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Finanzen

Die Wall Street notierte am Abend deutlich im Plus - das hat sich auch positiv auf den Dax ausgewirkt. Aussagen von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, wonach die USA im Zuge der Krise ihren Status als Supermacht des Weltfinanzsystems verlieren, stießen an der Börse auf Zustimmung.

Nach dem Durchbruch im politischen Ringen um das US-Rettungspaket für die Finanzbranche haben die amerikanischen Börsen am Donnerstag kräftige Gewinne verbucht. Die Hoffnung auf eine nun rasche Verabschiedung des 700 Milliarden Dollar schweren Hilfsprogramms beflügelte die Kurse auf breiter Front.

Während die US-Regierung versucht, den Kongress von ihrem Milliarden-Rettungsplan für den kollabierenden Finanzsektor zu überzeugen, spricht Finanzminister Peer Steinbrück im Bundestag Klartext: Die Finanzsupermacht USA ist am Ende und in Zukunft wird die Finanzwelt "multipolarer".

Peer Steinbrück

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück gibt Entwarnung. Die deutschen Bürger müssen sich keine Sorgen um ihre Ersparnisse machen. Die US-Regierung und ihr Krisenmanagement des Finanzmarktkollapses kritisiert er jedoch scharf: Ein 700-Milliarden-Rettungspaket gelte in den USA zwar als Zeichen von Tatkraft, in Deutschland jedoch als politisches Versagen.

KfW Bankengruppe

Die Staatsbank KfW soll wie eine ganz normale Bank der Bankenaufsicht unterstellt werden. Der Bundesrechnungshof kritisiert die staatseigene Bank wegen der Pannen im Zusammenhang mit der Mittelstandsbank IKB und der Überweisung an die US-Pleitebank Lehman. Zudem wurden offenbar falsche personelle Konsequenzen gezogen.

Steinbrück

Wachstumsrückgang, steigende Arbeitslosenzahlen und das Ende einer Supermacht - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat im Bundestag ein düsteres Bild von den Auswirkungen der Finanzkrise gezeichnet. Positive Nachrichten überbrachte Steinbrück aber auch: Immerhin sei das Weltfinanzsystem nicht zusammengebrochen - noch nicht.

Wachsende Angst und schwierige Geschäfte: Der Abschwung und die Banken-Turbulenzen vermiesen den Firmen die Stimmung - sie fürchten eine Rezession.

Von Carsten Brönstrup

Trotz des äußerst schlecht ausgefallenen Ifo-Geschäftsklimaindex konnte sich der Dax am Mittwoch zunächst gut behaupten. Stützend wirkte vor allem der Einstieg von Warren Buffetts Berkshire Hathaway bei Goldman Sachs mit fünf Milliarden Dollar.

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Schwere Zeiten: US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat ein düsteres Bild von der Lage der US-Wirtschaft gezeichnet. Um das Schlimmste zu verhindern, fordert er jetzt vom US- Kongress die Bewilligung des 700 Milliarden Dollar schweren Hilfspakets. Der Großteil der US-Bürger blickt mittlerweile sorgenvoll in die Zukunft.

Ein milliardenschweres Rettungspaket soll die USA aus der Finanzkrise hieven. Ihre Forderung an Europa es ihnen gleich zu tun, ruft kritische Stimmen auf den Plan: Dominique Strauss-Kahn, Chef des internationalen Währungsfonds, sieht die Krise auf Amerika beschränkt.

An den deutschen Aktienmärkten herrschte am Dienstag Ernüchterung. Das Rettungspaket aus den USA zeigte – anders als in der vergangenen Woche – keinerlei Wirkung mehr.

Chris Dodd

Der Bankenausschuss des US-Senats hat den Rettungsplan von US-Finanzminister Henry Paulson für den angeschlagenen Finanzsektor in der vorliegenden Form abgelehnt. Bush versicherte unterdessen, seine Regierung und der Kongress würden zusammen an einer schnellen Lösung arbeiten.

Die Verhandlungen über das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für die amerikanische Finanzbranche haben heftige Konflikte zwischen den politischen Kräften ausgelöst. Während die einen das Vorhaben als Heilsbringer loben, kritisieren andere das Paket als unamerikanisch und nutzlos.

Die Finanzmärkte sollen stärker kontrolliert werden - darauf einigte sich das Europaparlament am Dienstag in Brüssel. Die Devise lautet: Mehr Transparenz, weniger Spekulationen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll bis Ende des Jahres vorliegen.

