Von Dieter Fockenbrock Das Imperium des Leo Kirch zerfällt, ganz langsam. Unter der Kuratel der gerichtlich eingesetzten Sachwalter ist nichts Spektakuläres zu erwarten.
Axel Springer Verlag
Berlin (fo). Die Zeitungsgruppe WAZ aus Essen hat Interesse an einer Übernahme der Kirch Media - gemeinsam mit weiteren Investoren.
Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Öffentliche Ratschläge von erbitterten Gegnern sind selten hilfreich gemeint. Man muss sich das nur einmal vorstellen: Was wäre wohl in der Metzger-Innung los, wenn ausgerechnet der Verband der Vegetarier bessere Rezepte fürs Wurstmachen empfehlen würde?
Berlin (mot/usi). Der Axel Springer Verlag stellt sich auf einen anhaltend negativen Trend im Anzeigengeschäft sowie im Vertrieb von Zeitschriften, Zeitungen und Büchern ein.
Abonnenten-Werbung. Damit kennt die „taz“ sich aus.
Die von der Deutschen Bank geplante Platzierung des Aktienpakets von Leo Kirch am Axel Springer Verlag erfolgt in einem denkbar ungünstigen Marktumfeld. Der Grund: Der Werbemarkt steckt derzeit in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.
Über die Herausgabe vinkulierter Namensaktien behält ein Unternehmen den Kreis seiner Anteilseigner im Blick. Denn die Namensaktien, die den Namen des Inhabers des Wertpapiers tragen, werden im Aktienbuch eines Unternehmens geführt.
Zumindest für einen der drei Kirch-Ballungsraumsender scheinen sich neue Investoren zu interessieren. Nach einem Bericht des Branchendienstes „Kontakter“ wollen die Deutsche Fernsehnachrichtenagentur DFA (Mitgesellschafter von FAB, Fernsehen aus Berlin) und die Hamburger Verlegerfamilie Jahr eine Auffanggesellschaft bilden, um Hamburg-1 (HH-1) vor einer möglichen Insolvenz zu bewahren.
Rolf E. Breuer, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, hält die Strafanzeige und eine mögliche Schadenersatzklage der Kirch-Gruppe für "juristisch unbegründet und ohne Substanz.
Die Deutsche Bank AG will sich nun offenbar doch am Verkauf der Springer-Aktien aus dem Kirch-Besitz beteiligen. Ursprünglich hatte die Commerzbank geplant, zusammen mit drei Partnern einen Anteil von gut 40 Prozent am Axel Springer Verlag für rund eine Milliarde Euro zu übernehmen und nach drei Jahren an die Börse zu bringen.
Nur wenige wussten Bescheid. Nur ein ganz kleiner Kreis wusste, dass Bernhard Servatius seinen Abschied ankündigt.
Die Fernsehmacher der Pro Sieben Sat 1 Media AG blicken momentan immer öfter in die Röhre: Die Einnahmen gehen zurück, der Gewinn stürzt ab, ein Aufschwung ist nicht zu erkennen. Erst im vierten Quartal werde der Markt wieder anziehen, versprach am Montag Vorstandschef Urs Rohner bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal.
Die Krise des Kirch-Konzerns weitet sich aus. Nach Angaben aus unternehmensnahen Kreisen seien neue Insolvenzanträge "in den nächsten Tagen" wahrscheinlich.
Die Chancen für eine Rettung des Bezahlfernsehens der Kirch-Gruppe sind weiter gesunken. Auch am Mittwoch blieben die Verhandlungen zwischen Banken und möglichen Investoren für Premiere ohne Ergebnis.
Im Gegensatz zu Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) lehnt Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) Staatshilfen für die zahlungsunfähige Kirch-Gruppe ab. Bayern werde keine öffentlichen Mittel einsetzen, sagte er.
Die Verantwortung für die Insolvenz des Medienunternehmens Kirch-Media ist Gegenstand eines politischen Schlagabtauschs geworden. Vertreter von SPD und FDP kritisierten die bayerische Staatsregierung und den Kanzler-Kandidaten Edmund Stoiber.
Die Ära des Medienunternehmers Leo Kirch ist am Montag mit dem Insolvenzantrag der Kirch-Media GmbH beim Amtsgericht München zu Ende gegangen. Die Gläubigerbanken, bei denen die Kirch-Gruppe mit mindestens 6,5 Milliarden Mark verschuldet ist, erklärten sich bereit, frisches Geld für den Neustart zur Verfügung zu stellen.
Zum Thema Online Spezial: Kirch & Fußballrechte Schwerpunkt: Die Bundesliga nach der Kirch-Pleite Fotostrecke: Pleitewelle - Insolvenzen in Deutschland Kirchs Beteiligung am Axel-Springer-Verlag ("Bild", "Welt") könnte schon in Kürze auf den Markt kommen. Sein Aktienpaket von 40 Prozent an dem Verlagshaus ist mindestens 1,1 Milliarden Euro wert.
Das Kerngeschäft und ein Großteil der rund 6000 Arbeitsplätze der Kirch-Media sollen erhalten bleiben. Nach dem am Montag wie erwartet eingereichten Insolvenzantrag soll das Unternehmen im Rahmen eines so genannten "Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung" neu aufgestellt werden.
Beharrlichkeit zahlt sich aus. Friede Springer war beharrlich und hat gewonnen.
An der von den Gläubigerbanken der angeschlagenen Kirch-Gruppe geplanten Auffanggesellschaft sollen auch deutsche Medienkonzerne beteiligt werden. Wie aus Bankenkreisen am Wochenende verlautete, wird eine "deutsche Lösung" favorisiert, um politische Vorbehalte gegen ein Engagement der ausländischen Medienunternehmer Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi zu begegnen.
