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Thema

Georgien

Eigentlich ist der russische Ministerpräsident gar nicht für Außenpolitik zuständig. Doch Wladimir Putin spart nicht mit Kriegsrhetorik. Er drohte Georgien mit Vergeltung, legt sich mit den USA an und düpiert seinen Nachfolger Präsident Dmitri Medwedew öffentlich. Der dagegen sieht eher blass aus - trotzdem muss er die Politik seines Vorgängers verteidigen.

Von Elke Windisch

Es ist schlecht bestellt um die Beziehungen zwischen den USA und Russland: Als "inakzeptabel" tadelt US-Präsident Bush den Militäreinsatz in Georgien. Russland weißt diese Kritik als "inakzeptabel" zurück. Es ist eine Eskalation der Worte, die den Beginn einer neuen Eiszeit markieren könnte.

Nordossetien_Truppen

Während sich das georgische Militär nach dem Einmarsch Russlands weitestgehend aus Südossetien zurückgezogen hat, rücken abchasische Truppen an die Waffenstillstandsgrenze mit Georgien vor. Auch auf dem Schwarzen Meer wird gekämpft. Offenbar hat die russische Kriegsmarine dort ein georgisches Kriegsschiff versenkt.

Zalmay Khalilzad

Zwischen Vertretern der USA und Russlands ist es zu heftigen Wortwechseln vor dem UN-Sicherheitsrat gekommen. Hintergrund ist der anhaltende Machtkampf um den Südkaukasus zwischen Russland und Georgien. Die USA drohen Russland mit ernsthaften Konsequenzen, sollte es die Angriffe nicht einstellen.

Wäre es zu dem jetzigen Konflikt im Kaukasus gekommen, wenn die Nato-Mitglieder dem Beitrittsgesuch Georgiens nicht so ablehnend gegenüber gestanden hätten? So schreckt Russland jedenfalls nicht davor zurück, hart gegen die Kaukasusrepublik vorzugehen.

Von Moritz Schuller
Vorruecken

Keine Waffenruhe in Sicht: Berichten zufolge rücken die russischen Truppen Richtung Zentralgeorgien vor. Flugzeuge und Artillerie greifen offenbar die Stadt Gori an. Auch auf See gehen die Gefechte weiter.

Waffenruhe

Nachdem sich die Situation im Kaukasus in der Nacht zum Sonntag zugespitzt hatte, scheint nun eine Ruhephase für die Osseten eingekehrt zu sein: Die georgischen Truppen zogen sich am Vormittag aus der Stadt Zchinwali zurück, Russland übernahm die Kontrolle. Andernorts gingen die Kriegshandlungen aber weiter. Auch die abtrünnige Provinz Abchasien macht weiter mobil. Am Nachmittag dann verkündete Georgien eine einseitige Waffenruhe.

Russen

Das georgische Außenministerium verkündete eine sofortige einseitige Waffenruhe. Die georgischen Truppen haben sich bereits am Vormittag nach eigenen Angaben aus Zchinwali zurückgezogen. Zuvor meldete Tiflis, dass insgesamt 15 georgische Städte von Russland angegriffen worden seien. Aus Moskau verlautet, man habe die Nachricht von der Waffenruhe erhalten.

Zaza Tuschmalischvili

Rund tausend Georgier leben und arbeiten in Berlin. Sie sind entsetzt über die Nachrichten aus der Heimat und fürchten um ihre Familien. Informationen über die Lage vor Ort erhalten sie per Telefon oder über das deutsche Fernsehen - das georgische Fernsehen berichtet lieber über die Olympischen Spiele.

Ein Konflikt, der im Mittelalter begann, und zwei Staaten, die Propaganda schleudern: Wer trägt die Schuld am Krieg in Südossetien? Kämpfen jetzt Russland und Amerika miteinander? Erklärungsversuche entlang der Front.