Bush und Paulson

Das Finanzprogramm der US-Regierung zur Stabilisierung der Börsenkurse stößt im Kongress auf Widerstand. Demokraten und andere Kritiker zweifeln, ob das Milliarden schwere Paket greifen wird. Die OECD hingegen begrüßt den Plan.

Die Bemühungen von Regierungen und Zentralbanken um ein stabiles globales Finanzsystem haben den deutschen Aktienmarkt am Montag nur vorübergehend gestützt. Der Dax konnte nach den fulminanten Kursgewinnen von mehr als fünf Prozent am Freitag seinen Gewinn nicht halten.

WALL STREET

"Jeder kehrt vor seiner Tür", empfiehlt Minister Michael Glos. Die Amerikaner können in Sachen Finanzkrise nicht auf Hilfe aller Verbündeten zählen. Zudem wird der Ruf nach einer stärkeren Regulierung der Finanzmärkte in Europa immer lauter.

boerse

Die Finanzkrise hat in der vergangenen Woche ihren Höhepunkt erreicht und die Märkte international schwer erschüttert - schlimmer als nach den Terroranschlägen am 11. September 2001. Nun springt die US-Regierung mit Milliarden Dollar in die Bresche, um zu retten was zu retten ist - auf Kosten der Steuerzahler. Ist mit der Rettungsaktion jetzt alles gut? Und wie sieht es in Deutschland aus? Zehn Fragen, zehn Antworten.

US-Finanzminister Henry Paulson will der amerikanischen Bankenkrise entgegensteuern - mit einem 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket. Das Modell soll als Vorbild für ausländische Banken dienen. Für die Bundesregierung kommt es nicht in Frage.

Großbritannien setzt sich für einen internationalen Maßnahmenplan für die Regulierung des Finanzmarkts ein. Kein Land könne allein mit den Auswirkungen der Globalisierung fertig werden, sagte der britische Finanzminister Darling.

Mit Morgan Stanley und Goldman Sachs werden nun auch die beiden letzten Investment-Banken der USA in normale Geschäftsbanken umgewandelt. Damit verlieren die beiden bisherigen Branchenführer ihren rechtlichen Sonderstatus und beenden so eine Ära an amerikanischen Börse.

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Angesichts der Finanzkrise: Politiker und Experten fordern mehr Regulierung für Finanzprodukte und Ratingagenturen - Kanzlerin Merkel kritisiert die mangelnden Kontrollen in den USA.

Von Henrik Mortsiefer
Börse Frankfurt

Die Mehrheit der deutschen Spitzenmanager fürchtet negative Auswirkungen der Krise auf die Konjunktur und die Kreditvergabe. Was kommt auf die deutsche Wirtschaft zu?

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verlangte strengere Regeln für die internationalen Finanzmärkte. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersagte vorübergehend Leerverkäufe der Aktien von im DAX- und MDAX gelisteten Unternehmen der Finanzbranche.

Die US-Regierung fordert vom Kongress die Bewilligung von 700 Milliarden Dollar zum Aufkauf fauler Kredite. Das geht nach Medienberichten aus einer Gesetzesvorlage hervor, die das Finanzministerium in der Nacht zum Samstag dem Abgeordnetenhaus und Senat zuleitete.

Das Bankensterben in den USA geht weiter: Jetzt hat es die Ameribank aus West Virginia erwischt. Teuer könnte die Finanzkrise für die US-amerikanischen Steuerzahler werden. Präsident Bush hat sie schon einmal auf hohe Kosten für die Bankenrettung eingestimmt.

Nach der schwarzen Börsenwoche konnten die Aktienhändler am Freitag wieder aufatmen. Die Aussicht auf ein Staatspaket zur Rettung des US-Finanzsystems machte den Händlern wieder Hoffnung.

Nach einer Fortsetzung der Kurs-Rally des Vortages sind die wichtigsten US-Aktienindizes am Freitag mit kräftigen Gewinnen ins Wochenende gegangen. Der Dow Jones Industrial steht nur noch 0,29 Prozent schlechter da als in der Vorwoche.

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Die US-Regierung will in der Finanzkrise der angeschlagenen Branche mit einem Rettungspaket von mehreren hundert Milliarden Dollar zu Hilfe eilen. Auf die US-Steuerzahler kommen dementsprechende Belastungen zu. Die Börsen feierten indes ein Kursfeuerwerk.

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Die Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers kommt mehrere der sieben noch selbstständigen deutschen Landesbanken offenbar teuer zu stehen. Der Sparkassenverband hält sich bedeckt - zwei Landesbanken mussten aber bereits ihre Gewinnprognosen senken.

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