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Thema

Altersvorsorge

In die staatlich geförderte Altersvorsorge hat der Gesetzgeber ausdrücklich Investmentfonds aufgenommen - doch Angebote kommen bislang nur zögerlich auf den Markt. Bei den Verbrauchern, das zeigt eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstitutes Psychonomics, herrscht ebenfalls Zurückhaltung vor.

Der Hamburger Kaffee- und Handelskonzern Tchibo will durch eine enge Kooperation mit der Kölner Axa neben der "Tchibo-Zuschuss-Rente" weitere Versicherungen anbieten. Neben der so genannten Riester-Rente, die derzeit in den rund 800 Tchibo-Filialen angeboten werde, sollen im ersten Halbjahr 2002 weitere Offerten folgen, kündigte Tchibo-Vorstandsmitglied Stephan Swinka am Montag in Köln an.

Kaum waren die letzten Silvesterraketen verglüht, begann die Finanzbranche mit ihrem Werbe-Feuerwerk: Allen voran die Versicherer trommeln seit Jahresanfang für die staatlich geförderte Altersvorsorge. Denn seit diesem Jahr gibt es erstmals Zulagen fürs private Sparen.

Von Heike Jahberg

Damit Altersvorsorge-Produkte gefördert werden können, müssen folgende Kriterien erfüllt sein: Das angesparte Vermögen darf frühestens ab dem 60. Lebensjahr oder zu Beginn der gesetzlichen Altersrente angetastet werden der Anbieter muss eine Geld-zurück-Garantie geben: Der Kunde muss mindestens sein eingesetzes Kapital zurückbekommen die Rente wird monatlich ausgezahlt, bei Fonds können sich die Anleger dagegen maximal 20 Prozent des Kapitals auf einen Schlag auszahlen lassen bis zum 85.

Das geplante Angebot von Riester-Verträgen über den Kaffeeröster Tchibo ist bei Verbraucherschützern auf Ablehnung gestoßen. Er halte den Vertrieb der Rentenversicherungen über die Ladentheke für "problematisch", sagte der Finanzexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Thomas Bieler, am Montag in Düsseldorf.

Der Tarifstreit in der Metallindustrie spitzt sich zu. IG Metall-Chef Klaus Zwickel sagte am Dienstag in Berlin, seine "persönliche Erwartung" sei, dass die IG Metall in der kommenden Tarifrunde "zwischen sechs und sieben Prozent" mehr Lohn fordern wird.

Seit Monaten "verriestert" die deutsche Werbung. An jeder Bushaltestelle fordern Plakate dazu auf, sich schnell die Riester-Förderung zu sichern.

Wenige Wochen vor dem Fest vermiesen die deutschen Lebensversicherer ihren Kunden die Weihnachtsvorfreude mit einer Hiobsbotschaft: Die Überschussbeteiligungen sinken, die Leben-Policen werfen also am Ende der Laufzeit weniger ab, als noch bei Vertragsabschluss prognostiziert wurde. Nach dem Aktiencrash und dem Debakel am Neuen Markt auch das noch, denken sich die Kunden und sind verunsichert.

Launig ging es zu bei der jüngsten Sitzung des SFB-Rundfunkrates vor zwei Wochen. Bei der Diskussion über die Fusion mit dem ORB flogen Worte durch den Raum wie "Hühnerhaufen", "Gockel" und "Hottentotten", es ging sogar um das "Gesäß des Intendanten", als es um die Frage ging, ob der Intendant der neuen Anstalt nun in Berlin oder Potsdam residieren soll.

Der Gesetzgeber hat 1998 mit dem Dritten Finanzmarktförderungsgesetz spezielle Fonds für die Alterssicherung eingeführt, so genannte Altersvorsorge-Sondervermögens-Fonds. Inzwischen gibt es eine ganze Anzahl unterschiedlicher AS-Fonds, etwa mit hohem oder niedrigem Aktien-, Renten-, und Immobilienanteil.

