Wolf ist wie Völler DFB-Sportdirektor.

Offensiv setzt das Trainertrio auf die Bayern-Profis Müller, Leroy Sané und Serge Gnabry sowie den Leverkusener Florian Wirtz. Kapitän Ilkay Gündogan spielt mit Emre Can dahinter im Mittelfeld. Bei den Franzosen sitzt Starspieler Kylian Mbappé zunächst auf der Bank. Trainer Didier Deschamps setzt auf Bayern-Profi Kingsley Coman sowie auf den Ex-Münchner Benjamin Pavard und den Ex-Frankfurter Randal Kolo Muani.

Die deutsche Aufstellung: ter Stegen - Tah, Süle, Rüdiger, Henrichs - Can, Gündogan - Sané, Wirtz, Gnabry - Müller

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