
© Wirestock/Imago
Perseiden 2024: In welche Richtung Sie schauen müssen, um die Sternschuppen am Himmel zu finden
Die Perseiden ziehen wieder über den Himmel – dutzende Sternschnuppen in der Stunde können beobachtet werden. 2024 stehen die Chancen auf ein Wünsch-Dir-Was-Konzert besonders gut.
Stand:
Sternschnuppenjäger aufgepasst! Wer in diesen Tagen einen Blick in den Himmel wagt, kann die Meteore über den Himmel fliegen sehen. Wie jedes Jahr im August ziehen die sogenannten Perseiden ihre Bahnen und rufen Hobbyastronomen, Fotografen und Sterngucker auf den Plan.
Höchste Zeit also, um sich einen kleinen Vorrat an Wünschen anzulegen. Wir verraten Ihnen, wann Sie den Blick gen Himmel richten sollten und in welche Himmelsrichtung Sie schauen müssen – sogar mit Wegbeschreibung.
Wo findet man die Perseiden am Nachthimmel?
Der scheinbare Ausstrahlungspunkt des Meteorschauers (in der Fachsprache auch als Radiant bezeichnet) ist das Sternbild Perseus, woher sich auch der Name Perseiden ableitet. Das Sternbild ist am Nachthimmel im Nordosten zu finden.

© Grafik: Tagesspiegel/R. Böttcher, K. Schuber | Quellen: dpa, weltderphysik.de, DWD
Perseus steht in unmittelbarer Nähe zu den Sternbildern Kassiopeia und der Giraffe. Wer mit diesen Konstellationen nur wenig anfangen kann, sollte einen Blick in die nachfolgende Wegbeschreibung werfen:
Wie viele Sternschnuppen kann man bestenfalls sehen?
„Auch wenn die Zahl 100 Sternschnuppen pro Stunde immer wieder genannt wird – in der Realität dürften es im aller günstigsten Fall 20-25 sein“, sagte Tim Florian Horn dem Tagesspiegel. Er ist Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin und Direktor des Zeiss-Großplanetariums und der Archenhold-Sternwarte. In Berlin müsse man eher mit noch weniger rechnen, da man aufgrund der Lichtverschmutzung und teilweise mangelnden Rundumsicht durch Häuser oder Bäume nicht alle Exemplare zu Gesicht bekommt.
Wann sind die Perseiden am besten zu sehen?
Nach Angaben der Stiftung Planetarium Berlin wird das berechnete Maximum am Montag, 12.08.2024, im Laufe des Nachmittags erreicht. Das heißt, die frühen Morgenstunden sowohl des 12. als auch des 13. August vor Einsetzen der Dämmerung bieten die besten Beobachtungsbedingungen. Obwohl zeitlich näher am Maximum, sind die Abendstunden des 12. August eher ungünstig, weil hier noch der zunehmende Halbmond mit seinem hellen Licht stört.
Der gesamte Aktivitätszeitraum der Perseiden erstreckt sich übrigens vom 17. Juli bis zum 24. August, daher können auch vor und nach dem Maximum noch zahlreiche Sternschnuppen beobachtet werden. Insbesondere vom 9. bis zum 13. August soll es am Himmel hoch hergehen.
Der Grund für den alljährlichen Perseiden-Schauer ist ein Komet namens Swift-Tuttle (ehemals 109P/Swift-Tuttle). Jedes Jahr im August kreuzt die Erde einen Teil seines Kometenschweifs. Sobald unser Planet diese Wolke aus Kometenkernteilchen passiert, dringen die Partikel in unsere Erdatmosphäre ein und verursachen dabei den spektakulären Meteorschauer.
Wo kann man die Perseiden am besten beobachten?
Meteorschauer lassen sich am besten in lichtarmen und dunklen Regionen beobachten. Sternschnuppenjäger sollten also eine Fahrt in das dünnbesiedelte Umland in Erwägung ziehen. Tagesspiegel-Redakteurin Annette Kögel hat einen der dunkelsten Orte Deutschlands besucht. Lesen Sie hier ihren Erfahrungsbericht:
Wo kann man die Perseiden in Berlin beobachten?
Berlin gehört zu den Regionen, die besonders stark von Lichtverschmutzung betroffen sind. Die vielen Straßenlaternen, die Außenwerbung und Fassadenbeleuchtungen sorgen dafür, dass Städter am Nachthimmel immer weniger Sterne ausmachen können.

