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Thema

Abitur

Walter Momper, ehemaliger Regierender Bürgermeister Berlins, 56 Jahre: "Auf einem neusprachlichen Gymnasium in Bremen, wo ich herkomme, habe ich 1964 mein Abitur gemacht. Ich habe gerne Sprachen gemocht und mich deswegen entschieden, neben Englisch auch noch Französisch und Spanisch zu lernen.

Von Tanja Buntrock

Hanna-Renate Laurien, Ehemalige Berliner Schulsenatorin, 73 Jahre:"Ich gehörte zu denen, die 1945 den sogenannten Heimkehrer-Lehrgang besucht haben. Da kam ich zur Königin-Luise-Stiftung, wo man in einem Sechs-Monats-Kurs sein Abitur machen konnte.

Von Tanja Buntrock

Jürgen Schau, Columbia-Tristar-Chef, 55 Jahre: Das war eine verrückte Zeit damals. Ich habe nach der mittleren Reife zunächst eine Ausbildung als Werbe-Kaufmann in Düsseldorf gemacht und danach mein Fach-Abitur an der Abendschule nachgeholt.

Von Tanja Buntrock

Die seit Jahren hohe Durchfaller-Quote im Abitur bestärkt Schulsenator Klaus Böger (SPD) in seiner Forderung nach Abschlussprüfungen zum Ende der 10. Klasse und nach Leistungsstandards.

Von Susanne Vieth-Entus

1973 hatten sie in Merseburg Abitur gemacht und sich 25 Jahre später wieder getroffen. Dazwischen lagen Studium, Familiengründung, Beruf, Wende, oft Arbeitslosigkeit und Neuorientierung: Brüche in der Biographie.

Mit dem lang ersehnten Abitur nach 12 Jahren wird es so schnell nichts werden. Zwar hat die Berliner SPD auf ihrem Parteitag am Sonnabend ein - knappes - Votum für die Schulzeitverkürzung abgegeben, womit CDU, SPD und ihr Schulsenator Klaus Böger auf einer Linie sind.

Von Susanne Vieth-Entus

"Wenn wir das Abitur von allen nach zwölf Schuljahren verlangen, bedeutet das ganz eindeutig: weniger Abiturienten, mehr Sitzenbleiber, und erheblich mehr Stress. Es geht aber künftig noch mehr darum, möglichst alle Begabungen ausschöpfen.

Von Bärbel Schubert

Kategorisch 13 Jahre zum Abitur - diesen Weg geht inzwischen kein Bundesland mehr. Zumindest Schnellläuferzüge, die in 12 Jahren zum so genannten Expressabitur führen, sind überall in Planung oder längst eingeführt.

In Tschechien können Schüler in Zukunft an zwei Lehranstalten in Prag und Liberec (Reichenberg) zusätzlich zur tschechischen Matura das deutsche Abitur ablegen. Das sieht ein Abkommen vor, das kürzlich vom tschechischen Bildungsminister Eduard Zeman und dem deutschen Botschafter in Prag, Hagen Graf Lambsdorff, unterzeichnet wurde.

Das Abitur 2000 nähert sich dem Abschluss: Während hunderte Absolventen bereits über alle Berge sind und nur noch einmal an ihre Schule zurückkehren, um ihre Zeugnisse in Empfang zu nehmen, schwitzen die letzten noch bis Dienstag bei ihren mündlichen Prüfungen. Schon hat die Senatsschulverwaltung drei 1,0-Absolventen ermittelt, obwohl erst von zehn der 179 "Abitur-Schulen" die Ergebnisse ausgewertet wurden.

Während anderswo die Prüfungen zentral ausgearbeitet werden, bleibt der Schulsenator skeptischSigrid Kneist In Sachen Abitur steht Berlin fest in preußischer Tradition. Seit jeher stellen hier die Lehrer die Themen für die Prüfungen.

Von Sigrid Kneist

Sowohl SPD-Fraktionschef Klaus Böger als auch SPD-Spitzenkandidat Walter Momper haben sich gestern für eine Verkürzung der Schulzeit von 13 auf 12 Jahre bis zum Abitur ausgesprochen. Bei der Vorstellung eines Berichtes "Schule in Berlin", den eine Kommission von Bildungsexperten im Auftrag der SPD-Fraktion erarbeitete, sagte Momper: "Ich bin ein Überzeugungstäter für die Verkürzung der Schulzeit.

Bis zum Abitur, das heißt bis zum Bau der Mauer, verdiente ich mir den größeren Teil meines Taschengeldes damit, daß ich den kleineren Teil in einer Wechselstube in Ostgeld umtauschte, mit der S-Bahn nach Ostberlin fuhr, dort in den wenigen Antiquariaten alte Bücher kaufte, zum Beispiel die dunkelgrünen Schriften der Goethe-Gesellschaft, klopfenden Herzens über die Grenze zurückfuhr zum Bahnhof Zoo, um sie in den Antiquariaten in der Motzstraße zu Westgeld zu machen, das ich wieder in Ostgeld tauschte, um ins Theater am Schiffbauerdamm gehen zu können, um die schönen Leinenbädne der Brecht-Ausgabe zu erwerben oder die Schriften von Diderot - und um am Ende eines langen Tages, in der schaukelnden, kreischenden S-Bahn nach Nikolassee, wo wir wohnten, "Sinn und Form" zu lesen.Den Besitz und die Kenntnis der Zeitschrift der Akademie verdanke ich also einer kriminellen Operation, und ein fernes Echo jener besonderen Umstände kribbelt mir noch heute in den Fingern, wenn ich ein aktuelles Heft in die Hand nehme.

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