Von Elke Windisch
Verletzte_Gori

Tote und Verletzte, zerstörte Häuser, brennende Städte: Die Kämpfe um die Region Südossetien sind am Samstag blutig weiter gegangen. In Georgien wurde am Vormittag offiziell das Kriegsrecht verhängt. Russische Einheiten greifen laut Angaben aus Tiflis Georgien im 15-Minuten-Takt an.

Jetzt, wo alle Welt nach Peking schaut, zettelt Georgiens Präsident Michail Saakaschwili einen Krieg mit der abtrünnigen Republik Südossetien an. Die Gefahr für einen Flächenbrand im Kaukasus ist enorm. Russland sieht sich herausgefordert, doch an einer weiteren Eskalation kann der Führung in Moskau nicht gelegen sein.

Von Sebastian Bickerich
Georgische Soldaten

Die Krise um die abtrünnige Provinz Südossetien spitzt sich seit Tagen zu. Georgien rasselte mit dem Säbel und die abtrünnige Provinz schien auf den Angriff nur zu warten. Russland sieht sich gezwungen Südossetien nicht allein lassen (80 Prozent der Bevölkerung besitzt einen russischen Pass) - die Intervention aber könnte sich schnell zu einem Stellvertreterkrieg ausweiten.

Von Elke Windisch

"Romeo et Juliette“ in Salzburg: Wie Nino Machaidze und Rolando Villazón eine mindere Oper von Gounod veredeln.

Der Konflikt zwischen Georgien und der abtrünnigen Region Südossetien spitzt sich zu. Am Wochenende starben mehrere Menschen bei Schießereien. Tausende sind auf der Flucht. Die OSZE ist "tief besorgt".

Obama

Barack Obama hat den ersten Tag Berlin hinter sich gebracht - und das war anstrengend genug. Erst der Termin mit der Kanzlerin, dann mit Außenminister Steinmeier, bevor Klaus Wowereit ihm einen Prozellanbären schenkt. Bei der mit großer Spannung erwarteten Rede am Abend vor der Siegessäule zieht der Senator dennoch alle Register - und schafft es, Worte zu finden, mit denen irgendwie jeder irgendwas anfangen kann. Wir haben den Senator begleitet.

Ein Wunderheiler ist Frank-Walter Steinmeier nicht, ob für die eigene Partei oder für die Krisen dieser Welt. Und doch ist seine Kaukasusmission ein Erfolg.

Ein Wunderheiler ist Frank-Walter Steinmeier nicht, ob für die eigene Partei oder für die Krisen dieser Welt. Und doch ist seine Kaukasusmission ein Erfolg.

Von Sebastian Bickerich

Die Grenze zwischen der abtrünnigen Region und Georgien ist von den Separatisten am Dienstag geschlossen worden. Damit sind neue Spannungen im Verhältnis zu Russland zu erwarten. Beide Länder standen bereits mehrmals vor einem militärischen Konflikt.

Von Elke Windisch

Wieder Aufgregung um den EU-Vertrag: Nach dem Nein der Iren hat nun auch der polnische Präsident Kaczynski erklärt, den Refom-Vertrag von Lissabon vorerst nicht in Kraft setzen zu wollen. Auch wenn er dies später relativierte - die französische EU-Ratspräsidentschaft beginnt mit Hindernissen.

Der georgische Präsident Michail Saakaschwili hat die EU aufgefordert, im Konflikt zwischen Georgien und Russland zu vermitteln. Unabhängige Beobachter sehen die jüngsten Entwicklungen in der Region mit großer Sorge.

Von Claudia von Salzen

Es reicht nicht, wenn Angela Merkel den "Prager Frühling" allein als Teil einer historischen Freiheitsbewegung beschreibt, die schließlich zum Fall der Mauer in Deutschland geführt hat. 40 Jahre Kontinuität: "Prager Frühling“ und moralische Indifferenz in Deutschland.

Von Moritz Schuller
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