Was für Opel recht ist, muss für Arcandor billig sein. Wirklich? Die Bereitschaft des Staates zu helfen sinkt.
Opel
Der insolvente US-Autobauer General Motors erwartet 2011 Gewinn vor Steuern.

Sie hießen Puppchen, Kadett oder Commodore. Sie waren ein Autowunder aus Deutschland. Das ist jetzt entzaubert. Eine Geschichte über den Mythos Opel.

Stationen mit Symbolkraft: Kurz nach seinem Freundschaftsangebot in Kairo an die Muslime hat US-Präsident Obama einen Ort des Holocaust besucht - das ehemalige KZ Buchenwald.

Kairoer Rede, Opel, Guantànamo, Finanz- und Klimakrise: Kanzlerin Merkel und Präsident Obama diskutierten viele Themen während des kurzen Gesprächs in Dresden. Am Nachmittag will Obama das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald besuchen.
Alles spricht gegen Arcandor – trotzdem sollte der Handelskonzern gerettet werden
Wie die EU-Kommission im Fall Arcandor zwischen die Fronten von SPD und Union geriet.
Ein neuer Bericht zeigt, dass die Lage des Touristik- und Warenhauskonzerns weit kritischer ist als bisher angenommen. Das Eigenkapital ist fast weg - dafür sind aber weniger Arbeitsplätze gefährdet.
Magna und Sberbank zahlen 500 Millionen Euro für ihre Anteile. GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster soll die neue Opel AG führen.
An dem Schlamassel ist nicht die Finanzkrise schuld. Aber sie wirkt wie ein Brennglas. Alles spricht gegen Arcandor – trotzdem sollte der Handelskonzern gerettet werden.

Carl-Peter Forster, Europachef von General Motors, wird der neue Opel-Chef. Der Einstieg von Magna ist allerdings immer noch nicht perfekt. Die Vereinbarung mit GM besteht zunächst nur vorläufig.
Union und SPD beklagen das Desinteresse der Wähler an Europa, doch ein Blick in ihre Programme zeigt, dass die daran selbst schuld sind
Die EU untersagt der Bundesregierung Bürgschaften für Arcandor – und spielt Guttenberg in die Hände.
Wirtschaftsminister Guttenberg sieht kaum eine Chance für den angeschlagenen Konzern, nachdem die EU-Kommission Arcandor als nicht förderungswürdig eingestuft hat. Führende SPD-Politiker wollen dem Unternehmen dennoch helfen.
Die Hauptaktionäre, die Familien Oppenheim und Schickendanz, prüfen offenbar erste Schritte, um die Rettung von Arcandor mit einem eigenen Einsatz zu unterstützen. Zugleich gibt es die Forderungen an den Staat, den Warenhauskonzern zu retten.
Das muss man sich mal vorstellen, dass die deutsche Kanzlerin nach dem Opel-Gipfel dem Volk die Milliardenbürgschaft zur Rettung des Konzerns mit den Worten verkauft: „Ich bin absolut zuversichtlich, dass Opel bei gutem Management einer neuen Generation von Deutschen helfen wird, ihre Träume zu verwirklichen!“ Völlig unmöglich?
Manchen von ihnen muss es innerlich zerreißen. Dass man gestern noch Eingriffe des Staates kategorisch ablehnte, von dem man heute Millionen, gar Milliarden annimmt: Das ist der Widerspruch, in dem Firmenbosse und mittelbar auch ihre Vertreter in den Verbänden stecken.

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat sein Verhalten bei der Rettung des insolvenzgefährdeten Automobilbauers Opel verteidigt. Der Minister warf der SPD indirekt vor, auf dem Rücken der Arbeitnehmer Wahlkampf betreiben zu wollen.
Die Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) lehnt eine zu großzügige staatliche Unterstützung kriselnder Unternehmen ab. „Staatliche Hilfen für Opel und Arcandor sind falsch.
Was hinter dem Schlagabtausch zwischen Roland Koch und Karl-Theodor zu Guttenberg steckt.
Das muss man sich mal vorstellen, dass die deutsche Kanzlerin nach dem Opel-Gipfel dem Volk die Milliardenbürgschaft zur Rettung des Konzerns mit den Worten verkauft: "Ich bin absolut zuversichtlich, dass Opel bei gutem Management einer neuen Generation von Deutschen helfen wird, ihre Träume zu verwirklichen!"
Gestern lehnten sie noch Eingriffe des Staates kategorisch ab, heute nehmen sie Millionen, gar Milliarden an: Die Liste der Bettelfirmen wird immer länger. Eigentlich aber, meint Tagesspiegel-Wirtschaftschef Moritz Döbler, sind die Wirtschaftsverbände am Zug.
Der Opel-Investor Magna hat am Dienstag mit einer Mitteilung für Unruhe gesorgt. Der Autozulieferer hält offenbar auch nach der jüngsten Einigung immer noch einen Rückzug von der Mitwirkung an der Opel-Rettung für möglich.