Die New Economy beklagt ihr letztes Opfer: Leo Kirch. Die größte Spekulationsblase, die es je in der deutschen Unternehmensgeschichte gegeben hat, ist geplatzt.
Ein tragfähiges Sanierungskonzept für die angeschlagene Kirch-Gruppe ist weiterhin nicht in Sicht. Ohne konkretes Ergebnis setzten die Gläubigerbanken am Dienstag die Gespräche mit den Gesellschaftern des Konzerns fort.
Im zähen Ringen um das Medienimperium von Leo Kirch zeichnet sich jetzt eine Lösung ab. Insider erwarten, dass die bei Kirch Media engagierten Investoren heute zumindest die Grundzüge eines Sanierungskonzepts vorlegen werden.
Selten funktioniert Lobbyarbeit so perfekt wie bei der Darmkrebsvorsorge. Es scheint, dass die ganze Deutschland-AG gegen diese Krankheit kämpft.
Mit Kostensenkung und Stellenabbau will die Hypo-Vereinsbank (HVB) AG, München, einem erneut drohenden schlechten Bankenjahr trotzen. "Wir wollen uns eine eigene Konjunktur schaffen," sagte HVB-Chef Albrecht Schmidt zur Bilanzvorlage in München.
Zeitungen melden heute, TV.Berlin solle eingestellt werden.
Der Axel Springer Verlag erwägt nach Informationen des "Spiegel" einen Insolvenzantrag für seinen angeschlagenen Partner Leo Kirch. Dies könne Ende April erfolgen, falls die Kirch-Gruppe bis dahin nicht 767 Millionen Euro für Springers Anteil an der Pro Sieben Sat 1 Media AG überweise, schreibt das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe.
Die Pro Sieben Sat 1 Media AG sieht sich nach der abgesagten Fusion mit Kirch-Media nicht unter Zeitdruck. Vorstandschef Urs Rohner sagte am Dienstag, die Verschmelzung mit der Rechtehandelssparte der Kirch-Gruppe stehe erst dann wieder auf der Tagesordnung, wenn Kirch seine Probleme gelöst habe.
Die Gespräche der hochverschuldeten Kirch-Gruppe mit ihren Gläubigerbanken gestalten sich schwierieger als erwartet. Ein dreiköpfiges Beratergremium, das die Kirch-Gruppe am Montag vorstellte, soll Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen bringen.
Um mehr Abonnenten zu gewinnen, plant der Bezahlsender Premiere ein neues Angebot an Erotik-Filmen. "Der Zuschauer sieht drei oder vier Erotik-Filme gleichzeitig und kann sogar zwischen ihnen hin- und herschalten", sagte der neue Premiere-Chef Georg Kofler dem "Focus".
Rainer Hildebrandt gründete das Mauermuseum im Oktober 1962 in einer Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung in der Bernauer Straße. Ein Jahr später konnte er Räume an der Friedrichstraße mieten - wieder mit Blick auf die Mauer, direkt am Checkpoint Charlie.
Die Kirch-Gruppe hat ihre für Juni angekündigte Börsennotierung auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Pro Sieben Sat 1 Media AG, die mit der Kirch-Media verschmolzen werden sollte, teilte am Freitag mit, der bisher vorgesehe Zeitplan werde korrigiert.
Die mit mehr als sechs Milliarden Euro verschuldete Kirch-Gruppe kann nicht auf eine kurzfristige finanzielle Entlastung hoffen. Der zuletzt ins Gespräch gebrachte Verkauf des 40-Prozent-Anteils am Axel-Springer-Verlag droht am Widerstand einiger Gläubigerbanken zu scheitern.
Der Springer-Konzern rechnet nicht mehr mit einer Fusion von Kirch-Media und der Pro Sieben Sat 1 Media AG. Der Verlag hält noch 11,5 Prozent an der Fernseh-Gruppe, die im Juni dieses Jahres mit dem Kerngeschäft der Kirch-Gruppe - der Kirch-Media - verschmolzen werden sollte.
Die Rettung der Kirch-Gruppe steht bevor. Die Dresdner Bank und die Hypo-Vereinsbank (HVB) unterstützen den hoch verschuldeten Medienkonzern.
Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff soll Interesse angemeldet haben, falls das Kirch-Imperium aufgeteilt wir. Ein Kauf der Fernsehsender würde an zahlreiche Grenzen stoßen.
Im Ringen der Gläubigerbanken um eine Lösung der Finanzprobleme bei der Kirch-Gruppe scheint die Deutsche Bank zunehmend isoliert zu werden. An einer von der Großbank offenbar favorisierten Zerschlagung der Kirch-Gruppe seien die meisten anderen Gläubiger nicht interessiert, hieß es am Freitag in Frankfurter Finanzkreisen.
Der Kirch-Gruppe soll nicht nur ein Kaufangebot für ihre Beteiligung am Axel-Springer-Verlag vorliegen, sondern offenbar auch für ihren Anteil an der Formel 1-Dachgesellschaft Slec. Laut "Süddeutsche Zeitung" will Formel 1-Chef Bernie Ecclestone den gut 58-prozentigen Anteil Kirchs an der Rennsportserie zurückkaufen.
Verkehrte Welt: Der hoch verschuldete Leo Kirch bittet zur Kasse. Die Banken wollen seine Beteiligung am Axel-Springer-Verlag kaufen und locken sich gegenseitig aus der Reserve.