zum Hauptinhalt
Thema

Opel

Opel

Sie hießen Puppchen, Kadett oder Commodore. Sie waren ein Autowunder aus Deutschland. Das ist jetzt entzaubert. Eine Geschichte über den Mythos Opel.

Wie die EU-Kommission im Fall Arcandor zwischen die Fronten von SPD und Union geriet.

Von Antje Sirleschtov

Ein neuer Bericht zeigt, dass die Lage des Touristik- und Warenhauskonzerns weit kritischer ist als bisher angenommen. Das Eigenkapital ist fast weg - dafür sind aber weniger Arbeitsplätze gefährdet.

An dem Schlamassel ist nicht die Finanzkrise schuld. Aber sie wirkt wie ein Brennglas. Alles spricht gegen Arcandor – trotzdem sollte der Handelskonzern gerettet werden.

Von Moritz Döbler
Carl-Peter Foster

Carl-Peter Forster, Europachef von General Motors, wird der neue Opel-Chef. Der Einstieg von Magna ist allerdings immer noch nicht perfekt. Die Vereinbarung mit GM besteht zunächst nur vorläufig.

Union und SPD beklagen das Desinteresse der Wähler an Europa, doch ein Blick in ihre Programme zeigt, dass die daran selbst schuld sind

Von Christoph Seils

Die Hauptaktionäre, die Familien Oppenheim und Schickendanz, prüfen offenbar erste Schritte, um die Rettung von Arcandor mit einem eigenen Einsatz zu unterstützen. Zugleich gibt es die Forderungen an den Staat, den Warenhauskonzern zu retten.

Das muss man sich mal vorstellen, dass die deutsche Kanzlerin nach dem Opel-Gipfel dem Volk die Milliardenbürgschaft zur Rettung des Konzerns mit den Worten verkauft: „Ich bin absolut zuversichtlich, dass Opel bei gutem Management einer neuen Generation von Deutschen helfen wird, ihre Träume zu verwirklichen!“ Völlig unmöglich?

Manchen von ihnen muss es innerlich zerreißen. Dass man gestern noch Eingriffe des Staates kategorisch ablehnte, von dem man heute Millionen, gar Milliarden annimmt: Das ist der Widerspruch, in dem Firmenbosse und mittelbar auch ihre Vertreter in den Verbänden stecken.

279638_3_xio-fcmsimage-20090602220341-006004-4a25859d888f2.heprodimagesfotos82420090603davids-merkel.jpg

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat sein Verhalten bei der Rettung des insolvenzgefährdeten Automobilbauers Opel verteidigt. Der Minister warf der SPD indirekt vor, auf dem Rücken der Arbeitnehmer Wahlkampf betreiben zu wollen.

Von
  • Hans Monath
  • Antje Sirleschtov

Das muss man sich mal vorstellen, dass die deutsche Kanzlerin nach dem Opel-Gipfel dem Volk die Milliardenbürgschaft zur Rettung des Konzerns mit den Worten verkauft: "Ich bin absolut zuversichtlich, dass Opel bei gutem Management einer neuen Generation von Deutschen helfen wird, ihre Träume zu verwirklichen!"

Gestern lehnten sie noch Eingriffe des Staates kategorisch ab, heute nehmen sie Millionen, gar Milliarden an: Die Liste der Bettelfirmen wird immer länger. Eigentlich aber, meint Tagesspiegel-Wirtschaftschef Moritz Döbler, sind die Wirtschaftsverbände am Zug.

Von Moritz Döbler

Der Opel-Investor Magna hat am Dienstag mit einer Mitteilung für Unruhe gesorgt. Der Autozulieferer hält offenbar auch nach der jüngsten Einigung immer noch einen Rückzug von der Mitwirkung an der Opel-Rettung für möglich.

Von Henrik Mortsiefer
279651_0_41bafb4b.jpg

Die staatliche Förderbank KfW verzeichnet immer mehr Anträge auf günstige Kredite. Auch der angeschlagene Handels- und Touristikkonzern Arcandor will Geld - Opel habe schließlich auch Unterstützung erhalten.

Von Jan Oberländer
279513_0_4ba59e22.jpg

Der größte Autohersteller Amerikas, einst der größte der Welt, geht in die Insolvenz – das ist eine historische Zäsur. General Motors muss jetzt unter der Last der Schulden und auf Druck der US-Regierung radikale Einschnitte umsetzen, die Amerika verändern werden.

Von Moritz Döbler

Es hätte keine Alternative gegeben, betonte US-Präsident Barack Obama in Bezug auf die staatliche Übernahme von General Motors. Nur so könne ein enormer Schaden für die US-Wirtschaft verhindert werden.

Schicksalstag für den Opel-Mutterkonzern General Motors: Als letzte Überlebensmöglichkeit meldet der einst weltgrößte Autohersteller heute Insolvenz an. Weltweit sollen mehr als 35.000 Stellen gestrichen werden.

Die Haushaltsexperten von SPD, Union und FDP unterstützen das Rettungspaket für Opel, wenn auch nicht mit gleich großer Begeisterung. Die Grünen zeigten sich skeptisch. Die Linksfraktion lehnt die Brückenfinanzierung für den Einstieg des privaten Investors Magna ab.

Einen Tag nach dem erkämpften Kompromiss umd die Rettung des Autobauers Opel werden kritische Stimmen laut. Neben CDU-Politikern stellt sich auch der DIHK-Präsident auf die Seite von Guttenberg, der eine Insolvenz gefordert hatte. Koch unterstreicht unterdessen, dass Magna 500 Millionen Euro investieren will.

Die Übernahme von Opel ist für Magna-Chef Frank Stronach nach Meinung von österreichischen Experten eine agressive Strategie gegen die Wirtschaftskrise. Denn wie die gesamte Automobil-Branche ist auch Magna massiv von der Krise betroffen.

Nach den Chaostagen in Berlin wird klar, wie machtlos die deutsche Politik im Opel-Drama war. Entschieden wurde in Detroit und Washington. Dass dies in Berlin solche Verwirrung auslöste, zeugt von Planlosigkeit.

Von Henrik Mortsiefer

Der Staat gibt Geld und übernimmt Bürgschaften, dafür erhält Magna alle deutschen Werke. Was in den Verträgen steht.

Von Antje Sirleschtov
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })