Die EU und Russland sollten schnell kooperieren. Die Schuldfrage ist für die Politik jetzt nicht das Dringlichste.
Georgien
Separatismus hat eine lange Geschichte, der Konflikt um Südossetien ist nur das jüngste Beispiel – noch sucht das Völkerrecht nach Lösungen.
Vom Hoffnungsträger zum Buhmann innerhalb wenige Tage: Während Russland Georgiens Präsidenten Michail Saakaschwili verhöhnt, erfährt er seitens westlicher Staaten mehr Kritik als Unterstützung. Eines scheint klar: Der Kaukasuskonflikt hat dem Ansehen des georgischen Präsidenten schwer geschadet
Eine deutsche Familie ist im georgischen Krisengebiet unter Beschuss geraten: Das Auto der Familie wurde "mit Kugeln regelrecht zersiebt". Die beiden Eltern wurden dabei schwer verletzt. Ihre Kinder im Alter von einem und vier Jahren haben leichte Verletzungen.

Trotz des vereinbarten Waffenstillstands wird nach wie vor von Feuergefechten und Detonationen in georgischen Städten berichtet. Die Europäische Union schätzt die Anzahl der Flüchtlinge auf 150.000 - die UN fordert Zugang ins Krisengebiet.
Die Waffenstillstands-Erklärung spricht eigentlich eine klare Sprache: Russlands Panzer und Soldaten sollten georgische Städte wie Gori umgehend verlassen. Aber Feuergefechte und Detonationen machten den Plan auch am Donnerstag zu Makulatur.
Das georgische Parlament hat am Donnerstag den Austritt des Landes aus der von Russland dominierten GUS beschlossen. Die Entscheidung fiel einstimmig.

Ein kurzes Durchatmen aber kein Ende des Krieges: Ungeachtet des Friedensplans zwischen Moskau und Georgien sind russische Truppen nach Angaben aus Tiflis wieder in die georgische Hafenstadt Poti am Schwarzen Meer eingerückt. Auch in Gori sind noch mehr Truppen stationiert, als verabredet.
Im Krieg Georgiens und Russlands scheint es kein Schwarz und Weiß zu geben: Durfte Georgien seine nach Unabhängigkeit strebende Provinz Südossetien mit Gewalt in die Schranken verweisen? War die Reaktion Russlands verhältnismäßig? Völkerrechtler Otto Luchterhandt gibt Auskunft.
Drei Ratschläge, wie Europa mit Russland umgehen sollte
Fern vom Kaukasus: Alexej Schreiner, Weinhändler und Galerist, stellt auch weiterhin gleichermaßen Bilder von Russen wie Georgiern aus
Vor dem Treffen Merkel-Medwedew: Abgeordnete von Union und Grüne erwarten klare Worte von der Kanzlerin. Die Linke sieht die Schuld bei Georgien.
Schwimmen, 200 m Freistil, Frauen Gold Federica Pellegrini (Italien) Silber Sara Isakovic (Slowenien) Bronze Pang Jiaying (China) Schwimmen, 200 m Schmetterling, Männer Gold Michael Phelps (USA) Silber Laszlo Cseh (Ungarn) Bronze Takeshi Matsuda (Japan) Schwimmen, 200 m Lagen, Frauen Gold Stephanie Rice (Australien) Silber Kirsty Coventry (Simbabwe) Bronze Natalie Coughlin (USA) Schwimmen, 4 x 200 m Freistil, Männer Gold USA Silber Russland Bronze Australien Turnen, Mannschaft, Frauen Gold China Silber USA Bronze Rumänien Radsport, Straßen-Einzelzeitfahren, Frauen Gold Kristin Armstrong (USA) Silber Emma Pooley (Großbritannien) Bronze Karin Thurig (Schweiz) Radsport,Straßen-Einzelzeitfahren, Männer Gold Fabian Cancellara (Schweiz) Silber Gustav Larsson (Schweden) Bronze Levi Leipheimer (USA) Sportpistole 25 m, Frauen Gold Chen Ying (China) Silber Gundegmaa Otryad (Mongolei) Bronze Munkhbayar Dorjsuren (Neubiberg) Synchronspringen 3 m, Männer Gold Wang Feng/Qin Kai (China) Silber Dmitri Sautin/Juri Kunakow (Russland) Bronze Ilja Kwascha/Olexej Prygorow (Ukr.) Gewichtheben, Klasse bis 69 kg, Frauen Gold Liu Chunhong (China) Silber Oxana Sliwenko (Russland) Bronze Natalja Dawydowa (Ukraine) Gewichtheben, Klasse bis 77 kg, Männer Gold Sa Jaehyouk (Südkorea) Silber Li Hongli (China) Bronze Geworg Dawtjan (Armenien) Ringen, Griechisch-Römisch, Klasse bis 66 kg, Männer Gold Steeve Guenot (Frankreich) Silber Kanetbek Begalijew (Kirgistan) Bronze Armen Wardanjan (Ukraine) Bronze Michail Sijamijonau (Weißrussland) Ringen, Griechisch-Römisch, Klasse bis 74 kg, Männer Gold Manutschar Kwirkelija (Georgien) Silber Chang Yongxiang (China) Bronze Yawor Yanakiew (Bulgarien) Bronze Christophe Guenot (Frankreich) Judo, Klasse bis 70 kg, Frauen Gold Masae Ueno (Japan) Silber Anaysi Hernandez (Kuba) Bronze Ronda Rousey (USA) Bronze Edith Bosch (Niederlande) Judo, Klasse bis 90 kg, Männer Gold Irakli Zirekidse (Georgien) Silber Amar Benikhlef (Algerien) Bronze Hesham Mesbah (Ägypten) Bronze Sergei Aschwanden (Schweiz) Fechten, Florett-Einzel, Männer Gold Benjamin Kleibrink (Bonn) Silber Yuki Ota (Japan) Bronze Salvatore Sanzo (Italien) Fechten, Degen-Einzel, Frauen Gold Britta Heidemann (Leverkusen) Silber Ana Maria Branza (Rumänien) Bronze Ildiko Mincza-Nebald (Ungarn) 4.
Es ist unübersehbar, dass Russland eine imperiale Außenpolitik verfolgt, die mit derjenigen Deutschlands und der EU kaum übereinstimmt. Drei Ratschläge, wie Europa mit Russland umgehen sollte
Der Wahlberliner Alexej Schreiner ist Weinhändler und Galerist. Er will auch weiterhin Bilder von Russen wie Georgiern ausstellen.
Alexander Rahr ist Russlandexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Im Interview mit dem Tagesspiegel spricht er über den Kaukasus-Konflikt.

