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Nachhaltigkeit kann schon beim Geschenkpapier anfangen, und trotzdem gut aussehen

© Unsplash/Getty Images

Schenken mit gutem Gewissen: Sieben nachhaltige Ideen für die Weihnachtszeit

Verpackungsmüll, lieblose Industrieprodukte, Dickmacher? Wer zum Fest mit Anspruch schenken möchte, hat viele Möglichkeiten, Freude ohne Reue zu bereiten.

Schenken ist eine schöne Sache, wenn man weiß, was man unter den Weihnachtsbaum legen soll. In der Regel wird die Suche nach einem geeigneten Präsent schwieriger, je älter der zu Beglückende ist. Denn entweder hat er oder sie sich schon die meisten Wünsche erfüllt, oder aber sie sind eher philosophischer Natur und lassen sich schlecht einpacken, etwa Friede auf Erden, mehr Zeit für sich selbst und Ähnliches.

Wer sich aber dennoch den Spaß nicht nehmen lassen will, kann gutes Gewissen schenken. Einige Ideen, die Nachhaltigkeit, Gesundheit, Naturschutz und Zwischenmenschlichkeit mit Genuss, Wellness und Lebensfreude verbinden, hat die Redaktion hier zusammengetragen.

Fair gehandelter Kaffee als Geschenkabo

Nuru Coffee gibt es im Abo für drei, sechs und zwölf Monate.

© Nurucoffee

Kaffee war über Jahrhunderte hinweg ein Luxusprodukt, und angesichts derzeitiger Preise scheint es das auch wieder zu werden. Immerhin macht ihn das als Präsent noch wertvoller. Wie wär’s zum Beispiel mit einem Geschenk-Abo der Berliner Firma Nuru Coffee? Die beiden Gründerinnen Sali und Sara Nuru sind in Äthiopien aufgewachsen und erzählen, wie ihre Mutter die grünen Bohnen auf dem offenen Feuer röstete, mahlte und dreimal in einem Tonkrug aufbrühte.

Jetzt importieren sie fair gehandelten Bio-Kaffee nach Berlin, rösten ihn in Gesundbrunnen schonend in der Trommel und verpacken und versenden ihn aluminiumfrei. Die Abos zum Verschenken gibt es für drei (54,93 Euro), sechs (108,96 Euro) oder zwölf Monate (219,72 Euro), jeden Monat wird eine 250-Gramm-Packung verschickt. Mit den Erlösen unterstützen die beiden Schwestern unter anderem auch Nuru Women e.V., ein Verein, der die Selbstermächtigung von Frauen in Äthiopien unterstützt und ihnen bei der Existenzgründung hilft. nurucoffee.com

Baumpatenschaft

Beim Brandenburger Verein „Äpfel und Konsorten“ kann man eine Baumpatenschaft übernehmen und die Früchte der Arbeit selbst ernten.

© Äpfel und Konsorten e.V./PR

Wie ein stiller Freund kann ein Baum einen durchs Leben begleiten. Wenn man sich gut um ihn kümmert, belohnt er einen gegebenenfalls auch mit frischem Obst und macht die Welt grüner und das Klima gesünder. Viele Stiftungen und Vereine bieten dafür Baumpatenschaften an. Mit den Beiträgen von in der Regel 60 Euro jährlich werden allgemeine Naturschutzmaßnahmen, Umweltbildung und Waldforschung finanziert.

Regionale Initiativen hingegen, wie die Naturlandstiftung Baden oder der brandenburgische Verein Äpfel und Konsorten, vergeben Baumpatenschaften, die konkrete Zwecke fördern, etwa den Erhalt von Streuobstwiesen der Region. Im Namen des Paten wird ein neuer Baum gepflanzt und gepflegt. Der Pate erhält eine Urkunde, die auf Wunsch des Schenkenden gegen Aufpreis mit Holzrahmen geliefert wird. Im Herbst werden alle Baumpaten der Streuobstwiese zur Ernte eingeladen. Wer möchte, kann nach Bedarf Äpfel mitnehmen oder vor Ort zu Most verarbeiten lassen. aepfelundkonsorten.org

Wollsocken aus Baby-Alpaka-Wolle

Von Strümpfen bis zu Mützen und Bettdecken: „Alpakaflüsterin“ Franziska Ast verarbeitet die Wolle ihrer Tiere zu ganz verschiedenen Produkten.

© Alpaca Finca Spreewald

Alpakas müssen in den Anden mit extremen Temperaturen zurechtkommen. Denn in den Bergen kann es schnell mal zweistellige Minusgrade haben. Dank ihres dichten Fells ist das für die Tiere kein Problem. Das blieb auch den Andenbewohnern nicht verborgen, und so begannen sie vor 6000 bis 7000 Jahren damit, die scheuen Tiere zu domestizieren und für Wolle zu züchten.

Heute werden auch in Deutschland immer mehr Alpakas gehalten, auch in Vetschau im Spreewald. „Alpakaflüsterin“ Franziska Ast verarbeitet die Wolle ihrer Tiere zu ganz verschiedenen Produkten, von Strümpfen bis zu Mützen und Bettdecken. Socken aus feinster Baby-Alpaka-Wolle kosten 45 Euro und sind in verschiedenen Farben erhältlich. Für 3,90 Euro Aufpreis kommen sie gleich als Geschenk verpackt. alpacafinca.com

Trinkflasche

Die Trinkflasche „Traveller My Planet“ der Schweizer Firma Sigg ist ein echter Klassiker.

