Frankfurt am Main - Während viele deutsche Volkswirte eine schnelle Zinserhöhung für richtig halten, machen sich Experten außerhalb Deutschlands vor allem Sorgen um das Finanzsystem und um die Konjunktur. Von den Mitgliedern des EZB-Schattenrats, einem 2002 gegründeten Gremium von 15 renommierten internationalen Ökonomen, stimmten nur drei für eine Zinserhöhung: Thomas Mayer von der Deutschen Bank, Jörg Krämer von der Commerzbank und Andrew Bosomworth von der Pimco in München.
EZB
Frankfurt am Main - Portugals Staatsfinanzen sind ebenso am Ende wie Irlands Banken, Öl bleibt teuer, die Inflationsrate in Euroland klettert auf 2,6 Prozent, die Europäische Zentralbank wird nächste Woche den Leitzins erstmals seit Jahren erhöhen, die Unruhen in Afrika und Arabien dauern an, in Japan weitet sich die Atomkatastrophe aus. Das sind eigentlich genügend schlechte Nachrichten.
Die Märkte scheren sich nicht um die Krise in Portugal und den EU-Gipfel und bescheren dem Euro stattdessen einen Kursanstieg. Die Börsianer spekulieren offenbar auf eine baldige Zinserhöhung im Euro-Raum.

Die G-7-Staaten bremsen den rasanten Höhenflug des Yen
Auf europäischer Ebene vermögen das normalerweise nur die Worte des EU-Währungskommissars oder des Chefs der Europäischen Zentralbank. Der Kurssturz der Weltbörsen vom Mittwoch resultierte jedoch teilweise aus Äußerungen des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger.
Ökonomen erwarten, dass die Teuerungsrate in Deutschland in den nächsten Jahren auf bis zu vier Prozent steigen wird. So teuer wird das Leben.

Der fünfköpfige "Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung" ist das wichtigste Beratergremium der Bundesregierung. Der neue Wirtschaftsweise Lars P. Feld spricht mit dem Tagesspiegel über die Folgen des Erdbebens in Japan, den Euro-Pakt und die deutsche Steuerpolitik.

Steigt der Leitzins, wird das Bauen teurer. Aber Festgeld bringt mehr

Axel Weber verlässt die Bundesbank - aber nicht, um die Europäische Zentralbank zu leiten. Einen Wechsel in die Finanzindustrie dementiert er nicht.
Die Deutsche Bundesbank hat ihren Gewinn 2010 trotz des Wirtschaftsaufschwungs beinahe halbiert. Der Überschuss fiel auf 2,2 Milliarden Euro nach 4,1 Milliarden Euro im Krisenjahr 2009, teilte die Notenbank in Frankfurt mit.
Düsseldorf - Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt gilt nicht gerade als Scharfmacher. Wenn er dennoch zu Kraftausdrücken greift, ist meist Gefahr in Verzug.

Zentralbank geht gegen steigende Inflation vor
Nach zwei Verlusttagen hat der Dax sich am Donnerstag wieder etwas erholen können. Am Nachmittag bekam er allerdings nach Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Dämpfer.

Zunächst war alles wie seit fast zwei Jahren. Der Rat der Europäischen Zentralbank beließ den Leitzins am Donnerstag bei 1,0 Prozent. Doch dann überraschte EZB-Präsident Trichet mit verschärfter Rhetorik.
Preise im Februar um 0,5 Prozent gestiegen

Bundeskanzlerin Merkel lobt den Reformwillen der griechischen Regierung – doch die spürt Widerstand von allen Seiten. Zum neunten Mal seit Beginn des Sparkurses lähmt ein Generalstreik das Land.
Die Bundesbank hat im Januar dreimal so viele offene Forderungen wie noch vor drei Jahren. Kein Grund zur Sorge, sagt das Institut.
Denn klar ist: Scheitert Merkels Stabilitätspakt, wäre eine Wiederholung fahrlässiger, leichtsinniger oder gar betrügerischer nationaler Finanzpolitiken wie in Irland, Spanien oder Griechenland möglich. Diesmal geht es also tatsächlich um die Zukunft.