Der Riese und der Zwerg: Wie geht es weiter zwischen Russland und Georgien? Das Morden im Kaukasus geht offenbar weiter. Und die Versorgung der Menschen im Kriegsgebiet ist vielerorts unmöglich.
Negative Nachrichten aus dem Bankensektor sowie gesunkene Benzinbestände in den USA haben am Mittwoch den deutschen Aktienmarkt spürbar belastet.
Ungeachtet der Vereinbarung eines Friedensplans zwischen Russland und Georgien sind die russischen Truppen weiter auf georgisches Gebiet vorgerückt. US-Präsident Bush fordert das Ende des Einsatzes. Moskau wiederum fordert die USA auf, sich zu einer echten Partnerschaft zu bekennen.
Der Kaukasus-Konflikt tobt auch im Internet: Georgien wird seit Juli seitens Russlands mit Cyber-Attacken bombardiert - zahlreiche offizielle Seiten sind nicht erreichbar. Insbesondere auf die der georgischen Regierung haben die Hacker es abgesehen.
Die EU-Außenminister überlegen, Beobachter in die Krisenregion in die Region zu senden. Währenddessen plündern russische Truppen nach georgischen Medienberichten die Stadt Gori. Die Uno bereitet sich auf die Versorgung der Flüchtlinge vor.

Nach Russlands Präsidenten Medwedew hat auch Georgiens Staatschef Saakaschwili dem von Frankreich vermittelten Friedensangebot zugestimmt. Er betonte allerdings, dass an der Zugehörigkeit Südossetiens zu Georgien nicht gezweifelt werden dürfe. Das sehen deutsche Kaukasus-Experten anders.

Nach fünftägigen blutigen Gefechten erklärt Russlands Präsident Dmitri Medwedew den Militäreinsatz in Georgien für beendet. Die Operation sei erfolgreich abgeschlossen. Die Verhandlungen über die Zukunft des Landes dürften jedoch schwierig werden.
Nach Angaben der Regierung in Tiflis gehen die Kampfhandlungen in Georgien weiter, obwohl Russlands Präsident Dmitri Medwedew die Einstellung der Kampfhandlungen verkündet hatte. Unterdessen äußerte US-Präsident George W. Bush harsche Kritik an dem Vorgehen Russlands.
Positive Signale im Kaukasus-Krieg: Russland hat angekündigt, seinen Militäreinsatz bald beenden zu wollen. Voraussetzung sei allerdings, dass von georgischer Seite aus keine Gewalt an der Bevölkerung verübt werde.

