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Eine Sternschnuppe über New Mexico (hier der Lyriden-Meteoritenschauer).

© IMAGO/Pond5 Images

Perseiden auch nach Höhepunkt sichtbar: Wie Sie die Sternschnuppen trotz hellem Mond beobachten können

Derzeit ziehen die Perseiden über den Nachthimmel. Dieses Jahr könnte uns der helle Mond die Sternschnuppen-Jagd vermiesen. Ein Experte verrät, wie die Beobachtung trotzdem gelingen kann.

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Sternschnuppenjäger aufgepasst! Wer in diesen Tagen einen Blick in den Himmel wagt, kann zahlreiche Meteore entdecken. Wie jedes Jahr im August ziehen die sogenannten Perseiden ihre Bahnen und rufen Hobbyastronomen, Fotografen und Sterngucker auf den Plan.

Höchste Zeit also, um sich einen kleinen Vorrat an Wünschen anzulegen – schließlich sollen diese angeblich in Erfüllung gehen, wenn man eine Sternschnuppe sieht. Wir verraten Ihnen, wann genau Sie den Blick gen Himmel richten sollten, in welche Richtung Sie schauen müssen – und wo Sie das Spektakel in Berlin am besten beobachten können.


Wo findet man die Perseiden am Nachthimmel?

Der scheinbare Ausstrahlungspunkt des Meteorschauers (in der Fachsprache auch als Radiant bezeichnet) ist das Sternbild Perseus, woher sich auch der Name Perseiden ableitet.

Die Perseiden 2025

© AFP I Tagesspiegel/Rita Boettcher

Die Konstellation ist am Nachthimmel im Nordosten zu finden. Perseus (seines Zeichens griechischer Halbgott, Sohn des Zeus und Mörder der Medusa) steht in unmittelbarer Nähe zu den Sternbildern Kassiopeia und Giraffe. Wer mit diesen Konstellationen nur wenig anfangen kann, sollte einen Blick in die nachfolgende Wegbeschreibung werfen:

Wie viele Sternschnuppen kann man bestenfalls sehen?

„Theoretisch könnten bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein“, verrät Tim Florian Horn von der Stiftung Planetarium Berlin. Der Direktor des. Zeiss-Großplanetariums und der Archenhold-Sternwarte schränkt allerdings ein: „In der Realität sind es meistens weniger.“ So würden Faktoren wie der helle Mond, Lichtverschmutzung oder eine eingeschränkte Sicht die Zahl der sichtbaren Sternschnuppen zumeist deutlich verringern.

Perseiden beobachten: Wie stehen die Chancen 2025?

Sternwarten-Chef Horn zufolge könnte die Perseiden-Beobachtung 2025 durch einen entscheidenden Faktor erheblich beeinträchtigt werden. „In diesem Jahr stört der noch zu 83 Prozent beleuchtete Mond mit seiner Helligkeit.“

Der Erdtrabant „behelligt“ unseren Nachthimmel demnach nicht nur zum genauen Perseiden-Maximum, sondern steht fast die gesamte Nacht über am Firmament. Schlechte Wünsch-Dir-Was-Chancen also für 2025? Nicht ganz. Denn es gibt Horn zufolge ein günstiges Zeitfenster für Himmelsobservierungen.


Wann sind die Perseiden am besten zu sehen?

„Das Maximum der Perseiden wird im Jahr 2025 in der Nacht vom 12. auf den 13. August gegen 3 Uhr erwartet“, so Horn. Der Planetariumschef verrät, dass die Zeit des absoluten Höhepunkts aber nicht zwingend die beste Beobachtungszeit ist. Auch an den Tagen danach lassen sich noch Sternschnuppen bewundern.

„Klares Wetter vorausgesetzt, sollte man am Tag des Maximums am 12. August besser etwas früher in den Himmel schauen, da ab 21.40 Uhr mit dem Aufgang des Mondes eine störende Lichtquelle hinzukommt“, verrät Horn und betont: Je tiefer der Mond steht, umso weniger stört er. Das gelte auch für die Folgetage nach dem 12. August. In Berlin geht die Sonne aktuell etwa eine Stunde vorher unter – also um 20.40 Uhr. Trotz der Widrigkeiten ist sich Horn sicher: „Es werden deutlich mehr Sternschnuppen sein als an durchschnittlichen Nächten.“

Der gesamte Aktivitätszeitraum der Perseiden erstreckt sich übrigens vom 17. Juli bis zum 24. August. Horn rät Sternschnuppenjägern deshalb dazu, den Himmel auch vor und nach dem errechneten Maximum zu beobachten. „An den Tagen vor und nach dem Höhepunkt könnten immerhin noch etwa 50 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein“ – auch wenn in der Metropolregion Berlin die Lichtverschmutzung die Zahl der Sichtungen minimieren könnte.