Bundesregierung wünscht sich einen Stabilitätsgaranten an der EZB-Spitze

Griechenland setzt sich mit schrillen Tönen gegen Sparauflagen des Internationalen Währungsfonds, der EU-Komission und der Europäischen Zentralbank zur Wehr.
Steinbrück will nicht an EZB-SpitzeBerlin - Der Rückzug von Bundesbank- Präsident Axel Weber hat eine Personaldebatte ausgelöst. Nach Webers Verzicht auf eine Kandidatur um die EZB-Präsidentschaft brachte die SPD am Wochenende ihren ehemaligen Finanzminister Peer Steinbrück ins Spiel.

Bundesbank-Präsident Axel Weber sah sich in Europa isoliert. Jetzt geht der Professor wieder nach Köln. Die Frankfurter Banker sind erschüttert über die Umstände seines Abganges.

Aus, vorbei: Bundesbankchef Axel Weber geht Ende April. Für die Nachfolge gibt es einige Anwärter.

Er ist das Gegenbild. Während Silvio Berlusconi am liebsten im Scheinwerferlicht steht und sein Land weltweit lächerlich macht, verkörpert Mario Draghi genau das andere Italien.
Er ist das Gegenbild. Während Silvio Berlusconi am liebsten im Scheinwerferlicht steht und sein Land weltweit lächerlich macht, verkörpert Mario Draghi genau das andere Italien.

Fehlte ihm die Unterstützung? War es schlicht eine Panne? Bundesbankchef Axel Weber schweigt über die Gründe für seine Demission

Bundesbankpräsident Axel Weber wird die Institution nach Ablauf seiner Amtszeit 2012 wohl verlassen. Ein weiterer Kandidat für den EZB-Vorsitz könnte Rettungsfondschef Klaus Regling sein.
Dass Axel Weber allem Anschein nach nicht mehr Chef der Europäischen Zentralbank werden wird, ist eine schlechte Nachricht. Er hätte dem Währungs- und Wirtschaftsbündnis gut getan.
Dass Axel Weber allem Anschein nach nicht mehr Chef der Europäischen Zentralbank werden wird, ist eine schlechte Nachricht. Wie kaum ein anderer steht Weber für Unabhängigkeit und Unbequemlichkeit.
Auf seinem Weg zu neuen Höhen ist dem Dax am Mittwoch die Puste ausgegangen. Der Leitindex stieg in der Spitze zwar um 0,4 Prozent auf 7350 Punkte – das dritte Dreijahreshoch in drei Tagen –, fiel am Nachmittag aber fast punktgenau auf seinen Vortagesschluss von 7320 Punkten zurück.
Der Dax verzeichnet nur einen leichten Knick
Axel Weber kritisierte die Euro-Krisenpolitik
Mario Draghi ist Präsident der Banca d’Italia. Er koordiniert als Vorsitzender des Finanzstabilitätsrates die Regulierung der Banken und Finanzmärkte.
Spekulationen um Weber bewegen Börse nur kurz

Geht Bundesbank-Chef Weber zur Deutschen Bank? Tritt er die Nachfolge von EZB-Präsident Trichet an? Letzteres wird immer unwahrscheinlicher - dem Euro-Kurs bekommen die Gerüchte nicht.

Die Inflation bleibt in diesem Jahr vermutlich gering. Langfristig aber werden die Preise in Folge der Krise schneller steigen, sagen Experten voraus. Inflationsraten von über zwei Prozent werden dann die Normalität.
Der Dax hat am Donnerstag auf dem höchsten Stand des laufenden Jahres geschlossen. Der Leitindex rückte um 0,1 Prozent vor auf 7194 Punkte.
Längere Laufzeiten und Einbußen für Privatanleger

Nach einer langen Pause steigen die Preise in Deutschland wieder schneller. Vor allem für Sprit, Heizöl, Obst und Gemüse mussten die Verbraucher im Januar mehr bezahlen als vor einem Jahr.
Eigentlich müsste die Europäische Zentralbank mit einer Zinserhöhung gegen die Inflation vorgehen. Doch die Krisen in Griechenland, Irland und anderswo verhindern das.