Nach fünf Wochen Untersuchungshaft ist der Milliardenspekulant Jérôme Kerviel in Paris unter strengen Meldeauflagen auf freien Fuß gesetzt worden. Die Großbank bezeichnet ihn als Einzeltäter, die Justiz sucht hingegen nach Komplizen.
Alle Artikel in „Finanzen“ vom 18.03.2008
Der befürchtete Einbruch bleibt aus - aber deutliche Gewinneinbußen müssen die großen US-Investmentbanken Goldmann Sachs und Lehman Brothers im ersten Geschäftsquartal 2008 trotzdem hinnehmen.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sieht "eine der größten Finanzkrisen der letzten Jahrzehnte" und warnt vor den Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sieht derzeit die Banken allein überfordert und ruft den Staat nach Hilfe an.
Er soll der französischen Großbank Société Générale durch Spekulationen einen Schaden von fast fünf Milliarden Euro zugefügt haben. Klar, dass die Staatsanwaltschaft den Händler Jérôme Kerviel deswegen weiter in Untersuchungshaft sehen will - doch nun kommt er frei.
Der Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter glaubt, dass die Turbulenzen auf dem Finanzmarkt bis weit ins nächste Jahr anhalten werden. Sein Amtskollege von der Dresdner Bank rechnet mit einer Neustrukturierung im Finanzsystem.
Berlin - Die deutschen Aktienindizes haben am Montag massive Verluste einstecken müssen. Der Dax brach um 4,2 Prozent auf 6182 Punkte ein – und sank damit auf den niedrigsten Stand seit anderthalb Jahren.

Die Zinssenkung der US-Notenbank und die Rettung von Bear Stearns verschaffen nur eine Atempause - die Angst bleibt. Wer ist das nächste Opfer der Finanzkrise?