Keine Militärkontakte mehr auf hoher Ebene, verbunden mit harten Worte an die Moskauer Adresse, so war es schon. Jetzt kommt noch die just in Polen vorgenommene Unterzeichnung des Abkommens über einen US-Raketenschild hinzu – sehr kühl ist der Umgang der Nato mit Russland geworden.
Georgien
Das Verhältnis zwischen der Nato und Moskau ist deutlich abgekühlt. Die russische Machtpolitik trifft im Westen auf Argwohn. Doch auch der Staatenbund steht unter Druck.
Warschau - Noch vor wenigen Tagen wiegte sich die Ukraine in Sicherheit. Zwar liegt das Land seit seiner Unabhängigkeit Anfang der 90er Jahre ständig im politischen Clinch mit Russland, doch wirklich bedroht fühlte sich Kiew von seinem großen Nachbarn nicht.
Wegen des Kaukasus-Konflikts stehen im Zentrum Georgiens große Waldgebiete in Flammen. Georgien wirft Russland vor, mit Feuerbomben die Brände ausgelöst zu haben - Moskau dementiert.
Seit Tagen ringt der UN-Sicherheitsrat um eine Erklärung zum Konflikt im Kaukaus - vergeblich. Das Problem: Russland ist aktiv an dem Konflikt beteiligt und hat gleichzeitig ein Veto-Recht im Sicherheitsrat. EU und USA verlieren langsam die Geduld.
Die USA zelebrieren „VeePee Week“: die Woche, in der Barack Obama seinen Vizepräsidentschaftskandidaten benennen muss. Am Montag beginnt der Parteitag, auf dem die Demokraten ihr Team für das Weiße Haus inthronisieren.

Russland und Georgien haben zugestimmt, unbewaffnete Soldaten der OSZE ins Krisengebiet zu schicken. Doch noch ist unklar, wo die Mission genau hin darf.
Wegen der Krisen in Georgien und Pakistan wird der demokratische Senator Joe Biden als Kandidat für die Vizepräsidentschaft gehandelt.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist auf die Nato böse. Sehr böse. Die Allianz, so der Diplomat, verhalte sich im Konflikt um Georgiens abtrünnige Autonomie Südossetien "nicht objektiv und voreingenommen". Vor allem aber habe man in Brüssel offenbar vergessen, wie und warum alles - gemeint war der Krieg mit Georgien - begonnen hat. Dass die Nato die Zusammenarbeit mit Russland einstellt, hat Folgen für alle Beteiligten.
Man wolle Russland nicht isolieren, bekräftigten die Minister der Nato-Mitgliedsstaaten nach ihrer Krisensitzung. Das Land aber isoliere sich selbst von seinen Partnern. So lange die russischen Truppen nicht abziehen, scheint eine Zusammenarbeit im Nato-Russland-Rat unmöglich.

Südossetiens Präsident Eduard Kokoity gilt auch für russische Verhältnisse als Hardliner. Als Architekt der Wiedervereinigung mit der zu Russland gehörenden Nordhälfte Ossetiens will er in die Geschichte eingehen.

Heute treffen sich die Minister der Nato-Staaten, um zu beraten, wie es im Konflikt um die Kaukasusrepublik Georgien weiter gehen soll. Die ersten Töne haben einen deutlichen Adressaten: Russlands Rolle wird scharf kritisiert.
Der Kreml wertet den Waffengang auch politisch als Erfolg. Mittelfristig wird Moskau damit recht behalten - langfristig könnte er Russland aber schaden. Eine Verschlechterung des Verhältnisses zur Nato ist jedenfalls gewiss.

Im Winter 2004/2005 arbeitete der Theaterregisseur Peter Krüger an Theatern in Tschetschenien und Inguschetien, seitdem kennt er auch das Ensemble des Dramatischen Theaters in Tschinwali, der Hauptstadt Südossetiens. Seit Beginn des Krieges telefoniert er täglich mit dem dortigen Intendanten und Kulturminister Tamerlan Dzudzow, der in den Kriegswirren nach seinen Schauspielern sucht Acht von 18 Ensemblemitgliedern hat er mittlerweile gefunden.
Die Nato tagt zum Konflikt im Kaukasus. Dabei fordern die USA, den Beitritt Georgiens zu fördern. Auch Kanzlerin Merkel hat sich dafür ausgesprochen. Unterdessen herrscht weiterhin Verwirrung um den Abzug der russischen Truppen.
Als Dreck hat Georgiens damaliger Präsident Swiad Gamsachurdija uns Südosseten schon 1991 bezeichnet, als er unsere Autonomie aufhob. Als Dreck, der mit dem georgischen Besen auf den Müllhaufen der Geschichte gekehrt werden muss.

Der Krieg in Georgien verschreckt Investoren. Der jahrelange Aufschwung wurde von der Regierung mit drastischen Schritten vorangetrieben. Jetzt steht er auf Kippe.
Laut Bericht von "Report Mainz" kommen im Georgienkonflikt auch Sturmgewehre des schwäbischen Waffenfabrikanten Heckler & Koch zum Einsatz. Wie die Waffen ins Land gelangten, ist immer noch unklar.
Die Deutsch-Georgierin Anna Dogonadze sorgt sich um ihre Familie und wird Achte auf dem Trampolin

Die Deutsch-Georgierin Anna Dogonadze sorgt sich um ihre Familie und wird Achte auf dem Trampolin. Ein Erfolg, auch wenn die Athletin das nicht gleich so sehen kann. Immerhin war sie vor vier Jahren Olympiasiegerin.
Der oberschwäbische Waffenhersteller Heckler & Koch streitet ab, Waffen nach Georgien geliefert zu haben. Auch die Bundesregierung kann sich nicht erklären, wie die in einem Fernsehbericht auf Fotos nachgewiesenen deutschen Gewehre ins Konfliktgebiet gelangt seien.
Der Russische Generalstab verkündet auf einer Pressekonferenz, der Abzug aus Georgien habe begonnen. Währenddessen spricht Tiflis von einem weiterem Vorrücken russischer Truppen.