Perseiden in Berlin beobachten

Meteorschauer lassen sich am besten in lichtarmen und dunklen Regionen beobachten. Tim Florian Horn rät: „Man sollte sich möglichst eine Anhöhe mit möglichst viel freier Sicht rundherum und möglichst wenig künstlicher Beleuchtung suchen. Oder gleich ins Umland fahren, auf ein Feld oder eine Wiese gehen.“

Die Berliner Außenbezirke sind aufgrund der Lichtverschmutzung wahrscheinlich etwas besser für die Beobachtung geeignet als das Stadtzentrum.

Tim Florian Horn, Stiftung Planetarium Berlin


Perseiden in Brandenburg beobachten

Möchten Sternschnuppenjäger ihre Chancen auf Sichtungen erhöhen, dann sollten sie eine Fahrt in das dünnbesiedelte Umland in Erwägung ziehen, wo es weniger Lichtverschmutzung gibt. Einer der dunkelsten Orte Deutschlands ist neben den Nordseeinseln Pellworm und Spiekeroog übrigens die Kyritz-Ruppiner Heide in Brandenburg, wo auch Tagesspiegel-Redakteurin Annette Kögel im letzten Jahr die Perseiden beobachten konnte.

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Perseiden-Aussprache: Vielen machen es falsch

Die Frage, wie man „Perseiden“ ausspricht, wird jedes Jahr wieder heiß diskutiert. Laut Duden wird das Wort wie folgt getrennt: Per-se-i-den. Entsprechend der Trennung zwischen „se“ und „i“ wird auch bei der Aussprache eine kurze Pause gemacht. Das „e“ und das „i“ werden also nicht wie „ei“ ausgesprochen.

In Lautschriftzeichen oder auch IPA (Internationales Phonetisches Alphabet) sieht „Perseiden“ wie folgt aus: [pɛʁzeˈʔiːdn̩]. Der kleine Strich (ˈ) zwischen dem „e“ und dem „ʔ“ dient hier als Betonungszeichen. Er zeigt an, dass die Hauptbetonung des Wortes auf der nachfolgenden Silbe (also dem „i“) liegt.

Eine Audioaufnahme der Aussprache kann man sich auf der Webseite des Duden anhören. Google spricht „Perseiden“ via Google Übersetzer übrigens falsch aus: Hier werden das „e“ und das „i“ zu einem „ei“ verbunden (Google-Aussprache: per-sai-den). Auch die KI-Suchmaschine Perplexity lieferte nach unserer Anfrage eine falsche Antwort.


Wie kann man die Perseiden am besten fotografieren?

Sie möchten das kurze Naturspektakel für die Ewigkeit festhalten? Wir haben Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie die Sternschnuppen am besten fotografieren können.

1 Dunklen Ort aufsuchen

Sternschnuppen lassen sich am besten an Orten fotografieren, an denen es nur wenig bis gar keine anderen Lichtquellen gibt.

2 Weitwinkelobjektiv nutzen

Mithilfe eines Weitwinkelobjektivs lässt sich ein großer Bereich des Himmels abdecken, und das kann gerade bei der Jagd auf Sternschnuppen hilfreich sein. Als Fotograf weiß man vorher nie genau, wo die nächste Sternschnuppe aufblitzt.

3 Stativ nutzen

Sowohl für große Kameras als auch für das Fotografieren via Handy gilt: nicht wackeln. Die besten und schärfsten Ergebnisse erreichen Sie, indem Sie ein Stativ und einen Fernauslöser benutzen.

4 Lange Belichtungszeit wählen

Wechseln Sie bei Ihrer Kamera in den „Manuellen Modus“ und wählen Sie für die Sternschnuppenjagd eine lange Belichtungszeit aus. Achtung: Wird die Belichtungszeit zu lang eingestellt, dann verwischen die umliegenden Sterne zu unsauberen Lichtspuren.

5 Nicht aufgeben

Nun heißt es warten. Als Fotograf weiß man nie, wann die nächste Sternschnuppe auftaucht, daher sollte einfach ein Foto nach dem anderen geschossen werden. Profis empfehlen, auf einen automatischen Intervall-Auslöser zurückzugreifen, falls die Kamera über solch eine Funktion verfügt.

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