Die staatliche Förderbank KfW verzeichnet immer mehr Anträge auf günstige Kredite. Auch der angeschlagene Handels- und Touristikkonzern Arcandor will Geld - Opel habe schließlich auch Unterstützung erhalten.
Erst Opel, nun Arcandor, womöglich bald Porsche und Infineon: Die Opel-Rettung könnte eine Kettenreaktion auslösen, fürchtet die Opposition – die Kanzlerin hält dagegen
Peer Steinbrück geht auf Distanz zu seinem Parteichef: Im Gegensatz zu Franz Müntefering will sich der Finanzminister im Fall Arcandor nicht auf Bundeshilfen festlegen.
Als er im Herbst 2007 zum Vorstandschef der russischen Sberbank gewählt wurde, sagte German Gref: „Ich bringe einem Elefanten das Tanzen bei.“ Grefs Vergleich mit dem Dickhäuter ist nicht abwegig.
Der Vorstandschef der russischen Sberbank, German Gref, muss sich um den größten Geldverleihers Osteuropas kümmern. Ein Porträt des Mannes, der neuerdings auch mit Opel tanzt.

Wie immer zu Wochenbeginn: Vier Fragen an "Zeit"-Herausgeber Josef Joffe. Diesmal zu: Obama, Kim Jong Il, China und die deutsche Außenpolitik.

Der größte Autohersteller Amerikas, einst der größte der Welt, geht in die Insolvenz – das ist eine historische Zäsur. General Motors muss jetzt unter der Last der Schulden und auf Druck der US-Regierung radikale Einschnitte umsetzen, die Amerika verändern werden.
Es hätte keine Alternative gegeben, betonte US-Präsident Barack Obama in Bezug auf die staatliche Übernahme von General Motors. Nur so könne ein enormer Schaden für die US-Wirtschaft verhindert werden.
Schicksalstag für den Opel-Mutterkonzern General Motors: Als letzte Überlebensmöglichkeit meldet der einst weltgrößte Autohersteller heute Insolvenz an. Weltweit sollen mehr als 35.000 Stellen gestrichen werden.
Die Haushaltsexperten von SPD, Union und FDP unterstützen das Rettungspaket für Opel, wenn auch nicht mit gleich großer Begeisterung. Die Grünen zeigten sich skeptisch. Die Linksfraktion lehnt die Brückenfinanzierung für den Einstieg des privaten Investors Magna ab.
Die SPD sucht im Fall des wankenden Handelskonzerns die Konfrontation mit der CDU: Ihr Kanzlerkandidat hat sich in die Verhandlungen über eine Krisenlösung eingeschaltet
Einen Tag nach dem erkämpften Kompromiss umd die Rettung des Autobauers Opel werden kritische Stimmen laut. Neben CDU-Politikern stellt sich auch der DIHK-Präsident auf die Seite von Guttenberg, der eine Insolvenz gefordert hatte. Koch unterstreicht unterdessen, dass Magna 500 Millionen Euro investieren will.
Die Übernahme von Opel ist für Magna-Chef Frank Stronach nach Meinung von österreichischen Experten eine agressive Strategie gegen die Wirtschaftskrise. Denn wie die gesamte Automobil-Branche ist auch Magna massiv von der Krise betroffen.

SPD-Chef Müntefering über die Pflicht zur Rettung von Unternehmen, die Rolle der Union und die Europawahl.
Mit vollen Händen verteilt die Regierung Geld, um der Krise zu entgehen. Die Folgen werden die Steuerzahler noch auf Jahre belasten.
Nach den Chaostagen in Berlin wird klar, wie machtlos die deutsche Politik im Opel-Drama war. Entschieden wurde in Detroit und Washington. Dass dies in Berlin solche Verwirrung auslöste, zeugt von Planlosigkeit.
Der Staat gibt Geld und übernimmt Bürgschaften, dafür erhält Magna alle deutschen Werke. Was in den Verträgen steht.