© PR/Sigg

Wer unterwegs ist, muss trinken – das gilt fürs Wandern, aber auch generell fürs Reisen, mit der Bahn, im Flugzeug, auf der Autobahn. Und dabei spielt das Gewicht eine entscheidende Rolle, weshalb viele einfach Wasser in leichten Plastikflaschen kaufen. Das ist natürlich unter Nachhaltigkeitsaspekten ein Graus, aber es ist auch nicht gesund, Stichwort Mikroplastik im Wasser. Eine eigene, leichte, wiederverwendbare Trinkflasche ist die Lösung, die am besten auch noch gut aussieht. Zum Beispiel eine der Schweizer Firma Sigg.

Ihre Klassiker-Flasche heißt „Traveller My Planet“, wurde jetzt neu aufgelegt und setzt voll auf Nachhaltigkeit: Die Hülle ist klimaneutral aus recyceltem Aluminium hergestellt und entsprechend leicht, der Verschluss aus Zellulose. Eine Innenbeschichtung sorgt für Geschmacksneutralität und ist außerdem resistent gegen die Säure von Fruchtsäften. Nicht zuletzt zeichnet die Flasche ein zeitlos schönes Design aus, das in verschiedenen Farben erhältlich ist. Sie kostet 21,95 Euro. sigg.com

Festes Duschgel und Shampoo

Saubere Sache: Die Osnabrücker Firma Duschkind stellt vegane Naturkosmetik her.

© Duschkind

Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch: Es gab mal eine Zeit ohne flüssiges Duschgel. Die Leute duschten auch nicht jeden Tag, und wenn, dann benutzten sie Seife, um sich zu reinigen. Dann erfand irgendwer das flüssige Duschgel, und die Menschheit trat eine Lawine an Plastikmüll los.

Wie viele Tonnen an Plastikfläschchen und -tübchen wären dem Erdball erspart geblieben, wenn es jene unselige Erfindung nicht gegeben hätte! Zum Glück finden Umweltbewusste inzwischen auch feste Duschen und auch Shampoos. Dass das keine Rückkehr zur spartanischen Kernseifenzeit bedeuten muss, zeigt unter anderem das Geschenkset von Duschkind, das auch eine passende Holzablage und eine Luffa-Scheibe zum Peeling enthält.

Die Osnabrücker Firma stellt vegane Naturkosmetik her und ist spezialisiert auf feste Shampoos. Also nicht nur zum Fest feste duschen: Es schäumt, es duftet, und es befreit von Plastiksorgen. www.duschkind.de, 23, 90 Euro.

Werte verschenken

Das Buch „Werte: Ein Kompass für die Zukunft“ von Maja Göpel  hat 224 Seiten und kostet 22 Euro.

© Brandstätter Verlag

Wann, wenn nicht in der Weihnachtszeit, ist ein guter Moment, um über Werte nachzudenken? Zumal das Buch „Werte: Ein Kompass für die Zukunft“ von Maja Göpel versöhnlich beginnt: Die Transformationsforscherin ist überzeugt, dass die Mehrheit der Menschheit kooperieren möchte, um die Krisen der Gegenwart zu lösen. In vielen Punkten seien wir näher beieinander, als die Lagerkämpfe in der Öffentlichkeit vermuten lassen.

Wie aber kommen wir ins Handeln? Dazu enthält das Buch viele Beispiele und Anregungen, getragen von Maja Göpels Grundthese: Wir brauchen neue Messgrößen, die Natur, Soziales und Menschlichkeit berücksichtigen – und nicht nur Wachstum um jeden Preis. Die Professorin und unermüdlich Wirkende scheut sich nicht, Sätze zu schreiben wie: „Anstand ist unser Anker im Sturm.“ Anstand? Auch darüber lohnt sich nachzudenken, nicht nur zu Weihnachten. Erschienen ist das Buch im Brandstätter Verlag, es hat 224 Seiten und kostet 22 Euro. Maja-goepel.de

Gutschein für einen Yoga-Kurs

Bei vielen Yoga-Studios kann man auch Gutscheine erwerben.

© Getty Images/Moment RF

Es staubt nicht ein, macht nicht dick und ist im Gegenteil sogar sehr gesund: Yoga. Längst ist die aus der indischen Philosophie stammende Mischung aus körperlicher Anstrengung und geistiger Besinnung fester Bestandteil im deutschen Breitensport.

Es werden nicht nur sämtliche Muskeln gestärkt und die Beweglichkeit verbessert, auch bewusstes Atmen und der Gleichgewichtssinn werden geübt. Zwar kann man mit einer gewissen Routine auch zu Hause in den herabschauenden Hund, die Kriegerin oder die Heuschrecke gehen, doch empfiehlt es sich zumindest am Anfang, die Übungen unter professioneller Aufsicht zu machen.

In Berlin gibt es nahezu an jeder Straßenecke Yoga-Studios, viele bieten Geschenkgutscheine an. Häufig werden dabei keine kompletten Kurse, sondern Beträge in verschiedener Höhe gutgeschrieben. Die Preise für einen Yoga-Anfängerkurs variieren je nach Studio, Laufzeit und Art des Angebots. Einzelstunden kosten oft zwischen zehn und 20 Euro, während Mehrfachkarten, zum Beispiel eine Zehnerkarte, zwischen 80 und 200 Euro liegen.

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