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Thema

Georgien

Separatismus hat eine lange Geschichte, der Konflikt um Südossetien ist nur das jüngste Beispiel – noch sucht das Völkerrecht nach Lösungen.

Von Caroline Fetscher

Vom Hoffnungsträger zum Buhmann innerhalb wenige Tage: Während Russland Georgiens Präsidenten Michail Saakaschwili verhöhnt, erfährt er seitens westlicher Staaten mehr Kritik als Unterstützung. Eines scheint klar: Der Kaukasuskonflikt hat dem Ansehen des georgischen Präsidenten schwer geschadet

Eine deutsche Familie ist im georgischen Krisengebiet unter Beschuss geraten: Das Auto der Familie wurde "mit Kugeln regelrecht zersiebt". Die beiden Eltern wurden dabei schwer verletzt. Ihre Kinder im Alter von einem und vier Jahren haben leichte Verletzungen.

Georgien Flucht

Trotz des vereinbarten Waffenstillstands wird nach wie vor von Feuergefechten und Detonationen in georgischen Städten berichtet. Die Europäische Union schätzt die Anzahl der Flüchtlinge auf 150.000 - die UN fordert Zugang ins Krisengebiet.

Kaukasus-Konflikt

Ein kurzes Durchatmen aber kein Ende des Krieges: Ungeachtet des Friedensplans zwischen Moskau und Georgien sind russische Truppen nach Angaben aus Tiflis wieder in die georgische Hafenstadt Poti am Schwarzen Meer eingerückt. Auch in Gori sind noch mehr Truppen stationiert, als verabredet.

Im Krieg Georgiens und Russlands scheint es kein Schwarz und Weiß zu geben: Durfte Georgien seine nach Unabhängigkeit strebende Provinz Südossetien mit Gewalt in die Schranken verweisen? War die Reaktion Russlands verhältnismäßig? Völkerrechtler Otto Luchterhandt gibt Auskunft.

Fern vom Kaukasus: Alexej Schreiner, Weinhändler und Galerist, stellt auch weiterhin gleichermaßen Bilder von Russen wie Georgiern aus

Schwimmen, 200 m Freistil, Frauen Gold Federica Pellegrini (Italien) Silber Sara Isakovic (Slowenien) Bronze Pang Jiaying (China) Schwimmen, 200 m Schmetterling, Männer Gold Michael Phelps (USA) Silber Laszlo Cseh (Ungarn) Bronze Takeshi Matsuda (Japan) Schwimmen, 200 m Lagen, Frauen Gold Stephanie Rice (Australien) Silber Kirsty Coventry (Simbabwe) Bronze Natalie Coughlin (USA) Schwimmen, 4 x 200 m Freistil, Männer Gold USA Silber Russland Bronze Australien Turnen, Mannschaft, Frauen Gold China Silber USA Bronze Rumänien Radsport, Straßen-Einzelzeitfahren, Frauen Gold Kristin Armstrong (USA) Silber Emma Pooley (Großbritannien) Bronze Karin Thurig (Schweiz) Radsport,Straßen-Einzelzeitfahren, Männer Gold Fabian Cancellara (Schweiz) Silber Gustav Larsson (Schweden) Bronze Levi Leipheimer (USA) Sportpistole 25 m, Frauen Gold Chen Ying (China) Silber Gundegmaa Otryad (Mongolei) Bronze Munkhbayar Dorjsuren (Neubiberg) Synchronspringen 3 m, Männer Gold Wang Feng/Qin Kai (China) Silber Dmitri Sautin/Juri Kunakow (Russland) Bronze Ilja Kwascha/Olexej Prygorow (Ukr.) Gewichtheben, Klasse bis 69 kg, Frauen Gold Liu Chunhong (China) Silber Oxana Sliwenko (Russland) Bronze Natalja Dawydowa (Ukraine) Gewichtheben, Klasse bis 77 kg, Männer Gold Sa Jaehyouk (Südkorea) Silber Li Hongli (China) Bronze Geworg Dawtjan (Armenien) Ringen, Griechisch-Römisch, Klasse bis 66 kg, Männer Gold Steeve Guenot (Frankreich) Silber Kanetbek Begalijew (Kirgistan) Bronze Armen Wardanjan (Ukraine) Bronze Michail Sijamijonau (Weißrussland) Ringen, Griechisch-Römisch, Klasse bis 74 kg, Männer Gold Manutschar Kwirkelija (Georgien) Silber Chang Yongxiang (China) Bronze Yawor Yanakiew (Bulgarien) Bronze Christophe Guenot (Frankreich) Judo, Klasse bis 70 kg, Frauen Gold Masae Ueno (Japan) Silber Anaysi Hernandez (Kuba) Bronze Ronda Rousey (USA) Bronze Edith Bosch (Niederlande) Judo, Klasse bis 90 kg, Männer Gold Irakli Zirekidse (Georgien) Silber Amar Benikhlef (Algerien) Bronze Hesham Mesbah (Ägypten) Bronze Sergei Aschwanden (Schweiz) Fechten, Florett-Einzel, Männer Gold Benjamin Kleibrink (Bonn) Silber Yuki Ota (Japan) Bronze Salvatore Sanzo (Italien) Fechten, Degen-Einzel, Frauen Gold Britta Heidemann (Leverkusen) Silber Ana Maria Branza (Rumänien) Bronze Ildiko Mincza-Nebald (Ungarn) 4.