Abchasische und georgische Truppen führen Gefechte in der Kodori-Schlucht. Bereits am Samstag hatte Abchasien versucht, georgische Truppen aus dem Gebiet zu vertreiben. Jetzt setzt die abtrünnige Provinz zum finalen Schlag an.
Mit SPD-Chef Kurt Beck wurde das Techno Terrain zum Schauplatz der großen Politik
Die amtliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti wirft westlichen Medien vor, „Lügen“ über den Krieg zu verbreiten: Traurig, aber wahr: Georgien hat mit Demokratie nichts am Hut. Bei Tiflis handelt es sich um ein Anti-Moskau-Regime, das nationalistisch genug ist, um auf keinen Fall den „Großmachtambitionen“ nachzugeben.
Der Kaukasus-Konflikt wird auch in den Medien ausgetragen. Beispiele aus der russischen und der US-amerikanischen Presse.
Ungeachtet aller westlichen Vermittlungsversuche droht der Kaukasuskrieg zu eskalieren. Russische Einheiten haben am Montag die Grenzen der abtrünnigen Gebiete Abchasien und Südossetien überschritten und georgisches Kernland besetzt. Am Abend zogen sich die russischen Einheiten wieder aus der westgeorgischen Stadt Senaki zurück.
Der Ölpreis reagiert kaum auf die Kaukasuskrise: Nach anfänglichem Anstieg entfernte er sich weiter von seinen Höchstständen. Der Abwärtstrend der vergangenen Woche hält sich robust - die Nachfrage nach Energie und anderen Ressourcen bleibt weiter gedämpft.
Eigentlich ist der russische Ministerpräsident gar nicht für Außenpolitik zuständig. Doch Wladimir Putin spart nicht mit Kriegsrhetorik. Er drohte Georgien mit Vergeltung, legt sich mit den USA an und düpiert seinen Nachfolger Präsident Dmitri Medwedew öffentlich. Der dagegen sieht eher blass aus - trotzdem muss er die Politik seines Vorgängers verteidigen.
Es ist schlecht bestellt um die Beziehungen zwischen den USA und Russland: Als "inakzeptabel" tadelt US-Präsident Bush den Militäreinsatz in Georgien. Russland weißt diese Kritik als "inakzeptabel" zurück. Es ist eine Eskalation der Worte, die den Beginn einer neuen Eiszeit markieren könnte.

Der georgische Präsident Saakaschwili hat im Beisein von EU-Politikern in Tiflis eine einseitige Verpflichtung zur Waffenruhe unterzeichnet. Derweil deutet auch Russland an, seine militärischen Ziele erreicht zu haben. Schweigen nun die Kanonen?
Nach dem Preisrutsch von vergangener Woche ist der Ölpreis erneut gestiegen. Grund dafür ist die Sorge um eine weitere Verschärfung der Lage in Georgien.

Während sich das georgische Militär nach dem Einmarsch Russlands weitestgehend aus Südossetien zurückgezogen hat, rücken abchasische Truppen an die Waffenstillstandsgrenze mit Georgien vor. Auch auf dem Schwarzen Meer wird gekämpft. Offenbar hat die russische Kriegsmarine dort ein georgisches Kriegsschiff versenkt.

Zwischen Vertretern der USA und Russlands ist es zu heftigen Wortwechseln vor dem UN-Sicherheitsrat gekommen. Hintergrund ist der anhaltende Machtkampf um den Südkaukasus zwischen Russland und Georgien. Die USA drohen Russland mit ernsthaften Konsequenzen, sollte es die Angriffe nicht einstellen.
Gut, heißt es jetzt, dass Georgien nicht in der Nato ist. Gut, dass die Europäer sich diesem Plan der Amerikaner widersetzt haben.

Trotz des einseitigen Waffenstillstandes gehen die Gefechte weiter. Heftige Kämpfe meldet der georgische Innenminister Schota Utjaschwili von der georgischen Grenze zu Ossetien. Russische Bodentruppen sollen kurz vor der 50.000 Einwohner zählenden Stadt Gori stehen.
Russin und Georgierin werben für Frieden