Trotz der Einigung auf Waffenruhe halten russische Soldaten weiterhin ihre Stellungen in Georgien - zusätzliche Truppen und Raketenwerfer sollen in die Region verlegt worden sein. Der südossetische Präsident Eduard Kokjty verhängte den Ausnahmezustand.
Der jetzt erstmals mit Militärgewalt demonstrierte Wille Russlands, die staatliche Souveränität seiner westlichen und südlichen Nachbarstaaten zu begrenzen, ist auf den von diplomatischen Floskeln freien, massiven Widerstand der EU und der USA gestoßen. So selbstverständlich und unaufgeregt wie Angela Merkel in Tiflis ihre Position vertrat, tat dies aber kaum einer der vor ihr demonstrativ nach Georgien gereisten europäischen Politiker.
Einen guten Einblick auf die russische Sicht der Ereignisse im Kaukasus-Konflikt vermittelt die amtliche Nachrichtenagentur „RIA novosti“. Dort schreibt die deutsch-russische Journalistin Martina Wiedemann in ihrem Internet-Blog: Was den Amerikanern in Polen, Tschechien und den Baltikumstaaten gelungen ist, schlug in Georgien gründlich fehl.
Glucksmann und Lévy: Georgien geht Europa an
Einen guten Einblick auf die russische Sicht der Ereignisse im Kaukasus-Konflikt vermittelt die amtliche Nachrichtenagentur „RIA novosti“. Dort schreibt die deutsch-russische Journalistin Martina Wiedemann in ihrem Internet-Blog:
Bundeskanzlerin Merkel hat bei ihrem Besuch in Georgiens Hauptstadt deutliche Worte gefunden. Natürlich könne Georgien nach wie vor Nato-Mitglied werden, war die eine Aussage. Dass die freie Welt keinesfalls die Moskauer Versuche akzeptiere, seine Nachbarn zu Vasallen zu machen, war die andere.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Georgien Unterstützung zugesichert und den umgehenden Abzug der russischen Truppen aus dem Land gefordert. Gleichzeitig betont sie, dass Georgien Kandidat für die Aufnahme in die Nato bleibe.

Nach georgischen Angaben gehen die Kämpfe weiter. Die USA erhöhen weiter den Druck auf Russland. Merkel konnte beim Treffen mit Dimitri Medwedew in Sotschi nicht punkten. Welche Rolle spielt die Bundeskanzlerin in der multilateralen Krisendiplomatie?

Trotz Waffenstillstand bringen sich die russischen Truppen in strategische Stellungen. Damit konsolidieren sie ihre Machtposition auf georgischem Territorium. Die EU schaut hilflos zu.
„Russlands Demokratur / Vorsicht, Hund“ von Stephan-Andreas Casdorffvom 13. AugustEine seltsame antirussische Tirade hat Herr Casdorff da abgeliefert.
Endlich benennt mal jemand Ross und Reiter, endlich sagt mal jemand, wer wirklich schuld ist am Krieg im Kaukasus: Der georgische Präsident Saakaschwili sei ein „Hasardeur“, Russland verfolge keine Annektierungspolitik im Kaukasus, und der Nato-Beitritt Georgiens sei jetzt ja wohl „in noch weitere Ferne gerückt“, sagt Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder. Unterstützt wird er dieser Tage von allerlei Berliner Außenpolitikern, die im Nachhinein darüber jubeln, dass Kanzlerin Merkel vor einem halben Jahr den Beitritt Georgiens (und der Ukraine)zur Nato torpediert und in fernste Zukunft verschoben hat.
Endlich benennt mal jemand Ross und Reiter, endlich sagt mal jemand, wer wirklich schuld ist am Krieg im Kaukasus. Interessant nur, wer sich da an die Spitze der Russland-Liebhaber in Deutschland setzt.
Der neue Drink des Konzerns heißt „The Spirit of Georgia“. Ob es im Markt einschlägt wie eine Bombe, muss sich noch zeigen

Das Waffenstillstandsabkommen zwischen Russland und Georgien ist unterzeichnet - doch der Konflikt bleibt. Inzwischen wächst der internationale Druck auf Russland, seine Truppen aus Georgien abzuziehen. Doch die russische Armee harrt auf georgischem Boden aus.
Der deutsche Außenminister Steinmeier kritisiert Alt-Bundeskanzler Schröder stark für seine jüngsten Schuldzuweisungen. Er pocht auf die territoriale Einheit Georgiens. Damit widerspricht Steinmeier vehement den Äußerungen seines russischen Amtskollegen Lawrow.

Der polnische Präsident Lech Kaczynski war vor der deutschen Bundeskanzlerin in Tiflis. Der Krieg in Georgien wird in Warschau als Bedrohung verstanden. Derzeit fühlt sich Polen von seinen europäischen Verbündeten alleingelassen. Warschau erwartet klare Worte aus Berlin.
Das Auswärtige Amt überprüft derzeit georgische Berichte. In der vergangenen Woche wurden Vermutungen laut, nach denen mehrere Deutsche im Rahmen der Kampfhandlungen in Südossetien verschleppt wurden. Nähere Informationen zu den Personen und dem Hintergrund der Entführung sind bislang nicht bekannt.

Der Altbundeskanzler Gerhard Schröder ergreift für Russland das Wort und schiebt dem georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili die Schuld für den Krieg in die Schuhe. Währenddessen droht der britische Außenminister David Miliband mit politischen Konsequenzen.