Es ist unübersehbar, dass Russland eine imperiale Außenpolitik verfolgt, die mit derjenigen Deutschlands und der EU kaum übereinstimmt. Drei Ratschläge, wie Europa mit Russland umgehen sollte

Von Markus Kaim

Der Wahlberliner Alexej Schreiner ist Weinhändler und Galerist. Er will auch weiterhin Bilder von Russen wie Georgiern ausstellen.

Von Eva Kalwa

Negative Nachrichten aus dem Bankensektor sowie gesunkene Benzinbestände in den USA haben am Mittwoch den deutschen Aktienmarkt spürbar belastet.

Ungeachtet der Vereinbarung eines Friedensplans zwischen Russland und Georgien sind die russischen Truppen weiter auf georgisches Gebiet vorgerückt. US-Präsident Bush fordert das Ende des Einsatzes. Moskau wiederum fordert die USA auf, sich zu einer echten Partnerschaft zu bekennen.

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Nach Russlands Präsidenten Medwedew hat auch Georgiens Staatschef Saakaschwili dem von Frankreich vermittelten Friedensangebot zugestimmt. Er betonte allerdings, dass an der Zugehörigkeit Südossetiens zu Georgien nicht gezweifelt werden dürfe. Das sehen deutsche Kaukasus-Experten anders.

Georgien

Nach fünftägigen blutigen Gefechten erklärt Russlands Präsident Dmitri Medwedew den Militäreinsatz in Georgien für beendet. Die Operation sei erfolgreich abgeschlossen. Die Verhandlungen über die Zukunft des Landes dürften jedoch schwierig werden.

Nach Angaben der Regierung in Tiflis gehen die Kampfhandlungen in Georgien weiter, obwohl Russlands Präsident Dmitri Medwedew die Einstellung der Kampfhandlungen verkündet hatte. Unterdessen äußerte US-Präsident George W. Bush harsche Kritik an dem Vorgehen Russlands.

Positive Signale im Kaukasus-Krieg: Russland hat angekündigt, seinen Militäreinsatz bald beenden zu wollen. Voraussetzung sei allerdings, dass von georgischer Seite aus keine Gewalt an der Bevölkerung verübt werde.

Die amtliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti wirft westlichen Medien vor, „Lügen“ über den Krieg zu verbreiten: Traurig, aber wahr: Georgien hat mit Demokratie nichts am Hut. Bei Tiflis handelt es sich um ein Anti-Moskau-Regime, das nationalistisch genug ist, um auf keinen Fall den „Großmachtambitionen“ nachzugeben.

Ungeachtet aller westlichen Vermittlungsversuche droht der Kaukasuskrieg zu eskalieren. Russische Einheiten haben am Montag die Grenzen der abtrünnigen Gebiete Abchasien und Südossetien überschritten und georgisches Kernland besetzt. Am Abend zogen sich die russischen Einheiten wieder aus der westgeorgischen Stadt Senaki zurück.

Der Ölpreis reagiert kaum auf die Kaukasuskrise: Nach anfänglichem Anstieg entfernte er sich weiter von seinen Höchstständen. Der Abwärtstrend der vergangenen Woche hält sich robust - die Nachfrage nach Energie und anderen Ressourcen bleibt weiter gedämpft.

Eigentlich ist der russische Ministerpräsident gar nicht für Außenpolitik zuständig. Doch Wladimir Putin spart nicht mit Kriegsrhetorik. Er drohte Georgien mit Vergeltung, legt sich mit den USA an und düpiert seinen Nachfolger Präsident Dmitri Medwedew öffentlich. Der dagegen sieht eher blass aus - trotzdem muss er die Politik seines Vorgängers verteidigen.

Von Elke Windisch

Es ist schlecht bestellt um die Beziehungen zwischen den USA und Russland: Als "inakzeptabel" tadelt US-Präsident Bush den Militäreinsatz in Georgien. Russland weißt diese Kritik als "inakzeptabel" zurück. Es ist eine Eskalation der Worte, die den Beginn einer neuen Eiszeit markieren könnte.

Nordossetien_Truppen

Während sich das georgische Militär nach dem Einmarsch Russlands weitestgehend aus Südossetien zurückgezogen hat, rücken abchasische Truppen an die Waffenstillstandsgrenze mit Georgien vor. Auch auf dem Schwarzen Meer wird gekämpft. Offenbar hat die russische Kriegsmarine dort ein georgisches Kriegsschiff versenkt.

Zalmay Khalilzad

Zwischen Vertretern der USA und Russlands ist es zu heftigen Wortwechseln vor dem UN-Sicherheitsrat gekommen. Hintergrund ist der anhaltende Machtkampf um den Südkaukasus zwischen Russland und Georgien. Die USA drohen Russland mit ernsthaften Konsequenzen, sollte es die Angriffe nicht einstellen.

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