"Der Countdown läuft - Der Euro kommt." Bis zum Jahreswechsel beleuchtet der Tagesspiegel jeweils am Sonnabend mit Berichten, Reportagen, Interviews und Standpunkten die verschiedenen Aspekte der Euro-Bargeldeinführung.

Wer heutzutage bis zu 100 000 Mark anlegen will, für den öffnen sich bei den Banken bei weitem nicht alle Türen. Die Summe ist aus Sicht der großen Kreditinstitute zu klein und die Betreuung zu kostenintensiv, um eine individuelle Vermögensberatung über alle Lebensphasen zu bieten, die vielleicht auch noch sämtliche Anlageklassen umfasst sowie steuerliche Aspekte berücksichtigt.

Noch einen Schritt weiter als die "Riester-Rente" gehen die Tarifparteien der westdeutschen Chemiebranche bei der privaten Altersvorsorge. In der Nacht zum Mittwoch einigten sich der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) in Bremen auf den Ausbau der tariflichen Altersvorsorge.

Das überbetriebliche Altersversorgungswerk für die Metall- und Elektrobranche steht. IG Metall-Chef Klaus Zwickel und Gesamtmetall-Präsident Martin Kannengiesser beschlossen am Dienstag in Köln die Struktur des künftigen Versorgungswerkes zur zusätzlichen Altersvorsorge für die rund 3,5 Millionen Beschäftigten in der Branche.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die IG Metall haben sich am Montag in Köln über Anforderungen an ein Altersversorgungswerk verständigt, das zur Umsetzung der rot-grünen Rentenreform für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie errichtet werden soll. Im nächsten Schritt soll nach den Plänen der Verhandlungspartner anhand der gemeinsamen Kriterien ein Finanzdienstleister ausgewählt werden, der die Anlage der Vorsorgegelder übernimmt.

Die Jagd auf die Riester-Kunden ist in vollem Gang. Banken und Versicherungen lassen keinen Tag vergehen, an dem sie nicht Kunden anschreiben, am Telefon einen Beratungstermin anbieten oder in großen Lettern auf Werbeplakaten für ihre Dienstleistung rund um die Riester-Rente werben.

War das angemeldete Interesse der Flowers-Gruppe an der Bankgesellschaft Berlin nur der Anfang? Wolfgang Gerke, Professor am Lehrstuhl für Bank- und Börsenwesen der Universität Erlangen-Nürnberg, kann sich durchaus vorstellen, dass sich auch noch andere Interessenten aus der Deckung wagen.

Fast genau vier Monate nach der Verkündung ihres Zusammenschlusses haben Allianz und Dresdner Bank am Dienstag offiziell mit dem gemeinsamen Vertrieb in den Filialen und Agenturen begonnen. 700 Experten der Allianz sitzen ab sofort in den Filialen der Dresdner Bank, 300 Banker in den Ablegern der Allianz.

"Hier wird Riesterisch gesprochen", flachst die Hypovereinsbank neuerdings auf ihrer Homepage. In das offensive Buhlen der Versicherungsbranche um jene 20 bis 28 Millionen Deutsche, die demnächst für die von Arbeitsminister Walter Riester geförderte private Zusatzrente sparen werden, schalten sich immer mehr Fondsanbieter an.

Nicht nur die Finanzminister und die Stadtkämmerer der Kommunen können sich über die geplanten Einsparungen bei den Pensionen ihrer Bediensteten freuen. Auch den Versicherungen winkt ein zusätzliches Geschäft, wenn der jetzt vom Bundesinnenministerium fertig gestellte Entwurf des Versorgungsänderungsgesetzes in Kraft tritt: Danach sollen ab 2002 auch Beamten in den Genuss der öffentlichen Förderungen zum Aufbau einer ergänzenden privaten Altersversorgung kommen.

Politiker und Experten fordern mehr Eigenverantwortung im Gesundheitswesen: Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, fordert im Tagesspiegel ein System, "bei dem jeder seine Krankenversicherung aus einem eigenen, selbst angesparten Fonds finanziert". Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) schwebt ein Modell nach dem Vorbild der Altersvorsorge vor.

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