© imago images/UPI Photo
„Am besten wählt man einen möglichst dunklen Ort mit guter Rundumsicht. Da das Tempelhofer Feld nachts geschlossen ist und sich, wie auch der Teufelsberg, innerhalb der städtischen Dunst- und Lichtglocke befindet, ist ein Ausflug nach Brandenburg die beste Option“, empfiehlt Horn.
Perseiden beobachten: Wie gut sind die Bedingungen 2024?
Von den erwarteten Fallraten ist es ein eher unterdurchschnittliches Jahr – die Mondphase ist wiederum eher günstig: In der zweiten Nachthälfte, wenn der scheinbare Ausstrahlungspunkt über dem Horizont ist, also das Sternbild Perseus, ist der zunehmende Halbmond bereits untergegangen und die Bedingungen sind dann am besten.

© picture alliance / dpa
Wie spricht man „Perseiden“ aus?
Die Frage, wie man „Perseiden“ ausspricht, wird jedes Jahr wieder heiß diskutiert. Laut Duden wird das Wort wie folgt getrennt: Per-se-i-den. Entsprechend der Trennung zwischen „se“ und „i“ wird auch bei der Aussprache eine kurze Pause gemacht. Das „e“ und das „i“ werden also nicht wie „ei“ ausgesprochen.
In Lautschriftzeichen oder auch IPA (Internationales Phonetisches Alphabet) sieht „Perseiden“ wie folgt aus: [pɛʁzeˈʔiːdn̩]. Der kleine Strich (ˈ) zwischen dem „e“ und dem „ʔ“ dient hier als Betonungszeichen. Er zeigt an, dass die Hauptbetonung des Wortes auf der nachfolgenden Silbe (also dem „i“) liegt.
Eine Audioaufnahme der Aussprache kann man sich auf der Webseite des Duden anhören. Google spricht „Perseiden“ via Google Übersetzer übrigens falsch aus: Hier werden das „e“ und das „i“ zu einem „ei“ verbunden (Google-Aussprache: per-sai-den). Auch die KI-Suchmaschine Perplexity lieferte nach unserer Anfrage eine falsche Antwort.
Wie kann man die Perseiden am besten fotografieren?
Sie möchten das kurze Naturspektakel für die Ewigkeit festhalten? Im Nachfolgenden haben wir Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie die Sternschnuppen am besten fotografieren können.
1 Dunklen Ort aufsuchen
Sternschnuppen lassen sich am besten an Orten fotografieren, an denen es nur wenig bis gar keine anderen Lichtquellen gibt.
2 Weitwinkelobjektiv nutzen
Mithilfe eines Weitwinkelobjektivs lässt sich ein großer Bereich des Himmels abdecken und das kann gerade bei der Jagd auf Sternschnuppen hilfreich sein. Als Fotograf weiß man vorher nie genau, wo die nächste Sternschnuppe aufblitzt.
3 Stativ nutzen
Sowohl für große Kameras als auch für das Fotografieren via Handy gilt: Nicht wackeln. Die besten und schärfsten Ergebnisse erreichen Sie, indem Sie ein Stativ und einen Fernauslöser benutzen.
4 Lange Belichtungszeit wählen
Wechseln Sie bei Ihrer Kamera in den „Manuellen Modus“ und wählen Sie für die Sternschnuppenjagd eine lange Belichtungszeit aus. Achtung: Wird die Belichtungszeit zu lang eingestellt, dann verwischen die umliegenden Sterne zu unsauberen Lichtspuren.
5 Nicht aufgeben
Nun heißt es warten. Als Fotograf weiß man nie, wann die nächste Sternschnuppe auftaucht, daher sollte einfach ein Foto nach dem anderen geschossen werden. Profis empfehlen, auf einen automatischen Intervall-Auslöser zurückzugreifen, falls die Kamera über solch eine Funktion verfügt.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: